Begeisterter Flieger als "Air Chief"
Zur Person
Die Heeresreform war für Erich Wolf ein kleiner Karriereknick: Nach der Änderung der Kommandostrukturen schaffte es der ehrgeizige Chef des Kommandos Luftstreitkräfte nicht, an die Spitze des künftig einzigen operativen Kommandos Streitkräfte zu gelangen. Wie viele führende Militärs musste er zur Kenntnis nehmen, dass durch die schlankere Kommandostruktur die Spitzenjobs plötzlich sehr dünn gesät sind. Und auch der Versuch, in die Privatwirtschaft zu wechseln, schlug fehl. Wolf hatte sich als Vorstand der Austrian Airlines beworben, war aber abgeblitzt.
Doch Verteidigungsminister Günter Platter hat Wolf als ausgezeichneten Manager kennen gelernt und bot ihm jetzt einen adäquaten Job im Ministerium an: Als "Air Chief" ist er für die gesamte Luftfahrt zuständig. Dazu gehört auch die Einführung des umstrittenen Abfangjäger Eurofighter - ein Flugzeug, von dem Wolf selbst begeistert ist. "Urgeil" sei es, den Eurofighter zu fliegen, hatte er erst kürzlich gesagt.
Wolf selbst gilt als passionierter Flieger. In den 70er-Jahren war er sogar Weltmeister im militärischen Einzelkunstflug geworden. Doch sehr bald wurde sein Talent für organisatorische Aufgaben entdeckt. Wolf machte den Generalstabskurs und leitete ab 1983 das Jagdbomber-Geschwader in Hörsching. Die Einführung des - ebenfalls sehr umstritten gewesenen - Abfangjägers Draken begleitete er ebenso an führender Front wie jetzt den Eurofighter. maf
Name: Erich Wolf Geboren am: 22. 8. 1949
Familienstand: Verheiratet, vier Kinder
Liebstes Fortbewegungsmittel: Militärische Kampfflugzeuge (Clemens Fabry)
Quelle: "Die Presse" vom 31.08.2006 Seite: 39