Originalartikel zu finden unter: http://derstandard.at/?url=/?id=2262482Der Standard wrote:01. Dezember 2005 19:53
Exilösterreicher als Airline-Chefs
Österreichische Expertise ist im Ausland von Deutschland bis Indien durchaus gefragt
Wien - Österreichische Expertise um eine Fluglinie zu führen ist im Ausland durchaus gefragt. Obwohl die Landsleute bei unterschiedlichsten Fluglinien tätig sind, haben sie alle eines gemeinsam: Ihre Unternehmen expandieren sehr schnell und keiner der Manager plant eine baldige Rückkehr nach Österreich.
Als Scheich Ahmed Bin Saif Al Nahyan, Präsident der rasant expandierenden Etihad Airways und Direktor der Behörde für die Zivilluftfahrt des Emirats Abu Dhabi, Robert W. Strodel im Juli dieses Jahres zum Chief Executive Officer ernannte, ging diese Meldung in der Alpenrepublik unter. Der Österreicher Strodel arbeitete viele Jahre für Lufthansa und gründete 1996 Lufthansa Cargo India, welche er als Geschäftsführer leitete. 2001 etablierte er seine eigene Luftfahrt Consulting Firma in Deutschland, welche weltweit tätig ist.
Strodel war bei Etihad zu Beginn als Head Of Cargo and Mail. "Unser Ziel ist es, Etihad als die Airline des 21. Jahrhunderts zu verwirklichen", meinte Strodel anlässlich seiner Ernennung zum CEO. Die Flotte der Etihad Airways soll 2009 bis zu 50 Großraumjets umfassen, darunter auch vier Airbus A380.
SunExpress
Nicht ganz so rasant ist der Wachstum der deutsch/türkischen Fluglinie SunExpress, welche zu gleichen Teilen im Besitz von Condor und Turkish Airlines ist. Paul Schwaiger, gebürtiger Salzburger, ist seit Juli 2000 Geschäftsführer von SunExpress. Schwaiger hat mit einem kleinen Team 1989 SunExpress aufgebaut. Als Commercial Director war er anschließend bis 1992 an der Markteinführung der Fluggesellschaft in Europa beteiligt, wechselte dann als Leiter Touristik zur Lufthansa und 1996 als Geschäftsführer zu Fischer Reisen nach Hamburg. Für den Sommer 2006 wird Sunexpress neun Boeing 737-800 und vier Boeing 757-200 im Ferien- und Linienflugverkehr einsetzen. Von Antalya nach Wien werden Linienflüge eingeführt.
Wolfgang Prock-Schauer ist seit zwei Jahren CEO der indischen Jet Airways, einer der am schnellsten wachsenden Fluglinien weltweit. Prock-Schauer, 1956 im Waldviertel geboren, war bis zum Alter von 47 Jahren als Airline-Manager sehr sesshaft: Er begann 1981 bei Austrian Airlines, wo er 22 Jahre blieb. 1991 rückte er ins Top-Management auf und war für Projekte wie die Integration der Lauda Air und den Beitritt zur Star Alliance zuständig. Zuletzt verantwortete Prock-Schauer das Netz-Management. Von 2002 bis 2003 saß er im Board der Star Alliance. Prock-Schauer hat der Versuchung nachgegeben, "Nummer eins" bei einer Fluglinie zu werden. Heute muss er nun das gewaltige Wachstum der größten privaten Fluglinie Indiens managen. Bis 2009 soll sich die Flotte auf 90 Flugzeuge verdoppeln.
Der Bekannteste
Wolfgang Mayrhuber ist mit Abstand der bekannteste Exil-Österreicher unter den Airlines-Chefs. Mayrhuber führt heute den Lufthansa Konzern mit 90.000 Mitarbeitern. Seit über 30 Jahren beim Deutschen Kranich, war der Oberösterreicher zu Beginn als Ingenieur bei der Triebwerksinstandhaltung in Hamburg tätig und hat in den Folgejahren alle Führungsebenen sämtlicher Geschäftsbereiche der Lufthansa Technik durchlaufen.
Seit 18. Juni 2003 ist Mayrhuber Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG - erst heuer wurde sein Vertrag bis Ende 2010 verlängert. (Kurt Hofmann, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.12.2005)
Exil
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Man sollte meinen, dass es genug Manager für die AUA geben sollte...
For radar identification, throw your jumpseat rider out the window.