Die Concorde kommt unter den Hammer
Ein Toilettensitz aus der Concorde gefällig? In Toulouse werden Teile des Jets versteigert.
TOULOUSE. Vom tonnenschweren Fahrwerk bis zur Concorde-Pilotenuniform. Wer das nötige Kleingeld hat, kann Teile des legendären Flugzeugs ersteigern. Insgesamt stehen vom 28. September bis zum 1. Oktober 835 Posten zur Auktion. Die Mindestgebote liegen zwischen 20 und 3000 Euro, wie Auktionator Marc Labarbe sagte.
Besonders interessant dürfte das Stück Nummer 568 sein: der Geschwindigkeitsmesser der Maschine, die im Liniendienst rund 2200 Stundenkilometer schnell flog. Die Teile sind seit dem Wochenende in einer Ausstellung in Toulouse zu sehen.
Limitiert
Die Stücke stammen aus dem Besitz des europäischen Flugzeugbauers Airbus, der sie dem Luftfahrtverein Aerotheque zur Versteigerung überließ. Viele Posten wurden eigens für die Concorde hergestellt, von der insgesamt nur 20 Stück gebaut wurden. Das Auktionshaus Christie's hatte schon 2003 eine Concorde-Versteigerung organisiert. Glanzstück war dabei die berühmte spitze Nase des Flugzeuges, die einem Sammler sogar 460.000 Euro wert war.
Absturz
Die Concorde hatte am zweiten März 1969 über Toulouse ihren Jungfernflug absolviert, der 29 Minuten dauerte. 1976 wurde die Maschine in den Liniendienst gestellt. Knapp ein Vierteljahrhundert später, im Juli 2000, stürzte eine Concorde bei Paris ab - der Anfang vom Ende für den Überschalljet. Bei dem Unglück starben 113 Menschen, weil die Maschine auf der Startbahn über ein herabgefallenes Metallteil raste und in Brand geriet. Bis Ende 2003 musterten Air France und British Airways sämtliche Concorde-Maschinen aus. Das Flugzeug galt auch nicht mehr als zeitgemäß, weil es so viel Treibstoff verbrauchte und bei Start und Landung großen Lärm verursachte.
Quelle: "Kleine Zeitung" vom 11.09.2007