Austro Control fehlen 24 Millionen Euro

[LOWA]

Austro Control fehlen 24 Millionen Euro

WIEN. Obwohl die Austro Control GmbH (das ausgegliederte Bundesamt für Zivilluftfahrt) gesetzlich verpflichtet ist, kostendeckend zu arbeiten, fehlten 2007 bei der Flugsicherung fast 24 Millionen Euro. Dies stellt der Rechnungshof (RH) in einem Prüfbericht fest, der Mittwoch dem Parlament übermittelt wurde.

Obwohl die Austro Control steigende Einnahmen aus der Flugsicherung kassierte, lag die Unterdeckung bei 23,92 Millionen Euro.

Kosten falsch berechnet

Der Grund laut RH: nicht verrechnete Anpassungen des Sozialkapitals (Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen) in Höhe von 13 Millionen Euro und falsch, nämlich deutlich zu niedrig, angesetzte Kosten der Flugsicherung. Die Planzahlen für die Kosten, die die Grundlage für die Höhe der Gebühren bildeten, waren um 10,92 Millionen Euro zu niedrig.

Obwohl die Austro Control bislang keinerlei relevante Gewinne aus ihrer operativen Tätigkeit erzielte, musste sie an ihren Eigentümer, das Verkehrsministerium, in den Jahren 2005 und 2006 Bilanzgewinne von insgesamt 4,2 Millionen Euro ausschütten. Diese Gewinne standen nämlich in Wahrheit nur auf dem Papier. Sie entstanden laut RH in der Bilanz "aus der Verzinsung des für die Flugsicherung eingesetzten Vermögens".

Zu viele teure Überstunden

Generell kritisiert der Rechnungshof die überhöhten Personalkosten. Im Vergleich mit anderen Ländern, etwa der Schweiz, seien sie zu hoch, obwohl die Produktivität der österreichischen Fluglotsen niedriger und auch der Luftraum weniger komplex sei. Die Überstunden stiegen dafür von 55.000 im Jahr 2003 auf 124.700 im Jahr 2007. Die Kosten dafür um gleich 211 Prozent. (ben)