fraenkischer-tag.deBamberg auf Sand gebaut
Bamberg - Über die landschaftshistorische Bedeutung des Flugplatzes Bamberg-Kramersfeld informierten sich 30 interessierte Bürger, die der Einladung der SPD-Fraktion zu einer Ortsbegehung entlang des Keilersbachs/Seebachs am Flugplatz Kramersfeld gefolgt waren.
Nach der Begrüßung durch Stadträtin Monika Bieber und den lokalen SPD-Vorsitzenden Georg Kliem vermittelten Dr. Jürgen Gerdes und Dipl. Geograph Hermann Bösche die Gründe, weshalb aus ökologischer Sicht das Sandmagerrasengebiet und der mittlerweile freigelegte Keilersbach, von großer Bedeutung sind.
Bayernweit bedeutsam
Das Flugplatzgelände ist mit 38 Hektar Sandmagerrasen das drittgrößte Biotop in Bamberg und charakteristisch für die ehemalige Landschaft. Es wurde auf Grund seiner Vielfalt, die es auch seltenen Tier- und Pflanzenarten ermöglicht, sich dort anzusiedeln, als bayernweit bedeutsamer Lebensraum für Tiere und Pflanzen qualifiziert. Für den Vogelreichtum wurde als Beispiel die vom Aussterben bedrohte Heidelerche und die stark gefährdete Bekassine erwähnt. Mit seinen 209 Pflanzenarten wie Sandnelke, Silbergras oder blaublütiges Bergsandglöckchen ist der Flugplatz das mit Abstand pflanzenreichste Fluggelände Oberfrankens.
Auf Nachfrage des Bürgerverein-Vorsitzenden Jürgen Bengel, ob man plane, das vorhandene Wäldchen, das u.a. dem Lärm von der Autobahn her Einhalt gebiete, weiter auszulichten, erklärte Gerdes, dass schnell wachsende Hölzer zwar zurückgeschnitten werden müssten, um eine Verwaldung mit Humusbildung zu verhindern, der Waldbestand in seiner jetzigen Größe jedoch nicht in Gefahr sei.
„Voraussichtlich im Frühjahr 2007 werden wir Wachteln am Flugplatz auswildern“, berichtete Rudolf Frauenknecht von der Wachtelgruppe Bamberg. Damit stünde dieser bedrohten und geschützten Tierart ein weiterer Lebensraum zur Verfügung.
Der freigelegte Keilersbach/ Seebach bereichert das Areal ebenfalls. Früher floss er in das städtische Kanalnetz und war eine störende Fremdwasserquelle für die Kläranlage. Um dieses Problem zu beheben, wurde ein Ableitungskanal erstellt und der Keilersbach an den leistungsfähigeren Seebach angebunden. Dies bedeutet laut Gerdes unterm Strich auch, dass die Stadt jährlich eine sechsstellige Summe einsparen kann.
„Wir dürfen es auf keinen Fall zulassen, dass dieses Gebiet jemals Baugebiet wird, deshalb ist es von höchster Priorität, den Flugplatz als Naturschutzgebiet auszuweisen“, fasste Vorstandsmitglied der SPD-Kramersfeld Ingeborg König-Fischer zusammen und unterstützte damit eine langjährige Forderung der Naturschutzverbände. Hier bestehe die vielleicht letzte Chance ein landschaftshistorisches Gebiet langfristig zu bewahren. Es müsse sichergestellt sein, dass dieses außerordentlich wertvolle und artenreiche Gebiet auch den nachkommenden Generationen erhalten bleibt.
Gerdes lobte abschließend die gute Zusammenarbeit zwischen dem Umweltamt und dem Aero-Club, besonders mit dessen Ersten Vorsitzenden Weinkauf. Der Flugplatz harmoniere mit einem Naturschutzgebiet hervorragend.
Flugplatz soll Naturschutzgebiet werden
Flugplatz soll Naturschutzgebiet werden
Wie man schon in THF sieht, ist ein Flugplatz nicht unbedingt wein Widerspruch mit der Natur:
For radar identification, throw your jumpseat rider out the window.