BH beschafft IRIS-T

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BH beschafft IRIS-T

Post by N5528P » 27. Jan 2006, 12:29

ORF.at wrote:Bundesheer kauft High-Tech-Raketen
Das Verteidigungsministerium hat vor wenigen Tagen die derzeit weltweit modernsten Luft-Luft-Raketen "IRIS-T" gekauft. Der "Kurier" berichtete heute, dass für die High-Tech-Geschoße das geeignete Fluggerät fehlt und die Raketen deswegen erst in einigen Jahren optimal eingesetzt werden können.

Das wurde vom Büro des Verteidigungsministers Günther Platter (ÖVP) auf Anfrage der APA dementiert. Über Stückzahl und Preis wollte das Ministerium keine Auskunft geben. Laut "Kurier" wurden 25 Stück angeschafft.

Elf Millionen Euro?
Die deutsche Bundeswehr bezahlt laut dem Zeitungsbericht einen Stückpreis von 400.000 Euro. Das würde bei 25 Stück ein Volumen von elf Mio. Euro bedeuten. Aus dem Ministerium hieß es dazu, derartige Daten würden unter das Militärgeheimnis fallen und daher nicht bekannt gegeben. Die genannten 25 Stück würden aber nicht stimmen, "es sind weniger", sagte Platters Sprecherin Michaela Huber.

"Langfristig geplant"
Auch die Angaben des "Kurier", wonach auf den Eurofightern der ersten Tranche, die 2007 geliefert werden, die Feuerleitsysteme für die "IRIS-T" fehlen, wurden dementiert. In dem Bericht wurden zehn Millionen Euro Nachrüstungskosten genannt, die angeblich der Eurofighter-Hersteller EDAS übernehmen soll.

"Von Nachrüsten kann keine Rede sein" und "die Beschaffung ist kein Schnellschuss, wie in dem Zeitungsbericht behauptet, sondern ein langfristig geplanter Vorgang", so das Ministerium.
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/ticker/207216.html?tmp=8286
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Post by N5528P » 27. Jan 2006, 23:00

ORF.at wrote:Heer schafft High-Tech-Geschoße an
Ministerium: Haben geeignetes Fluggerät.


Das Verteidigungsministerium hat vor wenigen Tagen die derzeit weltweit modernsten Luft-Luft-Raketen "IRIS-T" gekauft. Der "Kurier" berichtete am Freitag, dass für die High-Tech-Geschoße das geeignete Fluggerät fehle und die Raketen deswegen erst in einigen Jahren optimal eingesetzt werden könnten.

Ministerium sagt nichts über Preis
Das wurde vom Büro des Verteidigungsministers Günther Platter (ÖVP) auf Anfrage der APA dementiert. Über Stückzahl und Preis wollte das Ministerium keine Auskunft geben. Laut "Kurier" wurden 25 Stück angeschafft.

400.000 Euro pro Stück?
Die deutsche Bundeswehr bezahlt laut dem Zeitungsbericht einen Stückpreis von 400.000 Euro. Das würde bei 25 Stück ein Volumen von elf Mio. Euro bedeuten. Aus dem Ministerium hieß es dazu, derartige Daten würden unter des Militärgeheimnis fallen und daher nicht bekannt gegeben. Die genannten 25 Stück würden aber nicht stimmen, "es sind weniger", sagte Platters Sprecherin Michaela Huber.

"Beschaffung kein Schnellschuss"
Auch die Angaben des "Kurier", wonach auf den Eurofightern der ersten Tranche, die 2007 geliefert werden, die Feuerleitsysteme für die "IRIS-T" fehlen, wurden dementiert. In dem Bericht wurden zehn Millionen Euro Nachrüstungskosten genannt, die angeblich der Eurofighter-Hersteller EADS übernehmen soll.

"Von Nachrüsten kann keine Rede sein" und "die Beschaffung ist kein Schnellschuss, wie in dem Zeitungsbericht behauptet, sondern ein langfristig geplanter Vorgang", so das Ministerium.

"Sidewinder" scheiden aus
Der "Kurier" berichtete weiter, dass die den Luftstreitkräften derzeit zur Verfügung stehenden 25 "Sidewinder"-Raketen kostengünstig nachgerüstet werden könnten und der Kampfhelm zur optimalen Steuerung der "IRIS-T"-Rakete erst im Jahre 2012 zur Verfügung steht.
Laut Platter-Sprecherin Huber scheiden die "Sidewinder" weltweit aus und müssten ausgetauscht werden.

Projekt von EU-Staaten
Die "IRIS-T" ist drei Meter lang und 89 Kilogramm schwer. Die Rakete ist ein Projekt der Partnernationen Deutschland, Griechenland, Italien, Norwegen, Schweden und Spanien. Generalunternehmer und Projektkoordinator ist die Diehl BGT Defence - ein Zusammenschluss der Bodensee Gerätetechnik GmbH und der Diehl Munitionssysteme GmbH in Überlingen am Bodensee.
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/060127-95894/95895txt_story.html

ORF.at wrote:Reichweite 25 Kilometer
Europäisches Projekt soll Sidewinder-Raketen ablösen.


Die IRIS-T gilt als die zurzeit modernste Luft-Luft-Rakete der Welt. Sie reicht rund 25 Kilometer weit.

Die High-Tech-Rakete ist eine Zusammenarbeit von sechs Nationen: Deutschland, Italien, Schweden, Norwegen, Kanada und Griechenland. Sie entwickelten das Geschoß.

Ablöse für "Sidewinder"
Mittlerweile ist die "IRIS-T" ein rein europäisches Projekt. Nach dem Ausscheiden von Kanada sprang Spanien ein. Die "IRIS-T" soll die mittlerweile als veraltet geltende "AIM-9 Sidewinder" ablösen. Federführend bei der Entwicklung war das deutsche Unternehmen Diehl BGT Defence, ein Tochterunternehmen der Diehl-Gruppe.

Kompatible Schnittstellen
Nun wird "IRIS-T" als Umrüstung für ältere "Sidewinder" angeboten. Um die Umrüstung so einfach wie möglich zu machen, wurden alle Schnittstellen kompatibel zur "Sidewinder" gemacht. Somit können alle Flugzeuge, die "Sidewinder" einsetzen können, auch "IRIS-T" einsetzen, hieß es von Seiten der Hersteller.

Schnelle Steuerung per Helmvisier
Der Suchkopf kann mit einem Radar oder Helmvisier gekoppelt werden. Durch die im Vergleich zur alten "Sidewinder" höherer Geschwindigkeit, mit der sich der Suchkopf bewegt, kann der Suchkopf auch schnellen Bewegungen mit dem Helmvisier folgen. Der Suchkopf wird von einem programmierbaren Rechner gesteuert, der über eine moderne Bildverarbeitung verfügt. Das soll die Erkennung erhöhen.
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/060127-95894/95897txt_story.html

ORF.at wrote:SPÖ sieht "Milliardengrab"
Grüne: Werden Raketen, aber keine Flugzeuge haben.


Als "Bankrotterklärung" hat die SPÖ den Kauf von neuen Luft-Luft-Raketen bezeichnet. Das "unnötige, sündteure Kampfflugzeug Eurofighter" müsse nun auch noch "um zumindest elf Millionen Euro mit Luftabwehrraketen" ausgerüstet werden, so SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal am Freitag in einer Aussendung. Damit bestätige sich, dass die Beschaffung des Eurofighters ein "Milliardengrab" sei.

Der "absolute Höhepunkt" sei aber, dass die Abfangjäger diese Raketen nicht einmal steuern könnten und das System überhaupt erst im Jahr 2012 voll einsatzfähig wäre, so Gaal. Soldaten müssten teilweise "in jahrzehntealten Fahrzeugen" ohne entsprechende Schutzausrüstungen ihren Dienst versehen.

Prioritäten "ad absurdum geführt"
"Der in der Bundesheer-Reformkommission vorgesehene Sozialplan fehlt zur Gänze." Mit dem Raketenkauf sei die in der Reformkommission vereinbarte Prioritätenreihung bei künftigen Beschaffungen "ad absurdum geführt". "Das ist eine Bankrotterklärung", so der SPÖ-Wehrsprecher, der den "sofortigen Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag" verlangte.

Grüne befürchten Kampfeinsätze
Der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz kommentierte die am Freitag bekannt gewordene Anschaffung von High-Tech-Raketen durchwegs kritisch. Man sei sich im Verteidigungsausschuss immer einig gewesen, dass die Abfangjäger nur zur Luftraumüberwachung und -aufklärung dienen sollen und nicht für Kampf- oder Auslandseinsätze.

Mit dieser Bewaffnung rüste man sich aber offensichtlich für den Luftkampf. "Meine Befürchtung ist, dass man den Eurofighter nicht nur zur Luftraumaufklärung gekauft hat, sondern weil es ein Kampfflugzeug ist", so Pilz auf Anfrage der APA.

"So ein Klumpert"
Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) habe zudem im Ausschuss nie ein Wort über diese teure Anschaffung verloren. Es scheint "ein Kampf mit dem schlechten Gewissen zu sein, denn mit gutem Gewissen kann man so ein Klumpert nicht kaufen", so Pilz.

"Raketen, aber kein Flugzeug"
Pilz glaubt, dass "wir wahrscheinlich der erste Staat sein werden, der Luftraketen, aber keine Flugzeuge haben wird". Der grüne Sicherheitssprecher ist überzeugt, dass der Eurofighter-Deal platzen wird. Das begründete er einerseits damit, dass die Herstellerfirma "nicht rechtzeitig liefern wird können" und das Verteidigungsministerium nicht gleichzeitig die Heeresreform und die Flieger finanzieren könne. "Dazu müsste das Budget verdoppelt werden und damit ist nicht zu rechnen."
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/060127-95894/95910txt_story.html
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Post by N5528P » 27. Jan 2006, 23:01

Nicht, dass diese Anschaffung sauber wäre in meinen Augen, aber Rot & Grün beweisen wieder die eigene Inkompetenz...

Man kann ja gegen die AJ sein, man kann gegen die EF sein und es gibt genug Möglichkeiten hier Kritik anzubringen - nur wieso so billig und so offensichtlich falsch?

Bernhard
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Post by N5528P » 28. Jan 2006, 15:49

APA wrote:Sa, 28.Jän 2006
Kräuter: "Rechnungshof wird Raketenankauf prüfen!"
Sofortige "Follow-up"-Prüfung oder Sonderprüfauftrag der SPÖ


Wien (OTS) - SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter bezeichnet den bekannt gewordenen Geheimkauf von modernsten Luft-Luft-Raketen durch Verteidigungsminister Günther Platter als "möglichen neuen Mega-Skandal der Schüssel-Regierung" und kündigt eine Beauftragung des Rechnungshofes mit der Prüfung des Kaufvorganges an.

Kräuter: "Die Frage, wem dieser geheime Deal um ein möglicherweise völlig unpassendes Waffensystem nützt, ist völlig unklar. Der Kauf von High-Tech-Waffen hinter dem Rücken der Bevölkerung ist in einem demokratischen Staat ein logischer und unverzichtbarer Kontrollfall.
Die SPÖ wird daher den Rechnungshof in der nächsten Woche schriftlich und offiziell auffordern, umgehend die Prüfung der Motive, der Vorgangsweise und der Profiteure des Waffendeals einzuleiten."

Kräuter geht davon aus, dass Rechnungshofpräsident Josef Moser im Interesse der Steuerzahler sofort mit einer "Follow-up" Prüfung beginnen wird: "Moser bezeichnet in seiner zusammenfassenden Kernaussage zu den Eurofigherprüfberichten die Kampfjets als nur bedingt für die Luftraumüberwachung geeignet. Der nun bekannt gewordene geheime Zukauf von voraussichtlich nicht einmal kompatiblen Luft-Luftraketen verschärft die Kritik des Prüforgans und dürfte daher den Rechnungshof zu einer umgehenden Einschau in die Akten und zu einer Prüfung aller Vorgänge veranlassen."

Sollte sich Präsident Moser - wider Erwarten - nicht der Aufforderung nach einer sofortigen Einleitung einer Prüfung anschließen, kündigt Kräuter einen verpflichtenden Sonderprüfauftrag an den Rechnungshof durch die SPÖ an.

Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: (++43-1) 53427-275
http://www.spoe.at
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Post by Kingair » 28. Jan 2006, 22:39

Du sprichst mir aus der Seele Bernhard,

tiefer gehts nimmer- die fachlich Inkompetenz ist an Blödheit nicht mehr zu UNTERbieten :twisted:

mich überrascht die Anschaffung ebenfalls - war auch in den Salzburger Nachrichten zu lesen .

von der Technik ist die Rakete "state of art" und für den EF ja zugeschneidert
"tu felix austria"

lg Erich :lol:
allways happy landings

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