"Conficker"-Virus legt Luftwaffe lahm

[Wosch]

Zwei Tage ganz ohne Computerverbindung

Es ist offenbar dasselbe passiert wie im Jänner bei den Computern der Kärntner Spitäler: Irgendjemand hat bei der französischen Marine einen USB-Stick in einen PC gesteckt, der mit dem Virus "Conficker" infiziert war. Als Folge war die Marine-Luftwaffe de facto lahmgelegt.

Der Virusbefall begann am 12. Jänner, wurde jedoch erst neun Tage später entdeckt, wie das Internet-Portal IntelligenceOnline aufdeckte. Am 15. Jänner war der Schaden demnach bereits so groß, dass die Rafale-Marinejets wegen fehlender Flugpläne nicht mehr starten konnten.


"Kommunikationsverbindungen gekappt"
Zerknirscht bemühten sich die Militärs um Schadensbegrenzung. Marinesprecher Jerome Erulin sagte gegenüber der Zeitung "Ouest France", das "Sicherheitsproblem" habe "nur den Datenaustausch betroffen, Informationen sind nicht verloren gegangen".


Man habe "die Kommunikationsverbindungen gekappt, die den Virus übertragen hätten können", so Erulin. In anderen Worten: Die französische Marine war auf Telefon, Fax und sogar Briefe als einziges Kommunikationsmittel zurückgeworfen worden.


Computer-Hochfahrverbot
Außerdem wurde betont, der Virus habe nur das "Intramar"-Netzwerk befallen, das wesentlich brisantere "Sicmar"-Netzwerk sei sicher. Es bleibt jedoch die Frage, wie die Marine im Notfall "Sicmar" hätte nutzen wollen: Zwei Tage lang war es den Marineangehörigen angeblich verboten, überhaupt ihre Computer hochzufahren.


Erulins kaum beruhigender Befund lautete, dass nun "99 Prozent des Netzwerks sicher sind". IntelligenceOnline-Chef Philippe Vasset wurde auf der Website 01net allerdings mit der Aussage zitiert, bestenfalls seien 70 Prozent abgesichert.


Marine gibt "Nachlässigkeit" zu
Vasset ist außerdem der Ansicht, dass die Regierung die Höhe des entstandenen Schadens noch nicht abschätzen kann. "Ihnen fehlen die Möglichkeiten dazu." Tatsächlich wirft der Fall ein äußerst schlechtes Licht auf die IT-Fähigkeiten in Frankreichs Militär.


Die Marine gibt zu, dass die "Infektion" wohl kein Versuch gewesen sei, Frankreichs Sicherheitskonzepte bloßzustellen. Vielmehr habe es sich um "Nachlässigkeit" gehandelt - eben dass der USB-Stick eines Militärs der Ausgangspunkt für das Debakel war.


Auf Updates vergessen
Die Marine hat jedoch das Ihre dazu getan, damit es so weit kommen konnte. Seit Oktober ist die Gefahr bekannt, die von "Conficker" ausgeht. Die vom Software-Hersteller Microsoft seither bereitgestellten Updates wurden bei der Marine aber erst am 16. Jänner heruntergeladen.


Du bist nicht allein
In Frankreich tröstet man sich nun damit, dass man offenbar nicht allein ist. In Medien wird auf Berichte der Militär-Insider-Plattform Defense Tech verwiesen, wonach Anfang Jänner auch das britische Verteidigungsministerium Opfer einer "Conficker"-Attacke war.


Die Informationen zeichnen allerdings ein noch düsteres Bild der Sicherheitslage in Europas Streitkräften. Demnach sorgte der Virus in Großbritannien dafür, dass 24 Luftwaffenbasen und drei Viertel der britischen Marine, darunter der Flugzeugträger "Ark Royal", zeitweise außer Gefecht waren.


Quelle: http://www.orf.at

[Kuebsi]

Nicht schlecht!

Man sollte meinen, dass solche Organisationen einen besseren Schutz vor solchen Angriffen haben!

[Wosch]

Nicht schlecht!

Man sollte meinen, dass solche Organisationen einen besseren Schutz vor solchen Angriffen haben!

Die haben halt nicht so gute EDV Administratoren!
Vielleicht sollten sie "Hacker" einstellen - die kennen sich mit so was aus!

[TWA/VIE]

gerade beim Militär ist das mehr als peinlich