Check in mittels Fingerabdruck

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LOWA
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Check in mittels Fingerabdruck

Post by LOWA » 7. Sep 2006, 04:45

Mit dem Handy einchecken und Sitzplatz aussuchen und beim Einstieg ins Flugzeug einen Fingerabdruck abgeben: Die neue Lösung von Siemens Business Services (SBS) macht die herkömmliche Bordkarte mit Magnetstreifen überflüssig, Passagiere kommen schneller und sicherer an Bord. Die Lösung zeigt SBS auf der Interairport China in Peking vom 6.- 8. September 2006.

In vielen Ländern ist es für Passagiere bereits Pflicht, sich am Flugsteig vor dem Einstieg ins Flugzeug auszuweisen - Tendenz deutlich zunehmend. Siemens Business Services bietet Fluggesellschaften daher mit der Kombination aus Einstiegskontrolle per Fingerabdruck und Check-in per Handy einen Weg, den wachsenden Anforderungen an Sicherheit und an Komfort gleichermaßen gerecht zu werden, denn Viel- und Business-Flieger sparen durch das Einchecken und Boarding per Handy eine Menge wertvoller Zeit.

Im Mittelpunkt der Lösung steht der Finger des Fluggasts: Er hinterlegt einmalig persönlich seinen Fingerabdruck bei einer Fluggesellschaft oder am Flughafen. Die erzeugten biometrischen Daten werden in einer Datenbank hinterlegt. Für den Check-in per Mobiltelefon reichen ein flinker Daumen und eine Anmeldung im Internet und schon kann der Fluggast das entsprechende Programm auf sein Handy herunterladen. Per Handy oder PDA mit dem Reservierungs-System der Airline verbunden, wählt er seinen Flug und den gewünschten Sitzplatz aus. Er bekommt Sekunden später einen Barcode als elektronische Bordkarte auf sein Handy, in der auch sein Fingerabdruck verschlüsselt ist.

Beim Einstieg hält er die "elektronische Bordkarte" vor einen Scanner und seinen Daumen auf ein Lesegerät, um sich so eindeutig zu identifizieren. Alternativ kann der Fingerabdruck auch als Barcode auf eine herkömmliche Bordkarte gedruckt werden - etwa bei Flughäfen, die noch keine Scanner für mobile Endgeräte installiert haben, oder für Passagiere, die ihre biometrischen Daten nicht speichern lassen möchten. In jedem Fall kommen die Passagiere schneller ins Flugzeug, da am Gate die in vielen Ländern erforderliche, langwierige Passkontrolle entfällt.

SBS hat die komplette Lösung entwickelt und dabei die ID-Center-Plattform der österreichischen Siemens-Tochter PSE genutzt. Mobile Check-in und biometrische Lösung lassen sich auch unabhängig voneinander einsetzen.



Quelle: Presseaussendung Siemens Business Service
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TWA/VIE
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Post by TWA/VIE » 7. Sep 2006, 08:35

Guten Morgen,

ich halte die Idee prinzipiell für gut, aber kann mir nicht vorstellen dass das System technisch ausgereift ist, weil die Haut am Finger immer die selbe oder zumindest ähnliche Beschaffenheit haben müsste wie beim scannen
ausserdem stelt sich die Frage wer das finanziert....

So long
M

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Post by CRJ200_LOWG » 7. Sep 2006, 09:44

Daß es zu diesem Thema verschiedene Ansichten gibt, ist ja von Haus aus klar! Ich bin von dieser "Innovation" alles andere als begeistert. Mit jeder neuen "Errungenschaft" kommen unweigerlich Probleme. Der Mißbrauch wäre auch hier möglich - in verschiedensten Formen.
Sollte dies tatsächlich Einzug in unseren Fliegeralltag halten, muß vorher geprüft werden, ob das Menschenrechtlich vertretbar ist.

anonym

Post by anonym » 7. Sep 2006, 10:14

Ich bin [glow=red]DAGEGEN[/glow]!

Die Fraport AG (Betreiberin des Frankfurter Flughafens) hat mit Mitarbeitern einen Test durchgeführt, wie zuverlässig biometrische Erfassungen sind (z.B. Irisscannung, Fingerabdruck).
Wenn ich mich richtig entsinne wurde dieser Versuch als positiv bewertet, zeigte jedoch deutlich auf, dass es noch eine - aus meiner Sicht - recht hohe Fehlerquelle hatte.

Fraglich ist, welches System hier genau angewendet wird. Ist es ein reiner Fingerabdruckscan, oder wird auch getestet, ob es ein "echter" Finger ist. Wenn ersteres der Fall ist, dann ist das System nicht wirklich sicher.

Wir haben bei uns im Moment auch zwei Diskussionen bzgl. Datenschutz (dort gehört das Thema ja auch hinein). Es würde uns freuen, wenn ihr dort auch etwas beiträgt: http://www.forum.skultaim.de/area=2

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Post by CRJ200_LOWG » 7. Sep 2006, 10:49

@Justinian

Kann mich den Ausführungen anschließen. Es stellt sich weiters die Frage was passiert wenn - man beachte Finger sind sehr empfindlich - Verletzungen oder Verunreinigungen vorhanden sind. Ich glaube kaum, daß das System dies erkennen kann.
Lustiges Beispiel: Die Mama kocht am Vorabend eine herrliche Zwiebelsuppe und schneidet sich "Beim Häuten der Zwiebel" (G.Grass *kicher*) in den Finger. Die gute Hausfrau hat aber am nächsten Morgen einen Flug nach JFK gebucht.
Jetzt kommen die möglichen Szenarien:
1. Die Mama darf kein Pflaster verwenden da sonst das Kistl am Airport spinnt und sofort die "Kraniche" oder die GSG9 zum Einsatz kommt.
2. Die Mama darf den Flug antreten, da eine hilfsbereite Check-in Dame von OS oder LH die Situation erkennt und alles zur Zufriedenheit erledigt.
oder
3. Die Mama kommt in den USA an und wird gleich vom FBI, NSA, CIA, US-Navy, US-Marines, vom G.W.B. und der Putzfrau hops genommen und bekommt einen Gratisflug nach Guantanamo (GAO) in der Holzklasse.

Möglich wären alle drei Szenarien - zu wünschen aber niemanden.

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