Auch nach der Concorde-Ära werden Vielflieger in der Luft verwöhnt
München/Newark (dpa) - Einst war das Überschallflugzeug Concorde Symbol für Komfort, Schnelligkeit und Prestige. Geschäftsleute und gutbetuchte Privatpassagiere reisten in Rekordgeschwindigkeit mit dem Luxusjet über den Atlantik. Doch nach dem jähen Ende der Concorde-Ära blieb nur der Flug langsamer als der Schall: mit klassischen Jets. Die Luftfahrtindustrie ließ sich etwas Neues einfallen. Reisen mit privaten Geschäftsreise- und Luxusjets boomen.
Marktanalysen gehen davon aus, dass bis zum Jahre 2015 über 10 000 Business Jets aller Größen vor allem von Boeing, Airbus, Bombardier und Gulfstream gebaut werden. Die Palette reicht dabei von sechs- und achtsitzigen VIP-Jets bis zum Boeing Business Jet (BBJ), der A319LR oder der Airbus-ACJ-Familie. Dabei handelt es sich um abgewandelte, luxuriöse Versionen von Boeing 737 oder der Airbus A320-Familie. Diese Flugzeuge sind normalerweise bei Linienfluggesellschaften auf Kurz- und Mittelstrecken im Einsatz und bieten Platz für 120 bis 150 Reisende.
Die Schweizer Fluggesellschaft Privat Air zählt 50 Business-Flieger in ihrem Bestand, die vor allem von Großkonzernen genutzt werden. Operiert wird nicht nur in Europa, sondern auch von 17 Stützpunkten in den USA aus. Konzerne und auch andere Fluggesellschaften chartern die komfortabel ausgestatteten Jets - mit und ohne Crew. So kooperiert zum Beispiel Lufthansa (LH) auf einigen Routen sehr erfolgreich mit Privat Air.
Auf der Strecke zwischen München und Newark bei New York kommt ein BBJ zum Einsatz - mit Platz für 44 Passagiere. Die Ticketpreise bewegen sich im Business-Class-Tarif. Der Service an Bord übertrifft im Detail sogar noch die Business-Class und nähert sich der First Class. Komfort bieten breite Sitze, die sich jederzeit in angenehme Ruhebetten verwandeln lassen, DVD-Player an jedem Platz, Laptopanschluss und vieles mehr. Das Geschäft brummt nach Angaben der Lufthansa: "Wir liegen bei rund 80 Prozent Auslastung", sagt der nordamerikanische LH-Manager Thomas Winkelmann.
Möglich sind die transatlantischen Flüge mit den zweistrahligen Boeing 737-700 und Airbus A319LR allerdings nur, weil diese Flugzeuge mit Zusatztanks ausgerüstet wurden. Der Airbus A319LR kann mit vier zusätzlichen Tanks problemlos 8340 Kilometer weit fliegen. Damit ist der Nordatlantik für das zweimotorige Flugzeug kein Problem mehr. Die BBJ kommt mit sieben Zusatztanks sogar 8.800 Kilometer weit. (Schluss) eun/ul
Komfort f. Vielflieger nach dem Ende der Concorde
Komfort f. Vielflieger nach dem Ende der Concorde
Glück ab, gut Land!
LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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