Im Nebel abgestürzt!
Fallschirmsystem zu spät ausgelöst: Zwei Tote
Ein in Ungarn hergestelltes Sportflugzeug ist am Dienstag gegen 17.40 Uhr auf das Dach des Cobra-Hauptgebäudes in Wiener Neustadt gestürzt. Die Maschine ging in Flammen auf, die auch auf die Einsatzzentrale übergriffen. Bei dem Absturz kamen zwei Deutsche ums Leben, darunter der Pilot. Er hatte noch versucht, ein Fallschirmsystem für das Flugzeug auszulösen - jedoch zu spät. Die beiden Leichen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, die Mitarbeiter der Einsatzgruppe Cobra blieben unverletzt. Die Löscharbeiten dauerten bis in die späten Nachtstunden an. Infobox Bilder vom UnglücksortDas Fallschirmsystem hätte für die gesamte Maschine gegolten, nicht für einzelne Insassen, wurde dazu erläutert. Offenbar war die "Corvus Phantom" aber bereits zu tief unterwegs - der Schirm (Bild) wurde neben dem Cobra-Gebäude an einer Mauer hängend gefunden.
Am Mittwoch wurde die Identität der Opfer geklärt. Wie der stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ernst Schuch, berichtete, kamen bei dem Absturz zwei Deutsche ums Leben. Die Männer, die am Dienstagnachmittag im bayrischen Haßfurth gestartet sind, sollen nach Ungarn unterwegs gewesen sein, um dort ein Flugzeug zu übernehmen und nach Deutschland zu überstellen. Das bestätigte auch er Geschäftsführer des ungarischen Flugzeugherstellers, Tamas Gecse.
Bilder vom Unglücksort findest du in der Infobox!
Im dichten Nebel auf Dach gestürzt
Die Flugunfallkommission aus Österreich und Ungarn hat am Mittwoch am Ort des Absturzes die Arbeit aufgenommen. Zur Unglücksursache hieß es, dass dichter Nebel offenbar für den Piloten zu Orientierungsproblemen geführt habe. Das Sportflugzeug vom Typ Corvus Phantom hatte am Dienstagnachmittag die deutsch-österreichische Grenze passiert und war am Radar erfasst gewesen, so Cobra-Oberst Walter Weninger. Etwa 15 Minuten vor dem Absturz hatte die einmotorige Maschine den Radarbereich verlassen, weil der Pilot auf der Suche nach einer Landemöglichkeit war. Dies stimme auch mit Aussagen von Zeugen überein, die bemerkt hätten, dass das Flugzeug mehrmals gekreist sei. Dann habe der Flieger plötzlich abgedreht und sei auf das Dach gestürzt, erläuterte der Cobra-Oberst. Etwa 200 Meter von der Absturzstelle entfernt befindet sich der militärische Flugplatz Wiener Neustadt-West, so Weninger.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich noch 20 Personen in der Cobra-Zentrale. Das Gebäude wurde evakuiert, die Maschine brannte laut "144 - Notruf NÖ" aus. Die Opfer wurden nach Beendigung der Lösch- und Sicherungsarbeiten tot in dem Flugzeug vorgefunden. Vorerst stand noch nicht fest, wer die Maschine geflogen hatte.
Feuerwehr kämpfte gegen Glutnester
180 Feuerwehrleute hatten bei dem Brand mit starker Rauchentwicklung zu kämpfen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nachtstunden. Das Dach der Zentrale musste aufgeschnitten werden, um die Glutnester vernichten zu können. Waffen und Akten mussten aus den Räumen gebracht werden, da Löschwasser durchsickerte.
Quelle:
www.krone.at