@LOWW1 & Manfred
Als langjähriger Sani (a. D.) möchte ich meinen Senf dazugeben:
Die ganze Sache ist in der Tat eine Schweinerei, jedoch auch "historisch" gewachsen.
Die Krankenkassen zahlen seit Jahren nur noch Pauschalen für Einsätze. Dadurch erhält eine Rettungsorganisation für eine simple Fahrt mit einem Patienten, der sich das Bein gebrochen hat, ohne Sondersignal, ins Krankenhaus den gleichen Betrag bezahlt, wie für einen Rettungseinsatz bei dem man Medikamente, Verbandsmaterial, etc ... verbraucht.
Damit ist ein wirtschaftlicher Betrieb von Notfalleinsätzen durch die Rettungsorganisationen de facto seit Jahren nicht (mehr) bzw. nur noch dadurch, dass man - im internationalen Vergleich minderwertig ausgebildetes - EHRENAMTLICHES Personal einsetzt, weil man sich einen Betrieb mit professionell ausgebildetem, hauptberuflichen Pesonal gar nicht leisten könnte, denn:
EINE LEISTUNGSBEZOGENE BEZAHLUNG DURCH DIE KRANKENKASSEN (WENIG AUFWAND DURCH DIE RETTUNG - WENIG GELD, VIEL AUFWAND - MEHR GELD! ) FINDET SEIT JAHREN (JAHRZEHNTEN!) NICHT STATT!
Und nun haben die Kassen diese ohnedies viel zu geringe Aufwandsentschädigung noch weiter gekürzt und prüfen NACH DEM EINSATZ ob er notwendig gewesen wäre oder nicht. War er das in den Augen der Kasse nicht, dann sieht die Rettungsorganisation auch kein Geld dafür. Und dadurch ist alleine das RK-NÖ laut meinen Informationen im letzten Jahr auf knapp EUR 500.000,-- sitzengeblieben.
Obwohl ich für das Rote Kreuz nicht viel übrig habe (denn was da intern abgeht, das geht tlw. auf keine Kuhhaut mehr) muss man klipp und klar sagen, dass das niedere Rettungsdienstniveau in Österreich allgemein und die aktuelle Situation für mein dafürhalten MASSGEBLICH durch die Krankenkassen (mit-) verschuldet wurden, die mit den mickrigen Aufwandsentschädigungen die Finanzierung eines professionellen, hauptberuflichen Rettungssystem von vornherein unmöglich gemacht haben!
Was jetzt groß durch die Medien ans Licht kommt, hat sich bereits über Jahre abgezeichnet, ist aber von der Politik (viele Rettungsdienstfunktionäre und Entscheidungsträger haben zwar vor 20 Jahren das letzte Mal einen Rettungswagen von innen gesehen, bekleiden aber Führungspositionen bei der Rettung und - ganz zufällig - auch in der Politik (Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, etc ... ) immer gekonnt verschleiert worden.