Tamara Depolo wrote:LUFTRAUMÜBERWACHUNG Fluglotsen-Personalvertreter befürchten Jobabbau
EU-Flugsicherung in Österreich wackelt
Austrocontrol müsste für das EU-Projekt der zentralen Flugraumkontrolle einen Teil des Personals einsparen. Überhaupt drohen mehrere Länder mit
dem Absprung.
Das Projekt der zentraleuropäischen Flugsicherung mit Headquarter in Fischamend hängt in der Luft: Mehrere Länder, die die Mitgliedschaft beim CEATS (Central European Air Traffic System) 1995 zugesagt haben, wollen die Kontrolle ihres Luftraums oberhalb 9800 Höhenmetern nun doch nicht an die Zentrale in Österreich abgeben.
Streit um Beiträge
Während Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Ungarn und die Slowakei dem Projekt weiter positiv gegenüber stehen, planen Italien, Tschechien und
Slowenien einen Rückzieher. Grund sind Zweifel an den Synergieeffekten einer zentralen Kontrolle und der Streit um die Zahlungen an die CEATS-Zentrale: Mitglieder müssten Überfluggebühren der CEATS-Zentrale überlassen. Jährlich sind dies 20 bis 30 Millionen € pro Land.
In Österreich wiederum fürchtet der Fluglotsen-Betriebsrat einen teilweisen Jobabbau, weil Austrocontrol-Tätigkeiten an CEATS übergehen: "60 Lotsen würden zu CEATS gehen. Es gibt mit dem Verkehrsminister bisher keine Vereinbarung für andere Austrocontrol-Bereiche, wie Meteorologie, Engineering Services oder Administration, in denen 250 Fluglotsen und fast 700 sonstige Bedienstete beschäftigt sind",
sagt Fluglotsen-Gewerkschafter Helmut Harucksteiner. Den restlichen CEATS-Bedarf sollen ab 2012 insgesamt 450 Lotsen aus den Mitgliedsländern füllen.
CEATS hat eine effizientere Flugstreckenplanung zum Ziel, da Fluglinien für einen grenzüberschreitenden Flug nur einen Ansprechpartner brauchen werden. Luftraum-Nutzer würden sich insgesamt 120 Millionen € im Jahr ersparen und die nationalen Kontrollstellen auf Grund von "reduzierten Betriebsanforderungen" je 30 Millionen €, sagt Christian Dolezal.
TAMARA DEPOLO
t.depolo@wirtschaftsblatt.at
EU-Flugsicherung in
EU-Flugsicherung in
Dieser Artikel stammt aus dem heutigen Wirtschaftsblatt.
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