alter asperner
alter asperner
so, meine lieben freunde der österr. luftfahrt !
muss mich doch auch mal bei euch einloggen ...
wenn ihr gestattet, werde ich mich auch, ab und zu.... zu mindest,
mit meinem senf melden
also auf ein "gutes" !
hans
muss mich doch auch mal bei euch einloggen ...
wenn ihr gestattet, werde ich mich auch, ab und zu.... zu mindest,
mit meinem senf melden
also auf ein "gutes" !
hans
hi, martin....
wegen der frage, ob du schon ein gschichterl von mir gehört hast......
wollte eigentlich bloß mal
(wegen etwaiger wiederholungsgefahr )
wissen, ob wir uns persönlich kennen ?
als asperner?
bist ein flieger?
aus aspern, vöslau oder schwechat ?
naja, wenn nicht, macht´s auch nichts.
suchst dir halt ein thema aus...
und ich versuche dir zu antworten ...
hans
p.s.
nur so als einstieg :
ich kenne den platz ( flughafen-aspern) seít frühjahr 1952.
meine erste erfahrung mit jungen russischen mig-piloten auf der "27"... oder war´s dann doch die "31" ????
ciao
wegen der frage, ob du schon ein gschichterl von mir gehört hast......
wollte eigentlich bloß mal
(wegen etwaiger wiederholungsgefahr )
wissen, ob wir uns persönlich kennen ?
als asperner?
bist ein flieger?
aus aspern, vöslau oder schwechat ?
naja, wenn nicht, macht´s auch nichts.
suchst dir halt ein thema aus...
und ich versuche dir zu antworten ...
hans
p.s.
nur so als einstieg :
ich kenne den platz ( flughafen-aspern) seít frühjahr 1952.
meine erste erfahrung mit jungen russischen mig-piloten auf der "27"... oder war´s dann doch die "31" ????
ciao
hi, pepe !
danke für dein kompliment ...
du meinst, so jung bist schon ?
denn, der ... ich glaube amerikanische stützpunkt.... oder wars ein französicher - oder ein gemeinsamer ????
habe ich nie gesehen, aber was gelesen davon.
wäre ja wirklich kein guter platz für einen flugplatz gewesen.
nur die amis haben sich die sache sehr leicht gemacht.
als truppentransport oder verkehrsflugplatz völlig ungeeignet
und heute kaum noch denkbar !
leichter wäre es auf dem inundationsgebiet gewesen, aber das war unter russischer besetzung.
die segelflieger waren bis 1973 dort angesiedelt und spulten ihre grunau babies zwischen leopoldsberg und bisamberg hinauf.
(düsenwirkung) .... gab dort die wildesten gerüchte der motorflieger in aspern, die sich dort in lee-wellen gedreht haben sollen ????
naja, kennst sie ja die fischer und jäger und sonstige ....
nein, nein... keine anspielung würd ich mich nie trauen
servus, jomaair !
danke für dein kompliment ...
du meinst, so jung bist schon ?
denn, der ... ich glaube amerikanische stützpunkt.... oder wars ein französicher - oder ein gemeinsamer ????
habe ich nie gesehen, aber was gelesen davon.
wäre ja wirklich kein guter platz für einen flugplatz gewesen.
nur die amis haben sich die sache sehr leicht gemacht.
als truppentransport oder verkehrsflugplatz völlig ungeeignet
und heute kaum noch denkbar !
leichter wäre es auf dem inundationsgebiet gewesen, aber das war unter russischer besetzung.
die segelflieger waren bis 1973 dort angesiedelt und spulten ihre grunau babies zwischen leopoldsberg und bisamberg hinauf.
(düsenwirkung) .... gab dort die wildesten gerüchte der motorflieger in aspern, die sich dort in lee-wellen gedreht haben sollen ????
naja, kennst sie ja die fischer und jäger und sonstige ....
nein, nein... keine anspielung würd ich mich nie trauen
servus, jomaair !
no sir, it was a very very british airport ,
it´s fine , isn´t it
die hatten im park auch noch das bad belegt
"for members only"
aber später haben wir als buben in einer, neben
dem bad gelegenen , verlassenen villa entdeckt
das man vom dachboden auf die sonnenterrasse
für nacktbader gesehen hat , kannst du dir vorstellen
wie eng es auf dem boden plötzlich wurde , wenn die herren
offiziere mit ihren girls aufgetaucht sind ))))))))))))))))
best wishes from
siehe unten
it´s fine , isn´t it
die hatten im park auch noch das bad belegt
"for members only"
aber später haben wir als buben in einer, neben
dem bad gelegenen , verlassenen villa entdeckt
das man vom dachboden auf die sonnenterrasse
für nacktbader gesehen hat , kannst du dir vorstellen
wie eng es auf dem boden plötzlich wurde , wenn die herren
offiziere mit ihren girls aufgetaucht sind ))))))))))))))))
best wishes from
siehe unten
Carpe Diem
Mfg. Pepe
Mfg. Pepe
tja, pepe ....
muss doch schon etwas länger her sein, als ich zu hoffen glaubte
ich wusste, dass dort eine landemöglichkeit war, dennoch blieb es mir im verborgenen,
wer den platz betrieb.
richtig, die amis waren weiter westlich ...die französische.- und die englischezone war
ziemlich nahe bei schönbrunn
als gebürtiger stadlauer ohne dokumente ... , ich hatte ja noch keinen ausweis
und über die zonen konntest nur mit entsprechenden "dokumenti" sonst
gings schnurstrracks mit "awdomobil in kommandantura" ...
damit war der towarisch nicht gerade zimperlich.
aspern, war mir eine bessere gelegenheit, den kalten
schauer über den rücken laufen zu lassen
.............................................................................. ganz im gegensatz zu dir, habe ich mich lieber mit fliegern beschäftigt
........................................................................ ............................................................... ...die "puppen" kamen später
richtig!
hätte ja mal nachgoogeln und dann gscheid reden können.
so leicht mach ich mir das leben auch nicht !
pfiat god
hans
muss doch schon etwas länger her sein, als ich zu hoffen glaubte
ich wusste, dass dort eine landemöglichkeit war, dennoch blieb es mir im verborgenen,
wer den platz betrieb.
richtig, die amis waren weiter westlich ...die französische.- und die englischezone war
ziemlich nahe bei schönbrunn
als gebürtiger stadlauer ohne dokumente ... , ich hatte ja noch keinen ausweis
und über die zonen konntest nur mit entsprechenden "dokumenti" sonst
gings schnurstrracks mit "awdomobil in kommandantura" ...
damit war der towarisch nicht gerade zimperlich.
aspern, war mir eine bessere gelegenheit, den kalten
schauer über den rücken laufen zu lassen
.............................................................................. ganz im gegensatz zu dir, habe ich mich lieber mit fliegern beschäftigt
........................................................................ ............................................................... ...die "puppen" kamen später
richtig!
hätte ja mal nachgoogeln und dann gscheid reden können.
so leicht mach ich mir das leben auch nicht !
pfiat god
hans
Last edited by oida fliega on 15. Mar 2005, 08:23, edited 1 time in total.
Jetzten hab ich ihnen aber , sie tun das nicht lesen tun was ich
ihnen schicken tu.
Ich hab dir ja "Tore zur Welt" geschickt und da steht alles drinnen.
Naja so sind´s die stadlauer nix tuns lesen.
Ich bin gottseidank nie mit den bolschewicki (schreibt man das
mit ck ) richtig zusammengekommen , weil meine grossmutter
in währing daheim war traf ich dauernd auf amis und hatte kiloweise
kaugummi und " that´s for your dad" packerlweise die camel nach
hause gebracht.
Wenn ich mir das so durchlese glaub ich dein vorschlag wegen der
altherrenrunde ist garnicht so abwegig
Mein gott ich glaub ich werd alt
ihnen schicken tu.
Ich hab dir ja "Tore zur Welt" geschickt und da steht alles drinnen.
Naja so sind´s die stadlauer nix tuns lesen.
Ich bin gottseidank nie mit den bolschewicki (schreibt man das
mit ck ) richtig zusammengekommen , weil meine grossmutter
in währing daheim war traf ich dauernd auf amis und hatte kiloweise
kaugummi und " that´s for your dad" packerlweise die camel nach
hause gebracht.
Wenn ich mir das so durchlese glaub ich dein vorschlag wegen der
altherrenrunde ist garnicht so abwegig
Mein gott ich glaub ich werd alt
Carpe Diem
Mfg. Pepe
Mfg. Pepe
- Klimes Manfred
- Flottenchef
- Posts: 5747
- Joined: 7. Dec 2004, 18:28
- Location: Gänserndorf
nööö, einfach wiki .
schreibt man ohne "c"
die russen waren natürlicher und besonders zu kinder
herzensgut.
ja natürlich gabs auch einige darunter, die blödsinn gemacht haben..
man darf nicht vergessen, es waren lauter junge burschen !
kennst eh die geschichte mit den mig´s, als ich fast die hosen voll hatte
waren doch auch nicht viel älter als ~ 25 ??
was ist das, was ich nicht lesen tu ????
hab ich was verpasst ?
die tore zur welt ?
wann, wo ?
nix wissen !
schreibt man ohne "c"
die russen waren natürlicher und besonders zu kinder
herzensgut.
ja natürlich gabs auch einige darunter, die blödsinn gemacht haben..
man darf nicht vergessen, es waren lauter junge burschen !
kennst eh die geschichte mit den mig´s, als ich fast die hosen voll hatte
waren doch auch nicht viel älter als ~ 25 ??
was ist das, was ich nicht lesen tu ????
hab ich was verpasst ?
die tore zur welt ?
wann, wo ?
nix wissen !
Ich habs dir jetzt nochmals geschickt , das ist die geschichte
(in kurzform) der wiener flughäfen , hauptsächlich gehts aber
um deinen liebling , hab garnicht gewusst das der bleriot auch in
wien geflogen ist .
Tore zur Welt
Von Aspern bis Schwechat: Eine kurze Geschichte der Wiener Flughäfen/ Von Matthias Marschik
London hat Heathrow und Gatwick, Paris hat Orly und Charles de Gaulle, Rom hat Fiumicino, Zürich hat Kloten • und Wien hat eben Schwechat. Die Vorstadt im Süden Wiens ist (abgesehen von der Brauerei) vor allem durch seine Bedeutung als Standort des Wiener internationalen Flughafens bekannt geworden. Schwechat ist so sehr zum Synonym je nachdem für Fernweh oder Lärmbelästigung, für Urlaub oder Verkehrsinfarkt geworden, dass sich kaum noch jemand daran erinnert, dass Schwechat erst seit dem Ende der vierziger Jahre der Hauptflughafen Wiens ist. Ältere Jahrgänge werden noch den Asperner Flughafen in Erinnerung haben, doch wer denkt noch an die anderen Standorte der frühen Wiener Tore zur Welt, an Kaisermühlen und Jedlesee, an Mauer oder Schönbrunn?
In zwei Metern Höhe
Das ganze 19.
Jahrhundert hindurch waren die Praterauen die bevorzugten Startplätze der Ballonaufstiege in Wien gewesen: Die Wiesenflächen zeigten sich für die Aufstellung der Startvorrichtungen ausgezeichnet geeignet, die umliegenden Bierschenken und Gasthäuser boten sich geradezu an, die Publikumsmassen vor Beginn der Veranstaltungen und auch nach deren Ende zu verköstigen.
Jahrhundert hindurch waren die Praterauen die bevorzugten Startplätze der Ballonaufstiege in Wien gewesen: Die Wiesenflächen zeigten sich für die Aufstellung der Startvorrichtungen ausgezeichnet geeignet, die umliegenden Bierschenken und Gasthäuser boten sich geradezu an, die Publikumsmassen vor Beginn der Veranstaltungen und auch nach deren Ende zu verköstigen. Doch die Erfindung des Flugzeugs nach dem Prinzip "schwerer als Luft" stellte an den Startort gänzlich andere Voraussetzungen. Da nicht vorherzusehen war, ob und wann ein Flugzeug sich in die Lüfte erheben und wo es wieder herunterkommen würde, benötigte man ausgedehnte baumlose Wiesenflächen. Der erste Flugversuch in Wien wurde daher im Mai 1909 auf dem Überschwemmungsgebiet der Donau "nahe den Kaisermühlen" gestartet. Es war nicht nur das widrige Wetter, sondern vor allem die holprige Startbahn, die fast zum Scheitern des Fluges geführt hätten. Der französische Pilot Legagneux weigerte sich vorerst zu starten, und erst als die schaulustige Menge eine drohende Haltung einnahm, absolvierte er einen kurzen Flug von zweihundert Metern Länge und zwei Metern Höhe.
Als im Herbst des gleichen Jahres ein Schauflug des berühmten Louis Blériot angekündigt wurde, musste man sich also nach einem geeigneteren Terrain umsehen, das man schließlich in Gestalt der Simmeringer Heide fand. Sie bot ausreichend Platz für Start und Landung, für die von Blériot eigens errichteten Hangars und auch für die 300.000 Personen, die dem Spektakel beiwohnten. Für die nächsten beiden Jahre blieb also die Simmeringer Haide der bevorzugte Startplatz für Flugvorführungen. Inzwischen hatte jedoch Niederösterreich der Metropole Wien ernste Konkurrenz gemacht: Die k. u. k. Luftschifferabteilung war in Fischamend stationiert worden und bald wurde in Wiener Neustadt das erste permanente Flugfeld Österreichs errichtet. Flugpioniere wie Igo Etrich und auch Motorenbauer wie Ferdinand Porsche übersiedelten nach Wiener Neustadt, das zum Zentrum der Fliegerei wurde.
Diese Abwanderung konnte sich Wien freilich nicht gefallen lassen: Die inzwischen überall in Europa abgehaltenen Flugmeetings erwiesen sich als erfolgreich und auch Wiener Neustadt partizipierte mit seinen mehrmals im Jahr veranstalteten Flugtagen an der Flugeuphorie.
Diese Abwanderung konnte sich Wien freilich nicht gefallen lassen: Die inzwischen überall in Europa abgehaltenen Flugmeetings erwiesen sich als erfolgreich und auch Wiener Neustadt partizipierte mit seinen mehrmals im Jahr veranstalteten Flugtagen an der Flugeuphorie. Also beschloss die Gemeinde Wien, ebenfalls ein Flugfeld zu errichten. Auf Grund der überzogenen Grundstückspreise in Simmering fiel die Wahl schließlich auf Aspern, das billig, wenn auch verkehrsmäßig kaum erschlossen war. Binnen zweier Jahre entstand so ein Flughafen mit allen damals notwendigen Einrichtungen. Die erste Bewährungsprobe als Zielflughafen des Fernfluges Berlin• Wien ging zwar gründlich daneben, weil das "Kotmeer" in Aspern etliche Unfälle verursachte, doch zwei Wochen später feierte Aspern anläßlich des ersten "Wiener Flugmeetings" eine glanzvolle Premiere. Eine festgewalzte Rollbahn, zahlreiche Hangars, ausgedehnte Tribünen, ein eigener Pavillon für die kaiserliche Familie, Bars, Restaurants und Buschenschenken ließen selbst den Sieger der Flugwoche, Roland Garros, vom Wiener Flugfeld nur in höchsten Tönen sprechen. Trotz der oft stundenlangen Anreise dürfte an fünf Tagen über eine Million Wiener die Asperner Flugwoche besucht haben.
Aspern wurde sukzessive weiter ausgebaut und gewann allmählich auch die Stellung als Zentrum der österreichischen Zivilfliegerei von Wiener Neustadt zurück, dessen Flugfeld 1913 der Heeresverwaltung verpachtet und für den zivilen Luftverkehr gesperrt wurde. Auch 1913 und 1914 wurden in Aspern große Meetings, etliche Langstreckenflüge und manche sensationelle Veranstaltung, so etwa der erste Fallschirmsprung in Österreich, durchgeführt, ehe zu Beginn des Ersten Weltkrieges Aspern "mobilisiert" und in ein Zentrum der militärischen Pilotenausbildung umgewandelt wurde. Im Frühjahr 1918 wurde Aspern zum Ausgangspunkt der ersten regelmäßig verkehrenden Luftlinie der Welt, einer Kurier-und Post-Verbindung von Wien über Krakau nach Kiew. Nach 1918 hingegen wurde es still in Aspern. Die Friedensverträge von St- Germain verlangten von Österreich die Ablieferung des gesamten militärischen Luftfahrtmaterials • und andere Flugzeuge waren fast nicht vorhanden.
ÖLAG in Jedlesee
Mit den wenigen verbliebenen Maschinen versuchten einige ehemalige Heerespiloten Bedarfsflüge, besonders Rundflüge über Wien, durchzuführen, auch wurde mit dem illegalen Aufbau einer Militärstaffel begonnen. Die Zukunft freilich gehörte dem linienmäßigen Passagierflug. Aspern wurde zwar im August 1920 als Passagierflughafen wiederum eröffnet, doch trotz zahlreicher Werbung für Wien als "fliegerischen Rangierbahnhof im Zentrum Europas" gab es in Österreich kein Kapital zum Ausbau der Zivilluftfahrt und für ausländische Fluglinien war Wien als Zielort vorerst von geringer Attraktivität. Nur etwa alle zwei Tage landete ein Flugzeug in Aspern, ehe die "Franco-Roumaine", die Vorläuferin der Air France, im Mai 1922 tägliche Flüge von Wien nach Budapest, Prag und Paris in ihr Programm aufnahm.
Genau ein Jahr später führte eine österreichische Luftlinie, die ÖLAG (Österr. Luftverkehrs-AG), mehrheitlich im Besitz der Junkers-Werke, ihre ersten Linienflüge durch. Wegen der ungünstigen Verkehrslage wurde als Standort allerdings nicht Aspern gewählt, vielmehr wurde die Strecke nach Budapest mit Wasserflugzeugen durchgeführt, die auf der Donau nahe der Reichsbrücke landeten, für die Strecke nach München und Berlin dagegen wurde ein eigener Flughafen auf dem Überschwemmungsgebiet nahe Jedlesee angelegt.
Zu hohe Erschließungskosten für dieses Flugfeld führten allerdings dazu, daß die ÖLAG-Flüge sukzessive doch in Aspern starteten und landeten. 1927 flog das letzte ÖLAG-Flugzeug von Jedlesee in die Schweiz, das Flugfeld blieb jedoch bis in die siebziger Jahre, bis zum Bau der Donauinsel, als Segelflugzentrum in Betrieb. Da sich die Verkehrserschließung Asperns jedoch nicht gebessert hatte, ging die ÖLAG auf die Suche nach einem neuen Platz zum Bau eines Flugfeldes. So wurden in Mauer unter riesiger Anteilnahme der Bevölkerung erste Lande- und Startversuche durchgeführt und in der Folge begann man, das Areal auszubauen. Noch im Jahr 1925 wurde die baldige Fertigstellung des neuen Wiener Großflughafens Mauer angekündigt und noch 1927 wurde dort vor 50.000 Besuchern ein Großflugtag durchgeführt, doch danach wurde das Areal nicht mehr fliegerisch genutzt.
Der Grund war, dass in Aspern zwar die Verkehrsanbindung nach wie vor katastrophal war, zahlreiche internationale Fluglinien Aspern aber inzwischen als Wiener Flughafen akzeptiert hatten. Und auch die stark expandierende ÖLAG, die in den Dreißigern zur viertgrößten europäischen Fluglinie aufstieg, hatte Aspern als Standort gewählt. Der Flughafen war komplett umgebaut und den modernen Erfordernissen hinsichtlich Sicherheit und Bequemlichkeit angepasst worden, sodass sich Aspern im Jahr 1930 als "internationalster Flughafen der Welt" bezeichnen konnte: Im Sommerverkehr (winters wurde noch kaum geflogen) gab es täglich 36 planmäßige Abflüge, jährlich wurden etwa 6.000 Maschinen abgefertigt. Für die Passagiere hatte man ein modernes und mondän wirkendes Abfertigungsgebäude errichtet, für die Flugzeuge standen alle notwendigen Flug- und Wartungseinrichtungen zur Verfügung. Wetterdienst, Funkverkehr und Nachtbefeuerung ermöglichten einen Betrieb rund um die Uhr. Die Investitionen hatten sich für die Asperner Flugfeldgesellschaft insoferne gelohnt, als nun schon aus finanziellen Gründen über keinen anderen Standort mehr diskutiert wurde. Die ganze Zeit über hatte Aspern als wichtiger Standort der erst 1936 legalisierten österreichischen Luftstreitkräfte gedient.
Auch nach dem "Anschluss" blieb Aspern der Wiener Zivilflughafen, doch begann die Deutsche Luftwaffe noch im Sommer 1938 mit dem Bau von insgesamt zehn Fliegerhorsten im Umfeld Wiens. Dazu gehörte auch Schwechat, wo Hermann Göring persönlich den Spatenstich vornahm. Bereits ein Jahr später wurde in Schwechat und auf den meisten anderen neuen Flugfeldern das Richtfest gefeiert. Mit Kriegsbeginn kam der zivile Flugverkehr zwar fast zum Erliegen, dafür wurde aber wegen der alliierten Bomberangriffe auf Norddeutschland die Flugzeugproduktion immer stärker in die Ostmark ausgelagert, vor allem nach Wiener Neustadt und nach Schwechat, das als Teil des Heinkel-Werkes weitergeführt wurde. Bis zu 2.500 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen arbeiteten unter anderem am Bau der ersten 1.500 Meter langen Betonpiste mit, die noch heute, wenn auch renoviert, als Piste 12/30 in Betrieb ist. Mit der Zunahme der Luftangriffe auf die Ostmark wurden die Fluganlagen im Raum Wien zu einem Zentrum der deutschen Luftabwehr.
Behelfsrollbahnen
Keiner der Flughäfen in der Umgebung Wiens war nach dem Ende des Weltkrieges funktionstüchtig geblieben, doch versuchten die "Besatzungsmächte" sehr rasch, einen zumindest behelfsmäßigen Flugverkehr zu ermöglichen. Die Amerikaner hatten sich den Flugplatz in Langenlebarn bei Tulln als Stützpunkt gewählt, die sowjetische Luftarmee benutzte Aspern und einige kleinere Flugplätze im Süden und Osten Wiens, Engländer und Franzosen teilten sich das Areal in Schwechat. Die Furcht vor einer sowjetischen Blockade Wiens und der Plan, in einem solchen Fall Wien aus der Luft zu versorgen, brachte die Amerikaner dazu, auch innerhalb des Stadtgebietes Behelfsrollbahnen anzulegen: Ein solcher "Airstrip" wurde an der Heiligenstädter Lände angelegt, ein weiterer war zwischen Karl- Marx-Hof und Hoher Warte geplant. Die Briten wiederum hatten den Sportplatz in Schönbrunn, also direkt vor ihrem Hauptquartier, in einen Kleinflugplatz umgewandelt.
Bald wurde aber auch der zivile Luftverkehr wiederum aktiviert. Die Maschinen aus dem "Ostblock" landeten in Aspern, jene aus Amerika in Tulln, alle anderen wählten sich Schwechat als Landeort. Damit entstand die Basis für Schwechat als neuem Wiener Großflughafen auch für die ab 1954 wiederum eigenständige österreichische Zivilluftfahrt: Nach Aspern, das zudem von den Sowjets in einem desolaten Zustand zurückgelassen worden war, wollte man nicht mehr zurück, auch weil es zu nahe am Stadtgebiet lag, Tulln hingegen schien von Wien doch zu weit entfernt. Nachdem sich auch von den jeweiligen Kommunen vehement vorgetragene Vorschläge, Wiener Neustadt auszubauen oder in Kottingbrunn einen neuen Großflughafen anzulegen, nicht durchgesetzt hatten, wurde Ende der fünfziger Jahre mit dem großzügigen Ausbau Schwechats begonnen, der in den siebziger Jahren unter anderem durch den Bau einer zweiten Piste fortgesetzt wurde. Der Flughafen in Aspern dagegen, der vor allem noch als Sportflughafen diente, wurde im Jahr 1977 geschlossen.
Und auch wenn in den letzten Jahren in einer neuen Ausbaustufe der Flughafen Schwechat erneut den Erfordernissen der expandierenden Luftfahrt angepasst wurde, bleibt mitunter der Eindruck des Provisorischen aufrecht: Die Verkehrsanbindung ist im Vergleich zu anderen Großflughäfen europäischer Metropolen mangelhaft, einige Einflugschneisen führen nach wie vor über das Stadtgebiet und für das aktuelle Verkehrsaufkommen liegt der Flughafen viel zu nahe an der sich ständig erweiternden Stadt. Ob freilich die Bewohner von Jedlesee und Mauer, von Wiener Neustadt oder Kottingbrunn heute noch froh darüber wären, wenn sich ihr Standort durchgesetzt hätte, ist mehr als fraglich. Denn sosehr der Flughafen noch immer als "Tor zur Welt" gilt, vor der eigenen Haustür soll dieses Tor heute sicherlich nicht mehr liegen.
Erschienen am: 13.08.1999
(in kurzform) der wiener flughäfen , hauptsächlich gehts aber
um deinen liebling , hab garnicht gewusst das der bleriot auch in
wien geflogen ist .
Tore zur Welt
Von Aspern bis Schwechat: Eine kurze Geschichte der Wiener Flughäfen/ Von Matthias Marschik
London hat Heathrow und Gatwick, Paris hat Orly und Charles de Gaulle, Rom hat Fiumicino, Zürich hat Kloten • und Wien hat eben Schwechat. Die Vorstadt im Süden Wiens ist (abgesehen von der Brauerei) vor allem durch seine Bedeutung als Standort des Wiener internationalen Flughafens bekannt geworden. Schwechat ist so sehr zum Synonym je nachdem für Fernweh oder Lärmbelästigung, für Urlaub oder Verkehrsinfarkt geworden, dass sich kaum noch jemand daran erinnert, dass Schwechat erst seit dem Ende der vierziger Jahre der Hauptflughafen Wiens ist. Ältere Jahrgänge werden noch den Asperner Flughafen in Erinnerung haben, doch wer denkt noch an die anderen Standorte der frühen Wiener Tore zur Welt, an Kaisermühlen und Jedlesee, an Mauer oder Schönbrunn?
In zwei Metern Höhe
Das ganze 19.
Jahrhundert hindurch waren die Praterauen die bevorzugten Startplätze der Ballonaufstiege in Wien gewesen: Die Wiesenflächen zeigten sich für die Aufstellung der Startvorrichtungen ausgezeichnet geeignet, die umliegenden Bierschenken und Gasthäuser boten sich geradezu an, die Publikumsmassen vor Beginn der Veranstaltungen und auch nach deren Ende zu verköstigen.
Jahrhundert hindurch waren die Praterauen die bevorzugten Startplätze der Ballonaufstiege in Wien gewesen: Die Wiesenflächen zeigten sich für die Aufstellung der Startvorrichtungen ausgezeichnet geeignet, die umliegenden Bierschenken und Gasthäuser boten sich geradezu an, die Publikumsmassen vor Beginn der Veranstaltungen und auch nach deren Ende zu verköstigen. Doch die Erfindung des Flugzeugs nach dem Prinzip "schwerer als Luft" stellte an den Startort gänzlich andere Voraussetzungen. Da nicht vorherzusehen war, ob und wann ein Flugzeug sich in die Lüfte erheben und wo es wieder herunterkommen würde, benötigte man ausgedehnte baumlose Wiesenflächen. Der erste Flugversuch in Wien wurde daher im Mai 1909 auf dem Überschwemmungsgebiet der Donau "nahe den Kaisermühlen" gestartet. Es war nicht nur das widrige Wetter, sondern vor allem die holprige Startbahn, die fast zum Scheitern des Fluges geführt hätten. Der französische Pilot Legagneux weigerte sich vorerst zu starten, und erst als die schaulustige Menge eine drohende Haltung einnahm, absolvierte er einen kurzen Flug von zweihundert Metern Länge und zwei Metern Höhe.
Als im Herbst des gleichen Jahres ein Schauflug des berühmten Louis Blériot angekündigt wurde, musste man sich also nach einem geeigneteren Terrain umsehen, das man schließlich in Gestalt der Simmeringer Heide fand. Sie bot ausreichend Platz für Start und Landung, für die von Blériot eigens errichteten Hangars und auch für die 300.000 Personen, die dem Spektakel beiwohnten. Für die nächsten beiden Jahre blieb also die Simmeringer Haide der bevorzugte Startplatz für Flugvorführungen. Inzwischen hatte jedoch Niederösterreich der Metropole Wien ernste Konkurrenz gemacht: Die k. u. k. Luftschifferabteilung war in Fischamend stationiert worden und bald wurde in Wiener Neustadt das erste permanente Flugfeld Österreichs errichtet. Flugpioniere wie Igo Etrich und auch Motorenbauer wie Ferdinand Porsche übersiedelten nach Wiener Neustadt, das zum Zentrum der Fliegerei wurde.
Diese Abwanderung konnte sich Wien freilich nicht gefallen lassen: Die inzwischen überall in Europa abgehaltenen Flugmeetings erwiesen sich als erfolgreich und auch Wiener Neustadt partizipierte mit seinen mehrmals im Jahr veranstalteten Flugtagen an der Flugeuphorie.
Diese Abwanderung konnte sich Wien freilich nicht gefallen lassen: Die inzwischen überall in Europa abgehaltenen Flugmeetings erwiesen sich als erfolgreich und auch Wiener Neustadt partizipierte mit seinen mehrmals im Jahr veranstalteten Flugtagen an der Flugeuphorie. Also beschloss die Gemeinde Wien, ebenfalls ein Flugfeld zu errichten. Auf Grund der überzogenen Grundstückspreise in Simmering fiel die Wahl schließlich auf Aspern, das billig, wenn auch verkehrsmäßig kaum erschlossen war. Binnen zweier Jahre entstand so ein Flughafen mit allen damals notwendigen Einrichtungen. Die erste Bewährungsprobe als Zielflughafen des Fernfluges Berlin• Wien ging zwar gründlich daneben, weil das "Kotmeer" in Aspern etliche Unfälle verursachte, doch zwei Wochen später feierte Aspern anläßlich des ersten "Wiener Flugmeetings" eine glanzvolle Premiere. Eine festgewalzte Rollbahn, zahlreiche Hangars, ausgedehnte Tribünen, ein eigener Pavillon für die kaiserliche Familie, Bars, Restaurants und Buschenschenken ließen selbst den Sieger der Flugwoche, Roland Garros, vom Wiener Flugfeld nur in höchsten Tönen sprechen. Trotz der oft stundenlangen Anreise dürfte an fünf Tagen über eine Million Wiener die Asperner Flugwoche besucht haben.
Aspern wurde sukzessive weiter ausgebaut und gewann allmählich auch die Stellung als Zentrum der österreichischen Zivilfliegerei von Wiener Neustadt zurück, dessen Flugfeld 1913 der Heeresverwaltung verpachtet und für den zivilen Luftverkehr gesperrt wurde. Auch 1913 und 1914 wurden in Aspern große Meetings, etliche Langstreckenflüge und manche sensationelle Veranstaltung, so etwa der erste Fallschirmsprung in Österreich, durchgeführt, ehe zu Beginn des Ersten Weltkrieges Aspern "mobilisiert" und in ein Zentrum der militärischen Pilotenausbildung umgewandelt wurde. Im Frühjahr 1918 wurde Aspern zum Ausgangspunkt der ersten regelmäßig verkehrenden Luftlinie der Welt, einer Kurier-und Post-Verbindung von Wien über Krakau nach Kiew. Nach 1918 hingegen wurde es still in Aspern. Die Friedensverträge von St- Germain verlangten von Österreich die Ablieferung des gesamten militärischen Luftfahrtmaterials • und andere Flugzeuge waren fast nicht vorhanden.
ÖLAG in Jedlesee
Mit den wenigen verbliebenen Maschinen versuchten einige ehemalige Heerespiloten Bedarfsflüge, besonders Rundflüge über Wien, durchzuführen, auch wurde mit dem illegalen Aufbau einer Militärstaffel begonnen. Die Zukunft freilich gehörte dem linienmäßigen Passagierflug. Aspern wurde zwar im August 1920 als Passagierflughafen wiederum eröffnet, doch trotz zahlreicher Werbung für Wien als "fliegerischen Rangierbahnhof im Zentrum Europas" gab es in Österreich kein Kapital zum Ausbau der Zivilluftfahrt und für ausländische Fluglinien war Wien als Zielort vorerst von geringer Attraktivität. Nur etwa alle zwei Tage landete ein Flugzeug in Aspern, ehe die "Franco-Roumaine", die Vorläuferin der Air France, im Mai 1922 tägliche Flüge von Wien nach Budapest, Prag und Paris in ihr Programm aufnahm.
Genau ein Jahr später führte eine österreichische Luftlinie, die ÖLAG (Österr. Luftverkehrs-AG), mehrheitlich im Besitz der Junkers-Werke, ihre ersten Linienflüge durch. Wegen der ungünstigen Verkehrslage wurde als Standort allerdings nicht Aspern gewählt, vielmehr wurde die Strecke nach Budapest mit Wasserflugzeugen durchgeführt, die auf der Donau nahe der Reichsbrücke landeten, für die Strecke nach München und Berlin dagegen wurde ein eigener Flughafen auf dem Überschwemmungsgebiet nahe Jedlesee angelegt.
Zu hohe Erschließungskosten für dieses Flugfeld führten allerdings dazu, daß die ÖLAG-Flüge sukzessive doch in Aspern starteten und landeten. 1927 flog das letzte ÖLAG-Flugzeug von Jedlesee in die Schweiz, das Flugfeld blieb jedoch bis in die siebziger Jahre, bis zum Bau der Donauinsel, als Segelflugzentrum in Betrieb. Da sich die Verkehrserschließung Asperns jedoch nicht gebessert hatte, ging die ÖLAG auf die Suche nach einem neuen Platz zum Bau eines Flugfeldes. So wurden in Mauer unter riesiger Anteilnahme der Bevölkerung erste Lande- und Startversuche durchgeführt und in der Folge begann man, das Areal auszubauen. Noch im Jahr 1925 wurde die baldige Fertigstellung des neuen Wiener Großflughafens Mauer angekündigt und noch 1927 wurde dort vor 50.000 Besuchern ein Großflugtag durchgeführt, doch danach wurde das Areal nicht mehr fliegerisch genutzt.
Der Grund war, dass in Aspern zwar die Verkehrsanbindung nach wie vor katastrophal war, zahlreiche internationale Fluglinien Aspern aber inzwischen als Wiener Flughafen akzeptiert hatten. Und auch die stark expandierende ÖLAG, die in den Dreißigern zur viertgrößten europäischen Fluglinie aufstieg, hatte Aspern als Standort gewählt. Der Flughafen war komplett umgebaut und den modernen Erfordernissen hinsichtlich Sicherheit und Bequemlichkeit angepasst worden, sodass sich Aspern im Jahr 1930 als "internationalster Flughafen der Welt" bezeichnen konnte: Im Sommerverkehr (winters wurde noch kaum geflogen) gab es täglich 36 planmäßige Abflüge, jährlich wurden etwa 6.000 Maschinen abgefertigt. Für die Passagiere hatte man ein modernes und mondän wirkendes Abfertigungsgebäude errichtet, für die Flugzeuge standen alle notwendigen Flug- und Wartungseinrichtungen zur Verfügung. Wetterdienst, Funkverkehr und Nachtbefeuerung ermöglichten einen Betrieb rund um die Uhr. Die Investitionen hatten sich für die Asperner Flugfeldgesellschaft insoferne gelohnt, als nun schon aus finanziellen Gründen über keinen anderen Standort mehr diskutiert wurde. Die ganze Zeit über hatte Aspern als wichtiger Standort der erst 1936 legalisierten österreichischen Luftstreitkräfte gedient.
Auch nach dem "Anschluss" blieb Aspern der Wiener Zivilflughafen, doch begann die Deutsche Luftwaffe noch im Sommer 1938 mit dem Bau von insgesamt zehn Fliegerhorsten im Umfeld Wiens. Dazu gehörte auch Schwechat, wo Hermann Göring persönlich den Spatenstich vornahm. Bereits ein Jahr später wurde in Schwechat und auf den meisten anderen neuen Flugfeldern das Richtfest gefeiert. Mit Kriegsbeginn kam der zivile Flugverkehr zwar fast zum Erliegen, dafür wurde aber wegen der alliierten Bomberangriffe auf Norddeutschland die Flugzeugproduktion immer stärker in die Ostmark ausgelagert, vor allem nach Wiener Neustadt und nach Schwechat, das als Teil des Heinkel-Werkes weitergeführt wurde. Bis zu 2.500 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen arbeiteten unter anderem am Bau der ersten 1.500 Meter langen Betonpiste mit, die noch heute, wenn auch renoviert, als Piste 12/30 in Betrieb ist. Mit der Zunahme der Luftangriffe auf die Ostmark wurden die Fluganlagen im Raum Wien zu einem Zentrum der deutschen Luftabwehr.
Behelfsrollbahnen
Keiner der Flughäfen in der Umgebung Wiens war nach dem Ende des Weltkrieges funktionstüchtig geblieben, doch versuchten die "Besatzungsmächte" sehr rasch, einen zumindest behelfsmäßigen Flugverkehr zu ermöglichen. Die Amerikaner hatten sich den Flugplatz in Langenlebarn bei Tulln als Stützpunkt gewählt, die sowjetische Luftarmee benutzte Aspern und einige kleinere Flugplätze im Süden und Osten Wiens, Engländer und Franzosen teilten sich das Areal in Schwechat. Die Furcht vor einer sowjetischen Blockade Wiens und der Plan, in einem solchen Fall Wien aus der Luft zu versorgen, brachte die Amerikaner dazu, auch innerhalb des Stadtgebietes Behelfsrollbahnen anzulegen: Ein solcher "Airstrip" wurde an der Heiligenstädter Lände angelegt, ein weiterer war zwischen Karl- Marx-Hof und Hoher Warte geplant. Die Briten wiederum hatten den Sportplatz in Schönbrunn, also direkt vor ihrem Hauptquartier, in einen Kleinflugplatz umgewandelt.
Bald wurde aber auch der zivile Luftverkehr wiederum aktiviert. Die Maschinen aus dem "Ostblock" landeten in Aspern, jene aus Amerika in Tulln, alle anderen wählten sich Schwechat als Landeort. Damit entstand die Basis für Schwechat als neuem Wiener Großflughafen auch für die ab 1954 wiederum eigenständige österreichische Zivilluftfahrt: Nach Aspern, das zudem von den Sowjets in einem desolaten Zustand zurückgelassen worden war, wollte man nicht mehr zurück, auch weil es zu nahe am Stadtgebiet lag, Tulln hingegen schien von Wien doch zu weit entfernt. Nachdem sich auch von den jeweiligen Kommunen vehement vorgetragene Vorschläge, Wiener Neustadt auszubauen oder in Kottingbrunn einen neuen Großflughafen anzulegen, nicht durchgesetzt hatten, wurde Ende der fünfziger Jahre mit dem großzügigen Ausbau Schwechats begonnen, der in den siebziger Jahren unter anderem durch den Bau einer zweiten Piste fortgesetzt wurde. Der Flughafen in Aspern dagegen, der vor allem noch als Sportflughafen diente, wurde im Jahr 1977 geschlossen.
Und auch wenn in den letzten Jahren in einer neuen Ausbaustufe der Flughafen Schwechat erneut den Erfordernissen der expandierenden Luftfahrt angepasst wurde, bleibt mitunter der Eindruck des Provisorischen aufrecht: Die Verkehrsanbindung ist im Vergleich zu anderen Großflughäfen europäischer Metropolen mangelhaft, einige Einflugschneisen führen nach wie vor über das Stadtgebiet und für das aktuelle Verkehrsaufkommen liegt der Flughafen viel zu nahe an der sich ständig erweiternden Stadt. Ob freilich die Bewohner von Jedlesee und Mauer, von Wiener Neustadt oder Kottingbrunn heute noch froh darüber wären, wenn sich ihr Standort durchgesetzt hätte, ist mehr als fraglich. Denn sosehr der Flughafen noch immer als "Tor zur Welt" gilt, vor der eigenen Haustür soll dieses Tor heute sicherlich nicht mehr liegen.
Erschienen am: 13.08.1999
Carpe Diem
Mfg. Pepe
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