11.08.2006
Stereo / Videotext / Bildformat 16:9
Göring - Eine Karriere
Dreiteilige Reihe von Jörg Müllner
3. "Nazi Nummer eins"
(Videotext-Untertitel)
(Erstsendung: 28.3.2006)
Hermann Görings Tod war so theatralisch wie sein Leben. Vom Nürnberger Tribunal zum Tode verurteilt, beging er am 15. Oktober 1946, wenige Stunden vor der Urteilsvollstreckung, mit einer Giftkapsel Selbstmord. Die letzten Kriegswochen hatte er damit verbracht, seine zusammengeraubten Kunstschätze in Sicherheit zu bringen. In völliger Verkennung der Lage glaubte Göring, er könne einen Frieden mit den Alliierten aushandeln, aus Hitlers Schatten heraustreten und seine Nachfolge übernehmen. Am 23. April 1945 sendete er von Berchtesgaden aus einen Funkspruch in Hitlers Bunker, er werde die Macht im Reich übernehmen, wenn Hitler nicht bis 22.00 Uhr ein Lebenszeichen von sich gebe. Angestachelt von Görings Intimfeind Martin Bormann ließ Hitler den Verräter von der SS verhaften und all seiner Ämter entheben. Am 7. Mai 1945 ging der "Reichsmarschall" in amerikanische Gefangenschaft. Für die Amerikaner war er nach Hitlers Selbstmord "Nazi Nummer eins" und der wichtigste Angeklagte vor dem Internationalen Militärtribunal. Im Nürnberger Justizgebäude wurde ihm in monatelangen Verhören seine Rolle im "Dritten Reich" vor Augen geführt. Am Ende wurde Göring vom Tribunal in allen Punkten für schuldig befunden und zum Tod durch Erhängen verurteilt.
Der dritte Teil von "Göring - Eine Karriere" schildert das Geschehen um Hermann Göring in den letzten Kriegswochen, dokumentiert die Umstände seiner Gefangennahme und analysiert Görings Rolle als Hauptangeklagter vor dem Nürnberger Tribunal.