Der Geist von Flug 401
ÜBERSICHT: Normalerweise glaubt man, dass Spukvorgänge, insbesondere das Auftreten von sichtbaren Phantomen verstorbener Menschen nur in Burgen, Schlössern oder alten Häusern vorkommen. Im vorliegenden Fall ereigneten sie sich jedoch in neuzeitlichen Düsenflugzeugen der Eastern Airlines über einen Zeitraum von einem Jahr.
Folgendes hat sich zugetragen: Am 29. Dezember 1972 flog die Maschine 310 der Eastern Airlines von Tampa nach New York und startete am gleichen Tag abends um 21.00 Uhr als Flug 401 vom John-F.-Kennedy-Flugplatz in New York nach Miami. Die Maschine war vom Typ Tristar Jet L-1011, mit drei Triebwerken, 12 bis 13 Besatzungsmitgliedern und Platz für 250 bis 360 Reisende. Das Flugzeug war im August 1972 in Dienst gestellt worden und hatte 1'000 Flugstunden und 500 Landungen hinter sich. Die Tristar galt bei dem fliegenden Personal als besonders sichere Maschine.
Bei dem fraglichen Flug am Abend des 29. Dezember 1972 bestand die Besatzung aus dem Flugkapitän Bob Loft (Mitte 50), dem Ersten Offizier Albert Stockstill (40) und dem Zweiten Offizier als Flugingenieur Don Repo (Anfang 50). Dazu kamen 10 nichttechnische Besatzungsmitglieder (Stewardessen) und 163 Passagiere. Nach dem Flug von Tampa nach New York, also vor dem Start nach Miami, hatte die Stewardess Doris Elliot das Flugzeug 310 verlassen. Diese Stewardess hatte hin und wieder Vorahnungen von Unglücksfällen, so auch Mitte Dezember 1972. Während ihrer Arbeit auf einem Flug von New York nach Orlando wurde sie von einem schweren, unheimlichen Gefühl überfallen. Vor ihrem inneren Auge "sah" sie deutlich eine TriStar L-1011 im Landeanflug auf Miami über den Everglades, dem Sumpfgebiet um Miami. Sie "sah" die linke Tragfläche zerbrechen und den Rumpf auf dem Boden aufschlagen. Dann "hörte" sie die Schreie der Verletzten. Die Stewardess musste ihre Arbeit unterbrechen und sich setzen. Zwei Kolleginnen gab sie auf Befragen an, dass sich das Unglück ihrem Gefühl nach kurz vor Neujahr ereignen werde.
Am 29. Dezember 1972 kurz nach 23.30 Uhr leitete Kapitän Loft den Landeanflug der Maschine 310 auf den Flughafen von Miami ein. Es zeigte sich jedoch, dass sich das Bugrad hydraulisch nicht ausfahren liess, d. h. auf dem Armaturenbrett zeigte eine entsprechende Kontrollampe einen solchen Fehler an. Der Landeanflug wurde daraufhin abgebrochen und das Flugzeug in einen horizontalen Kreisflug über den Everglades (dem Sumpfgebiet) übergeleitet in 2000 Fuss Höhe. Sodann wurde die automatische Steuerung eingeschaltet, und die Mannschaft begann den Fehler zu suchen. Es war nämlich möglich, dass nur die Kontrollampe des Bugrades defekt war. Man konnte also versuchen, sie zu ersetzen. Wenn das nichts half, konnte man versuchen, das Bugrad durch Handbetätigung auszufahren. Bei diesen Bemühungen muss versehentlich die automatische Steuerung vom Horizontalflug auf Sinkflug geschaltet worden sein. Kein Mensch im Flugzeug bemerkte den Fehler und den ständigen Höhenverlust des Flugzeuges, weil unglücklicherweise der Höhenanzeiger weiterhin die eingestellte Höhe von 2000 Fuss anzeigte. Um 23.42 Uhr erfolgte der Aufschlag der Maschine in dem Sumpfgebiet mit nachfolgender Explosion. Ein Teil der Insassen wurde aus dem geborstenen Rumpf geschleudert. 77 überlebten den Unfall, 99 wurden getötet, darunter auch der Flugkapitän Loft und der Erste Offizier Stockstill. Der Zweite Offizier Repo war schwerverletzt, starb aber eineinhalb Tage später ebenfalls.
Die Fluggesellschaft liess das Wrack bergen und später noch gebrauchsfähige Teile, z. B. der Kücheneinrichtung, in Schwestermaschinen, insbesondere der Nr. 318, einbauen.
Bald darauf ereigneten sich in diesen Schwestermaschinen, besonders in Maschine 318, kurz vor oder während des Fluges seltsame Vorfälle. Sie erreichten ihren Höhepunkt im Juni 1973 und endeten im Frühjahr 1974. Die Vorfälle bestanden darin, dass der Flugkapitän Bob Loft oder der Zweite Offizier Don Repo einzelnen Besatzungsmitgliedern oder Fluggästen gut sichtbar und erkennbar und in manchen Fällen von einem lebenden Menschen nicht unterscheidbar in Uniform erschienen. Mehrfach geschah das in der Unterflurküche, die ja bevorzugt mit Geräten aus dem abgestürzten Flugzeug ausgerüstet war.
Dazu einige Beispiele: Die Stewardess Ginny flog mit der Maschine 318 von New York nach Miami. Sie stand in der hellerleuchteten Unterflurküche am Aufzug. Plötzlich bemerkte sie seitlich in ihrem Gesichtsfeld, gerade vor der Trennwand zu dem Flugzeugteil mit der elektrischen Ausrüstung, ein verschwommenes, wolkiges Gebilde. Es hatte zunächst den Umfang einer Grapefruit, wurde dann aber grösser. Das Gebilde war stofflicher und deutlicher als Rauch und pulsierte in seltsamer Weise. Das Gebilde wuchs und nahm eine handfestere Form an. Allmählich bildete sich ein Gesicht, halb geformt, halb verschwommen. Die Stewardess bemühte sich verzweifelt, ihren Aufzug heranzuholen. Als er schliesslich kam und sie wieder auf das Gebilde sah, war es ein vollständiges, klares Gesicht geworden mit dunklen Haaren, seitlich angegraut und mit einer Stahlbrille auf der Nase. Es war ein dreidimensionales Abbild eines Kopfes. Ginny öffnete die Aufzugstür, sprang eiligst in den Aufzug und fuhr nach oben. Sie konnte sich nur langsam beruhigen. Es war schon die zweite Erscheinung dieser Art, die sie wahrgenommen hatte, das erste Mal zusammen mit ihrer Kollegin Denise.
Ein anderes Beispiel: Maschine 318 stand vor einem Flug von Newark nach Miami. In der ersten Klasse nahm die Oberstewardess Sis Patterson (Fussnote 1) ihre Routinezählung der Fluggäste vor. Sie stellte fest, dass es nach ihrer Liste einer zu viel war. Es dauerte nicht lange, so bemerkte sie, dass der überzählige Fluggast ein Eastern-Flugkapitän in Uniform war, der in einem der Sessel sass. Offensichtlich hatte er eine andere Maschine nach Newark benutzt und flog nun mit einem Freiflugschein zurück. Das war eine alltägliche Angelegenheit. Meist benutzten diese Angestellten der Fluggesellschaft dazu Klappsitze, wenn die normalen Sitzplätze besetzt waren. Die Oberstewardess musste sich dieser Tatsache nur vergewissern.
Sie ging daher mit ihrer Liste zu dem Flugkapitän und sprach ihn an: "Entschuldigen Sie, Kapitän, sind Sie Klappsitzbenutzer auf diesem Flug? Ich habe Sie nämlich nicht auf meiner Liste." Der Kapitän antwortete nicht, sondern starrte geradeaus. Die Oberstewardess versuchte es nochmals. "Entschuldigen Sie, ich muss prüfen, ob Sie Klappsitzbenutzer sind oder Fluggast der ersten Klasse. Können Sie mir nicht helfen?" Der Kapitän antwortete nicht und blieb unbeweglich sitzen.
Die Flugüberwacherin Diane Boas wurde gerufen. Sie war gleichfalls verwirrt. Der Mann schien in jeder Beziehung normal zu sein, nur machte er den Eindruck eines leicht Betäubten und gab keine Antwort. Schliesslich wurde der Flugkapitän der Maschine 318 geholt. Mit der Oberstewardess und der Flugüberwacherin neben sich beugte er sich nieder, um den anderen Kapitän anzusprechen. Doch da erstarrte er vor Schreck: "Mein Gott, es ist Bob Loft", sagte er. Dann war absolutes Schweigen in der Kabine. Nun geschah etwas, was keiner in der unmittelbaren Umgebung erklären konnte. Der Kapitän in dem Erste-Klasse-Sessel war von einem Augenblick auf den anderen verschwunden, war einfach nicht mehr da. Es gab eine lange Startverzögerung. Das ganze Flugzeug wurde durchsucht, aber kein Kapitän gefunden.
In einem ähnlich gelagerten Fall bekam ein weiblicher Fluggast einen hysterischen Anfall, als in einem benachbarten, zunächst leeren Sitz plötzlich eine männliche Gestalt erschien und wenige Augenblicke später wieder verschwand, ohne dass dieser Mann sichtbar zu dem Sitz gegangen oder sich in normaler Weise von dort entfernt hätte. Die Frau konnte sich daraufhin nicht wieder beruhigen und musste von der Polizei in einer Zwangsjacke abgeholt werden.
Ein Vizepräsident der Eastern Airlines hatte ein ähnliches Erlebnis. Vor einem Flug mit einer TriStar L-1011 nach Miami bestieg er vor den übrigen Passagieren das Flugzeug und fand in dem Erste-Klasse-Raum lediglich einen Eastern-Kapitän in Uniform. Der Vizepräsident verharrte, um den Kapitän zu begrüssen. Dabei bemerkte er plötzlich, dass er mit Bob Loft, dem getöteten Flugkapitän sprach. In diesem Augenblick löste sich Loft auf, verschwand. Der Vizepräsident eilte sofort zur Flugleitung. Das ganze Flugzeug wurde durchsucht, aber kein Kapitän gefunden.
Besonders häufig trat die Erscheinung von Don Repo auf. In Einzelfällen sprach er sogar. Vor einem Flug einer L-1011 kam ein Flugingenieur zur allgemeinen Vorkontrolle in die Maschine. In seinem Sitz sah er einen Mann in der Uniform eines Zweiten Offiziers der Eastern Airlines sitzen. Er erkannte ihn sehr schnell als Don Repo. Dieser sprach den Flugingenieur etwa mit folgenden Worten an: "Sie brauchen sich nicht mehr um die Flugvorkontrolle zu bemühen. Ich habe es bereits gemacht." Unmittelbar darauf löste sich die dreidimensionale Erscheinung von Repo auf, verschwand.
Bei den Erscheinungen von Repo, insgesamt über 24, hatte man vielfach den Eindruck, dass er hilfreich sein wollte oder vor Schaden warnen wollte. Im Februar 1974 erschien er auf dem Flug nach Mexico City in der Küche der Maschine 318 zwei Stewardessen. Diese holten den Flugingenieur. Er erkannte in dem deutlich geformten Gesicht (der vollständige Körper war wohl nicht ausgebildet) Don Repo. Letzterer sprach dann hörbar die Worte: "Achten sie auf Feuer in diesem Flugzeug." Danach verschwand die Erscheinung vollständig.
Der Flug nach Mexico City verlief ohne Zwischenfall. Doch als die Triebwerke für den Weiterflug nach Acapulco angelassen wurden, wollte das Steuerbordtriebwerk nicht starten. Es zeigte sich, dass das Triebwerk ausgewechselt werden musste, was aber nur in Miami geschehen konnte. Daher wurde eine Überführungsmannschaft nach Mexico City beordert, die die Maschine 318 mit zwei Triebwerken nach Miami fliegen sollte. Nach dem Abflug von Mexico City setzte ein weiteres Triebwerk aus und hatte mehrere Fehlzündungen. Um in diesem Triebwerk einen Brand zu verhindern, betätigte der Kapitän schleunigst die Feuerlöschanlage. Es gelang ihm, mit nur einem Triebwerk noch so viel an Höhe zu gewinnen, dass er im Bogen zum Flughafen zurückfliegen und landen konnte. Eine spätere vollständige Zerlegung dieses Triebwerkes ergab keinen erkennbaren Grund für die Fehlzündungen und den Ausfall.
Bei einem weiteren Flug der Maschine 318, wieder mit der Flugnummer 401, nach Miami, konnten eine Stewardess, ein Fluggast und der herbeigeholte Bordingenieur für mehrere Minuten beobachten, wie einige Fuss über dem rechten Tragflügelende eine leuchtende, verschwommene, trübe Masse schwebte, von der Grösse eines grossen Gepäckstückes. Von Zeit zu Zeit senkte sich diese Masse auf den Tragflügel und drückte ihn dabei herab. Dadurch begann das Flugzeug zu rollen. Eine halbe Stunde später begann das Rollen nach links. Ein weiterer Passagier, der über der linken Tragfläche sass, bemerkte jetzt über dem linken Tragflügelende diese leuchtende Masse, die sich periodisch auf den Tragflügel senkte. Er rief die Stewardess, die auch jetzt wieder die gleiche Beobachtung machen konnte wie zuvor. Der Flug verlief jedoch sonst ohne weiteren Zwischenfall.
John G. Fuller (Fussnote 2) erfuhr von diesen Begebenheiten zuerst durch Erzählungen vom Flugpersonal anderer Fluglinien. Dann befragte er systematisch Angehörige der Eastern Airlines, die ihm teils eigene Erlebnisse berichteten, teils Erlebnisse ihrer Kollegen, die für Fuller selbst nicht erreichbar waren. Fuller versuchte natürlich auch Erkundigungen bei der Firmenleitung der Eastern Airlines einzuziehen. Diese stritt aber alles ab. Das seien alles nur Gerüchte, vergleichbar etwa den Erzählungen über den Fliegenden Holländer in der Seeschiffahrt. Fuller konnte aber feststellen, dass nach jedem ihm bekanntgewordenen Vorfall das Logbuch der entsprechenden Maschine entweder vollständig ausgewechselt wurde, oder aber die entsprechende Seite entfernt worden war. Normalerweise werden solche Logbücher, in die sämtliche besonderen Vorkommnisse eingetragen werden müssen, monatelang benutzt, bis sie voll sind. Ein stichhaltiger Grund für diese sonderbare Handhabung konnte Fuller nicht genannt werden. Die Firmenleitung versuchte also die für sie unbequemen Vorgänge zu verschleiern. Sie hatte auch Grund dazu. Die Erscheinungen verursachten doch erhebliche Beunruhigung unter den Besatzungen. Einige Mitglieder sträubten sich dagegen, allein in der Unterflurküche Dienst zu tun. Andere wiederum drängten sich danach, um endlich auch einmal das Gespenst zu Gesicht zu bekommen. Sie sahen es dann schliesslich doch nicht, denn allmählich wurden die Erscheinungen seltener und hörten im Frühjahr 1974 ganz auf
Prof. Dr. Werner Schiebeler
was haltet Ihr davon ? Spinnerei , oder gibt es doch Dinge die wir uns nicht erklären können, auch in Flugzeugen ?