Aldi Flieger verkauft

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Aldi-Flieger verkauft

Äußerlich wirken die Flieger wie alle anderen Maschinen der Lufthansa-Tochter Swiss International Air Lines: "Swiss" prangt auf Rumpf und Heck sowie eine Buchstabenkennung: "HB" für die Schweiz, drei weitere Buchstaben für die jeweilige Maschine. Wer sich im amtlichen Luftfahrzeugregister die Flotte der Swiss anschaut, stellt schnell fest, dass oft Briefkastenfirmen von Tiefsteuerinseln wie den Bermudas die Jets besitzen - und die Schweizer Fluggesellschaft nur "Haupthalter" ist, also Mieter. Bei einem Dutzend Airbus-Maschinen der Swiss führt das Register eine Merlan Mobilien-Verwaltungsgesellschaft mit Sitz in Grünwald bei München als Eigentümer. Merlan? Allenfalls ein Begriff unter Bankern und Steuerexperten. Spannend wird es erst, wenn man liest, wer da unlängst eine Vollmacht zum Verkauf von vier Airbus-Maschinen an die Bank Credit Suisse unterschrieben hat: Theo Albrecht, mit bald 85 Jahren der jüngere der beiden Aldi-Brüder. Über 275 Millionen Franken (rund 172 Millionen Euro) ließ sich Theo Albrecht unlängst aus den Kassen von vier Firmen ausschütten: von den Merlan Mobilien-Verwaltungsgesellschaften Projekt 17 (Airbus A330), Projekt 18 (A330), 19 (A320) und 20 (A320). Persönlich führte der Discounter-Gründer die Jets allerdings nicht im Bestand, er hatte sie über eine Markus-Stiftung angeschafft, die im norddeutschen 6400-Einwohner-Städtchen Nortorf sitzt. Dass Theo Albrecht sie kontrolliert, dokumentiert seine alleinige Zeichnungsberechtigung. Er äußert sich gewohnheitsmäßig weder zu seinen Discount-Geschäften noch zu den Hintergründen der Airbus-Deals. Amtlich registriert ist nur, dass die Aldi-Flieger bei der Schweizer Bank landeten. Die Credit Suisse (International) in Zug gründete eigens dafür zwei neue Gesellschaften in Deutschland: Credit Suisse KE und Credit Suisse KH (Deutschland). Jeweils zwei Airbus-Maschinen vom Typ A320-214 und zwei A330-223 stehen nun bei der Credit Suisse in den Büchern und fliegen unverändert für die Swiss. Die Bank will dazu nichts sagen: "Es handelt sich um eine Transaktion, die wir nicht öffentlich kommentieren."