Preisvorhersage f

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"Wettervorhersage" für Flugpreise
Geiz ist geil und Preisvergleichsdienste für Produkte aller Art boomen. Doch bei Flugreisen ist das problematisch: Manche Tickets werden im Stundentakt billiger oder teurer. Ein US-Start-up-Unternehmen sagt mittels ausgefeilter Algorithmen nun die Preisentwicklung voraus.

Algorithmus blickt sieben Tage voraus
FareCast funktioniert wie eine Wettervorhersage - nur für Flugpreise. Die Software hinter der Website "prophezeit" die Höhe der Flugpreise für die folgenden sieben Tage und gibt zudem die Wahrscheinlichkeit an, wie sicher diese Vorhersage eingehalten wird.

Erfunden hat das System Oren Etzioni, ein Professor für Computerwissenschaften an der University of Washington in Seattle. Die Algorithmen seiner "Hamlet" genannten Software versuchen, in den Daten der US-Flugpreisdatenbank ITA Muster zu erkennen. Untersucht wurden 90 Milliarden Datensätze aus einem Zeitraum von drei Jahren.

"Wir analysieren all die verschiedenen Variablen, die den Preis eines Tickets beeinflussen können", erklärte Etzioni gegenüber Wired News. Welche Einflüsse das genau sind, wollte er nicht nennen - das sei quasi Betriebsgeheimnis.

Farecast
Casting Net For Better Airfares

Freier Markt
In den USA wurde der Flugverkehr 1978 komplett dereguliert. Dieser Schritt hat grundsätzlich zu niedrigeren Flugpreisen, zu hartem Wettbewerb und zu einigen Konkursen in der US-Flugbranche geführt und er wirkt sich bis heute aus.

Airline Deregulation Act [Wikipedia]

Preise ändern sich ständig
Die Flugunternehmen haben komplexe Systeme zur Flugpreisberechnung eingeführt, um ihre Umsätze zu maximieren und trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Preise und die freien Sitze in den verschiedenen Preisklassen werden an Hand von Faktoren wie Nachfrage, Flugdatum und Konkurrenz ständig neu berechnet. Dieses komplexe System wurde durch das Reverse Engineering der Farecast-Macher nun zumindest teilweise nachvollziehbar gemacht.

Preisvergleich a la Web 2.0
Internet-Preisvergleiche für die Flugbranche gibt es zwar auch jetzt schon, doch sie können immer nur die Ticketpreise für bestimme Routen zu einer bestimmten Zeit vergleichen. Farecast gibt sich hingegen als ausgeklügelte Web-2.0-Anwendung, die Vorhersagen nach Börsenvorbild mit Kurvendiagrammen und Kaufen/Nicht-kaufen-Empfehlungen auswertet.

Mit dieser Interaktivität kann derzeit nur flyspy konkurrieren, ein US-Preisvergleichsdienst, der sich derzeit in der Alpha-Phase befindet und Flugpreisdaten ebenfalls in übersichtlichen Diagrammen aufbereitet.

flyspy

Farecast ist derzeit im Beta-Stadium und sagt nur die Preise von Flügen innerhalb der USA voraus, und auch da nur jene von den Startflughäfen Seattle und Boston. Bis Jahresende sollen weitere Abflugorte hinzukommen.

orf.at