ready for take off

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silent observer
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ready for take off

Post by silent observer » 15. Jun 2011, 15:45

Der Darwin-Award (benannt nach dem gleichnamigen Begründer der Evolutionsforschung) ist eine jährliche Auszeichnung, die dem Menschen verliehen wird, der der Menschheit den größtmöglichen Nutzen tat, indem er seine Gene der Natur auf möglichst ungewöhnliche Weise selbst entzog.

Der Gewinner des Jahres 1995 war… nun, sein Name tut nichts zur Sache. Hier seine Geschichte:

Die Autobahnpolizei von Arizona bemerkte bei einer Streifenfahrt einige Trümmer von geschmolzenem Metall, das in die Breitseite einer Klippe am Ausgang einer Kurve eingebettet war.

Alles sah nach einem Flugzeugabsturz aus, doch offensichtlich waren die Teile die Überreste eines Autowracks. Die Automarke war vor Ort jedoch nicht zu identifizieren. Die Spurensicherung der Polizei konnte nach aufwendigen Untersuchungen, Berechnungen und Computersimulationen schließlich den Unfallhergang wie folgt rekonstruieren:

Der Fahrer [Angehöriger des US-Militärs] hatte offensichtlich eine JATO-Rakete entwendet. Die Abkürzung J-A-T-O steht für “Jet Assisted Take Off”, eine Feststoffrakete, die es schweren Jagdbombern durch ihre Schubkraft ermöglicht, auch von kurzen Startbahnen zu starten. Er fuhr dann mit seinem Chevy Impala hinaus in die Wüste, fand einen langen, geraden Strassenabschnitt, befestigte die JATO auf seinem Auto, fuhr los und zündete die Rakete. Das war sein Fehler.

Es wurde ermittelt, dass der Fahrer die JATO sechs Kilometer vor der späteren Einschlagstelle gezündet hatte. Dies war dem seltsam verformten und geschmolzenem Asphalt an dieser [heute berühmten] Stelle zu entnehmen.

Wenn sie korrekt arbeitete, erreichte die JATO 5 Sekunden nach der Zündung ihre maximale Schubkraft, die den 67er Chevy auf über 560 km/h beschleunigte, und brannte dann weitere 20-25 Sekunden bei vollem Schub. In dieser Zeit erfuhr der Fahrer (jetzt Pilot und bald Kadaver) G-Kräfte, die üblicherweise F-14 Piloten in schwersten Luftgefechten unter vollem Nachbrenner-Einsatz vorbehalten sind und komprimierte ihn horizontal zu beinahe zweidimensionaler Gestalt.

Wie auch immer, der Impala konnte sich für etwa 10 Sekunden (oder 4 km) auf der Strasse halten, bis der Fahrer verzweifelt versuchte, das Fahrzeug zu stoppen, indem er voll in die Bremsen stieg. Wie Eis in der Sonne schmolzen die Bremsen sofort und alle 4 Reifen platzten der Reihe nach, was die tiefen Bremsspuren auf der Straße noch heute bezeugen.

Der Wagen -nun ohne Reifen und Bremsen- hob ab und beschleunigte noch weitere 10 spassige Sekunden, bevor er sich in 42m Höhe metertief in eine Felswand bohrte.

Traurigerweise -jedoch verständlich- konnte man kaum Überreste des Unglücksfahrers bergen. Lediglich einige Knochen- und Zahnsfragmente seines Körpers fand man in einem Wrackteil, das man als ein Stück des Lenkrades identifizierte. In etwa die Menge, einen Fingerhut zu füllen…

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