Erfahrungen eines Flugsch

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Klimes Manfred
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Erfahrungen eines Flugsch

Post by Klimes Manfred » 19. Sep 2008, 17:10

Das hab ich gerade auf ( www.fsv2000.at ) entdeckt!

Erfahrungen eines Flugschülers (Thomas Zimmermann)

Beim Besuch der Flugschule Stockerau konnten erwünschte und unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt werden, welche die Umwelt erheitern und Verwunderung auslösen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Flight-Instructor (FI) oder lesen aufmerksam nachstehenden Erfahrungsbericht eines (ehemaligen) Flugschülers:

Mögliche Verhaltensänderungen bei längeren (monotonen) Autofahrten:

• Der Mittelstreifen der Autobahn wird als „Centerline“ interpretiert und entsprechend eingespurt – es sind immer die Worte des FI im Ohr „Versuch immer auf der Centerline aufzusetzen.“

• Ein Zebrastreifen wird schlichtweg als Schwellenmarkierung gesehen – der einzige Gedanke ist: „Was machen die vielen Fußgänger auf der Runway?“

• Grundsätzlich wird bei jedem Überfahren eines Zebrastreifens kräftig am Lenkrad gezogen. Auch hier klingen noch die Worte des FI nach: „Halt ihn oben, lass ihn nicht runter!“ Meist ist die Freude groß wenn nach einigen Metern das sanfte Aufsetzen klappt. In seltenen Fällen folgt ein rasches Beschleunigen, da nur ein Touch and Go geplant war.

• Sobald ein Parkplatz in der Nähe ist, versucht man den Schalter für die Landeklappen zu finden.

• Grundsätzlich fährt man nicht mehr unter 60 – man will ja nicht stallen; oder anders ausgedrückt „Geschwindigkeit ist das halbe Leben.“

• Gefährlich wird es dann, wenn man beginnt das Fahrzeug mit den Pedalen zu steuern.

• Beim Wegfahren drückt die rechte Hand auf den ersten 300 m fest den Schaltknüppel nach vor. Es soll schon sehr fragende Blicke der Beifahrer gegeben haben.

• Der Autoatlas hat ausgedient – die ICAO-Karte ist IN.

• Der Tankwart wird regelmäßig nach dem Erdungskabel gefragt.

• Vollgetankt wird nur mehr, wenn man alleine im Auto ist, denn sonst stimmt ja Weight and Balance nicht mehr.

• In einer überfüllten Parkgarage ist das Bedürfnis nach dem gelben Marshaller-Car übergroß, welches zur endgültigen Parkposition bringt.

• Man seiner Frau spätabends – nachdem man den ganzen Tag mit dem Auto unterwegs war - auf die telefonische Frage „Wann kommst Du nach Hause?“ in etwa so antwortet: „Present Position is 5 NM north of Graz – Lassnitzhöhe; establisht on A2; cleared until Süd-Ost-Tangente; a lot of traffic in sight; will report Abfahrt Prater.“

Speziell nach dem intensiven Besuch des Funkkurses, kommt es dazu dass:

• die gesprochenen Anweisungen des Navigationssytems (Tom Tom; Nüvi usw.) wiederholt bzw. zurück gelesen werden: „Werde in 300 m in den Kreisverkehr einfahren und dritte Ausfahrt rechts nehmen.“ Fällt meist erst dann auf, wenn der Beifahrer anmerkt: „Sag, wiederholst Du jedes Mal die Anweisungen Deines Navi?“

• man beim Umschalten des Autoradios von Ö3 auf Radio Wien jedes Mal brav sagt: “Present Position is St. Pölten; Request to leave your frequency to contact Radio Wien on 89,9.“

Aber natürlich beschränken sich die Neben- und Wechselwirkungen nicht nur auf das Autofahren, sondern sind in vielen Bereichen des täglichen Lebens festzustellen:

• Am Telefon: „Zimmermann, go ahead“

• Buchstabieren: nur mehr nach dem ICAO-Alphabet

• Finanzen: Das Monatsgehalt wird in Flugstunden umgerechnet. Oder anders ausgedrückt: Würde der Arbeitgeber das Gehalt gleich direkt zum Flugsportverein überweisen, wären zumindest weniger Bankspesen.

• Wetter : Es werden, insbesondere der Familie, dauernd die einzelnen Wolkenformationen erklärt.

• Termine: Grundsätzlich kommt man um ein bzw. zwei Stunden zu spät, da die Uhr UTC-Zeit (Zulu) anzeigt.

• Bei einem Linienflug herrscht laufend das Gefühl vor, einige Reihen zu weit hinten zu sitzen.

• Die Wartezeit am Flughafen wird damit überbrückt, telefonisch das ATIS von Departure und Arrival Airport abzuhören.

• Man eher den General Aviation-Bereich als den AUA-Schalter sucht.

• Die meistbesuchte Website ist: www.fs2000.at; gefolgt von diversen Wetterseiten und der Austrocontrol-Homepage.


Natürlich sind auch Auswirkungen auf die Partnerschaft nicht auszuschließen:

• SIE nachdem ER wieder einmal spät abends vom Funkkurs nach Hause kommt:
„Sag, warst Du wieder bei MONIKA?“ „Ja Schatz, aber wir haben die ganze Zeit nur geredet.“


Geschrieben von: Thomas Zugcic
Mfg: Manfred!

Über den Wolken ist die Freiheit Grenzenlos!

LOWA
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Re: Erfahrungen eines Flugsch

Post by LOWA » 20. Sep 2008, 08:21

Also einiges davon kommt mir verdächtig bekannt vor ... :mrgreen:
Glück ab, gut Land!

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Kuebsi
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Re: Erfahrungen eines Flugsch

Post by Kuebsi » 20. Sep 2008, 14:04

Wenn jemand einmal so weit ist, sollte er, glaub ich, nicht mehr aus den Flieger austeigen!
lg David

Danke für ihre Aufmerksamkeit, thx for your Attention!

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