Der Flughafen Frankfurt und der Main unweit davon sind am 19. Oktober Ziel eines ungewöhnlichen Fluggeräts: Erstmals seit 74 Jahren soll auf dem abgesperrten Fluss wieder ein Dornier-Flugboot aufsetzen. An diesem Tag kommt eine – inzwischen auch für Landungen auf festem Boden umgerüstete – historische Maschine des Typs Do 24 hierher; sie ist "Stargast" zur gleichzeitig erstmals in Frankfurt laufenden internationalen Zuliefer-Messe für die Luft- und Raumfahrt, AIRTEC.
Am Steuer des dreimotorigen Flugboots sitzt Iren Dornier, ein Enkel des legendären Flugpioniers Claude Dornier. Dieser hatte am 04. Oktober 1932 unter großem Jubel der Bevölkerung mit seiner zwölfmotorigen Do X auf dem Main bei Frankfurt gewassert.
Am 19. Oktober gegen 11 Uhr wird die Do 24 am Flughafen Frankfurt mit einigen Ehrengästen starten. Es folgt ein Rundflug über der Stadt und dem Messegelände, wo vom 17. bis 20. Oktober in der Halle 8 die AIRTEC stattfindet – dazu werden ca. 500 Aussteller und etwa 15.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet. Gegen 11.30 Uhr ist die Wasserung geplant zwischen der Niederräder Eisenbahnbrücke und der Main-Neckar-Brücke.
Die Do 24 hat eine interessante Vorgeschichte. Während des Zweiten Weltkriegs taten solche Maschinen u.a. bei der deutschen Luftwaffe Dienst, vor allem als Rettungsflugzeug. Tausende abgeschossener Piloten beider Seiten wurden damit aus der See geborgen. Sogar bis Anfang der 70-er Jahre waren noch drei Do 24 im Einsatz für die spanische Luftwaffe im Seenotrettungsdienst auf Mallorca. Eine davon kehrte dann zurück zum Hersteller an den Bodensee.
Ein Jahrzehnt später wurde dieses Flugboot mit Förderung des Bundesforschungsministeriums umgerüstet zur Do 24 ATT (Amphibischer Technologie-Träger). Dabei erhielt es einen neu konstruierten Flügel, moderne Propellerturbinen, ein zeitgemäßes Cockpit und ein Fahrwerk.
Nach Tests auf der Ostsee wurde das Projekt beendet, die Maschine ging über in den Besitz des Deutschen Museums in München. Iren Dornier, der mittlerweile auf den Philippinen lebt und dort eine Regionalfluggesellschaft gründete, ließ sie 2003 zur Überholung nach Asien bringen. 2004 startete er mit der Do 24 eine Welttour, bei der er u.a. im Auftrag der Unicef Spenden sammelte für Kinderhilfs-Projekte in seiner Wahlheimat. Bei diesem Flug wasserte die Maschine auch an Orten wie New York oder Rio, wo schon Irens Großvater Claude Dornier mit seiner Do X für Aufsehen gesorgt hatte.
Die hochseetüchtige Do 24, die über Frankfurt und auf dem Main zu sehen sein soll, wurde 1944 gebaut und ist das letzte flugfähige Modell dieser Art. Bei der Vorbereitung dieser Visite arbeitete die Initiatorin airtec GmbH eng mit Fraport AG, Messe Frankfurt, Stadt und Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH zusammen.
Quelle: Aussendung Fraport AG