Opfer ausGondel geschleudert

Alles, was mit zivilen Hubschraubern (inkl. Flugrettung) zu tun hat.
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Post by N5528P » 5. Oct 2005, 23:28

Langsam kommt Licht ins Dunkel...

Bernhard

tirol.com wrote:Ablagerungen entlasten Unglückspiloten von Sölden

Aufatmen beim Unglücks­piloten von Sölden: Ein defekter Schalter dürfte den Lasthaken geöffnet und so die Katastrophe verursacht haben.


Roy Knaus ist erleichtert. Seine Helikopterfirma war nach dem Unglück von Sölden, bei dem neun Menschen ums Leben gekommen waren, ins Schussfeld der Kritiker geraten. Knaus hatte seinen Piloten immer verteidigt - und die jüngste Entwicklung scheint ihm Recht zu geben. Die Untersuchung der Unfallursache an der Technischen Universität Wien dauert zwar noch an, das wahrscheinliche Ergebnis aber ist bereits durchgesickert: Einen technischen Defekt können die Experten nach derzeitigem Stand nicht ausschließen.

Konkret geht es um Schmorstellen und Ablagerungen, die Experten unter der Schaltwippe am Steuerknüppel des Unglückshubschraubers feststellten. Jener Schaltwippe also, mit der der Lasthaken geöffnet, die Last abgeworfen werden kann - und die Pilot Markus Jäger während des verhängnisvollen Flugs nicht berührt haben will.

Die nun bekannt gewordenen Details bestärken die Version des Piloten, der ja auch im TT-Exklusivinterview gemeint hatte: "Für mich ist ein technischer Defekt die einzige plausible Erklärung."

Firmenchef Knaus sieht sein Vertrauen zu Jäger bestätigt: "Klar sind wir alle erleichtert. Jetzt ist bewiesen, dass wir nichts hätten verhindern können."

Die Untersuchungen an der TU Wien sind noch nicht abgeschlossen. Mit einem endgültigen Ergebnis sei nicht vor Dezember zu rechnen, erklärte die Staatsanwaltschaft Innsbruck.


Das Original findet ihr hier: http://portal.tirol.com/chronik/oberland/21059/index.do

Danke an Wolfgang Kugler für den Hinweis!
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Post by N5528P » 23. Oct 2005, 12:18

[quote="ORF.at"]
SEILBAHNUNGLÜCK SÖLDEN 22.10.2005

Hubschrauber-Elektronik unter der Lupe
Eineinhalb Monate nach dem schweren Seilbahnunglück in Sölden mit neun Toten untersuchen die Ermittler vor allem die Elektronik des Hubschraubers, der den Betonkorb verloren hat, der auf die Seilbahn stürzte.

Ergebnis im Dezember erwartet
Zumindest noch bis Dezember wird es dauern, bis die Staatsanwaltschaft Innsbruck Ergebnisse vorlegen kann. Es fehlten noch Detailuntersuchungen, betont ein Staatsanwaltschafts-Sprecher. Die Ermittlungen des Sachverständigen konzentrierten sich auf den Elektronik der Aufhängevorrichtung des Hubschraubers der Pongauer Helikopterfirma Knaus.

Bei einem Transportflug am 5. September löste sich ja ein 750 Kilogramm schwerer Betonkorb und stürzte auf eine Gondel der Schwarzen Schneidbahn am Söldener Rettenbachferner. Eine Gondel stürze ab, weiters wurden Skifahrer durch die Schwingungen aus anderen Gondeln geschleudert.

Drei Erwachsene und sechs Kinder tot
Neun Personen - drei Erwachsene und sechs Kinder - kamen ums Leben, sieben weitere Skifahrer wurden schwer verletzt.

Schweigeminute vor Weltcuprennen
Dass an diesem Wochenende die Weltcuprennen in Sölden stattfinden, war nach dem schweren Unglücks nicht von vornherein klar: Laut Jakob Falkner vom Organisationskomitee wurde eine Absage der Rennen diskutiert - aber dann verworfen.

Vor dem Damenrennen gab es aber am Samstag eine Schweigeminute.
[quote]

Originalbeitrag zu finden unter: http://salzburg.orf.at/stories/65790/
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Pilot und Firma Knaus nicht verantwortlich ...

Post by Eule » 28. Nov 2005, 14:57

Auf ORF-Online steht grad der Abschluss-Bericht über den Unfall:

Unglück Sölden 28.11.2005

Technischer Defekt als Ursache
Zum schrecklichen Seilbahnunglück in Sölden vom September liegt jetzt das technische Gutachten vor. Demnach hat ein Defekt das Öffnen des Lastenhakens am Hubschrauber verursacht.

Fehlschaltung durch Defekt
Der Pilot des Unglückhubschraubers von Sölden, der Anfang September beim Überfliegen der Seilbahntrasse einen Betonkübel verloren hatte, der auf eine Gondel fiel, hat den Auslöser nicht betätigt. Das geht aus dem vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Gutachten hervor.

Vielmehr löste ein Metallspänchen eine Fehlschaltung aus. Es kam zu einer Art Kabelbrand, der Lastenhaken am Hubschrauber öffnete sich und der Betonkübel fiel auf die Gondelbahn und riss diese aus der Verankerung.

Neun Tote
Bei dem Unglück sind neun Kinder und Jugendliche aus Deutschland ums Leben gekommen, sie wurden teilweise aus den Gondeln geschleudert.

Wartung nach Vorschrift
Das jetzt vorliegende Gutachten entlastet den Tiroler Hubschrauberpiloten und laut Ministerium auch die Helikopterfirma Knaus. Denn es seien sämtliche Wartungsarbeiten am Fluggerät laut Vorschrift durchgeführt worden, heißt es.


Weis eigentlich wer etwas über den Piloten? Fliegt der jetzt eigentlich oder war er gegrounded?
LG!
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Post by LOWA » 28. Nov 2005, 15:21

Also ich denke, dass er spätestens jetzt wieder fliegen darf. Ob er in der Zwischenzeit mit einem behördlichen Flugverbot belegt war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Die Frage ist allerdings, ob er selbst wieder an den Steuerknüppel zurückgekehrt ist bzw. zurückkehren will, da man nach so einem Unglück - auch, wenn man in jeder Hinsicht unschuldig ist, sicher nicht in der besten mentalen Verfassung sein wird.
Glück ab, gut Land!

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Post by Eule » 28. Nov 2005, 15:39

Ich wünsch es ihm jedenfalls. So'ne Ausbildung is hart und sauteuer. Und dasd so'nen Job erlangst ist undgefähr so wie ein LottoSoloSechser ....
LG!
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Post by N5528P » 28. Nov 2005, 18:48

Noch mehr vom ORF:

ORF.at wrote:Technischer Defekt als Ursache
Zum schrecklichen Seilbahnunglück in Sölden vom September liegt jetzt das technische Gutachten vor. Demnach hat ein Defekt das Öffnen des Lastenhakens am Hubschrauber verursacht.

Image Image

Fehlschaltung durch Defekt
Der Pilot des Unglückhubschraubers von Sölden, der Anfang September beim Überfliegen der Seilbahntrasse einen Betonkübel verloren hatte, der auf eine Gondel fiel, hat den Auslöser nicht betätigt. Das geht aus dem vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Gutachten hervor.

Vielmehr löste ein Metallspänchen eine Fehlschaltung aus. Es kam zu einer Art Kabelbrand, der Lastenhaken am Hubschrauber öffnete sich und der Betonkübel fiel auf die Gondelbahn und riss diese aus der Verankerung.

Neun Tote
Image Image
Bei dem Unglück sind neun Kinder und Jugendliche aus Deutschland ums Leben gekommen, sie wurden teilweise aus den Gondeln geschleudert.

Wartung nach Vorschrift
Das jetzt vorliegende Gutachten entlastet den Tiroler Hubschrauberpiloten und laut Ministerium auch die Helikopterfirma Knaus. Denn es seien sämtliche Wartungsarbeiten am Fluggerät laut Vorschrift durchgeführt worden, heißt es.

Derzeit sei das Gutachten auf dem Weg zum Ministerium und zur Innsbrucker Justiz, hieß es im Verkehrsministerium.

Erleichterung bei Knaus
Für den Chef der Salzburger Hubschrauberfirma Roy Knaus bringt das Gutachten trotzdem nur wenig Erleichterung. "Es macht es erträglich, bringt aber den Hinterbliebenen nichts, das darf man nicht vergessen. Wir müssen schauen, dass so etwas nicht mehr passiert. Ich bin aber froh, dass der Pilot und das Unternehmen schuldlos sind."

Pilot soll wieder fliegen
Roy Knaus will den Unglückspiloten von Sölden, Markus Jäger, wieder fliegen lassen. Jäger werde ab Dezember mit einer Maschine unterwegs sein.

Die bisherigen Vermutungen seien durch das Gutachten bestätigt, meinte Knaus. Bei ihm seien zwei Maschinen des Typs Lama betroffen gewesen. Bei beiden Hubschraubern sei unmittelbar nach dem Unglück der Schalter getauscht worden, in dem durch Abrieb der fehlerhafte Impuls ausgelöst worden war.

Weltweit seien etwa 1.000 Maschinen des französischen Herstellers betroffen, vermutete der Hubschrauberchef. In Österreich verfüge neben einem Mitbewerber auch das Bundesheer in den Alouette-III und Alouette-IV Maschinen über derartige Schalter. Dort habe man mittlerweile bei Untersuchungen ähnliche Effekte festgestellt, berichtete Knaus.

Pilot: "Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk"
Pilot Markus Jäger (35) freute sich über das technische Untersuchungsergebnis. Seine Vermutungen des technischen Gebrechens hätten sich bestätigt. "Für mich ist das ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk, der Nachgeschmack der Toten aber bleibt", sagte Jäger.

Bitterer Nachgeschmack
Ihm sei "ein Riesenstein vom Herzen gefallen", als er über die Medien vom Ergebnis der Untersuchungen erfahren habe. "Ich habe gewusst, dass es ein technischer Fehler sein muss, weil ich weder gedrückt noch gefunkt habe", beteuerte Jäger.

Für ihn bleibe trotzdem die Frage, warum ausgerechnet ihm das passieren habe müssen. Würde man genau oberhalb der Seilbahn mit dem Betoncontainer stehen bleiben und versuchen, das Seil zu treffen, hätte man vermutlich gar keine Chance, meinte der Pilot. "Aber auf das Warum gibt es keine Antwort, da kommt man auf keinen grünen Zweig", sagte Jäger.
Originalbeitrag zu finden unter: http://tirol.orf.at/stories/73085/
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Heute in der Krone!

Post by Klimes Manfred » 2. Dec 2005, 09:52

Guten Morgen!

Auf seite 18 links unten!
Laut eines Augenzeugen flog Heli zu tief über Seilbahn!

Mfg: Manfred!

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Post by N5528P » 2. Dec 2005, 13:05

ORF.at wrote:Berechtigung wird überprüft

Flugroute wird nun untersucht.


Die Ermittlungen der Staatsanwalt in Innsbruck zum Seilbahnunglück von Sölden, bei dem neun deutsche Urlauber, darunter sechs Kinder, ums Leben kamen, gehen weiter.

Nach einem für den Unglückspiloten entlastenden Gutachten stehe nun die Flugroute im Visier der Anklage, hieß es am Freitag.

Es werde überprüft, ob der Pilot berechtigt gewesen sei, über die in Betrieb befindliche Seilbahn zu fliegen, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" in der Freitag-Ausgabe.

"Alleinverantwortung des Piloten"
Die Flugstrecke und die Flugzeit seien in der Alleinverantwortung des Piloten gelegen, erklärte der leitende Staatsanwalt Rudolf Koll. Die Voruntersuchung wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen gegen den Piloten laufe daher weiter.

Gutachten: Unglückliche Verkettung
Ein vom Verkehrsministerium und der Justiz in Auftrag gegebenes technisches Gutachten hatte den Piloten zu Beginn der Woche entlastet. Demnach habe eine Verkettung unglücklicher Umstände zu der Katastrophe geführt.

Ein Metallspänchen könnte jenen elektrischen Impuls ausgelöst haben, der zur Betätigung des Lasthakens unterhalb der Unglücksmaschine führte. Dadurch war ein 700 Kilogramm schwerer Betonkübel auf das Seil der Gondelbahn gestürzt.

Ministerium widerspricht Zeugen
Das Infrastrukturministerium widersprach Donnerstagabend dem Bericht eines Zeugen, der dem Piloten die Schuld an dem Unfall gab: "Unsere Informationen sind andere", meinte ein Sprecher des Ministeriums Donnerstagabend auf Anfrage der APA.

Der deutsche Tourist hatte angegeben, der Hubschrauber sei so tief geflogen, dass der Betonkübel noch am Haken hängend in das Gondelseil gekracht sei. Das sei aber "definitiv nicht der Fall" gewesen, meinte dazu ein Ministeriumssprecher.

"Subjektiver Eindruck"
Es sei allerdings möglich, dass bei dem Mann subjektiv der Eindruck entstanden sei, dass die Last noch am Hubschrauber befestigt war, versucht man sich die Zeugenaussage zu erklären. Der Augenzeuge, der bei dem Unglück Anfang September selbst aus einer Gondel geschleudert wurde, gab dem Piloten die Hauptschuld am Unglück.

Mit Außenlast in Umlaufseil geraten?
Entgegen der offiziellen Darstellung erklärte der aus dem Raum Karlsruhe stammende Mann gegenüber dem deutschen Südwestrundfunk (SWR), dass der Hubschrauber nicht hoch über der Seilbahn einen Betonkübel verloren habe, der dann zufällig auf das Seil gefallen sei.

Vielmehr sei der Pilot viel zu tief geflogen, wobei beim Überqueren der Seilbahn die am Hubschrauber hängende 750 Kilogramm schwere Außenlast in das Umlaufseil geraten sei, so der Zeuge

"Der Hubschrauber ist so tief geflogen, dass der Betonkübel noch am Haken hängend in das Gondelseil gekracht ist", sagte der Mann auch gegenüber der dpa.

"Gondel durch Aufprall abgestürzt"
Den Schilderungen zufolge stürzte durch den Aufprall eine Gondel ab, das Umlaufseil wurde von den Rollen eines Masts gerissen. Dadurch seien schließlich weitere Gondeln so stark ins Pendeln geraten, dass mehrere Insassen aus den Gondeln gerissen wurden.

Der Augenzeuge war in der Gondel direkt unterhalb der Kabine gesessen, die von dem Betonkübel getroffen wurde und abstürzte. Er wurde aus dem Fenster geschleudert und schwer verletzt. Lange Zeit lag er im künstlichen Koma.

Widerspruch zu bisheriger Darstellung
Die Aussagen des Zeugen, die dem SWR zufolge bei der Kriminalpolizei Karlsruhe vorliegen, stehen dabei im grundlegenden Widerspruch zu der Aussage des Piloten, aber auch zu dem am Montag öffentlich gewordenen Inhalt des technischen Gutachtens von AC2T (Austrian Center of Competence for Tribology).

So sagte der Pilot aus, er habe die Seilbahn in einer Höhe von 200 bis 300 Meter überquert. Das Verkehrsministerium gab andererseits bekannt, dass ein technisches Problem das Gondelunglück ausgelöst habe.

Helikopter-Unternehmen dementiert
Der Sprecher des Hubschrauber-Unternehmens Knaus Helikopter sagte am Donnerstag auf Anfrage, dass es nicht nur einen Augenzeugen gebe. "Zu dem Unfall wurden viele Zeugen über mehrere Tage angehört."
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/051202-94012/94013txt_story.html

ORF.at wrote:Verschärfte Regelungen für Lastenflüge
Als Konsequenz des Hubschrauberunglücks in Sölden denkt man im Verkehrsministerium über verschärfte Regelungen bei Flügen mit Außenlast nach. Das Land Tirol pocht auf die Einhaltung entsprechender Verordnungen des Luftfahrtgesetzes.

Verordnung strenger handhaben
Die oberste Luftfahrtbehörde in Wien ist allein zuständig für das Luftfahrtgesetz und lässt derzeit prüfen, ob eine verschärfte Regelung für Außenlasttransporte erlassen werden muss.

Das Land Tirol kann im Zusammenhang mit den neuen Genehmigungen nur auf bestehende Verordnungen hinwiesen, denn an sich fordert das Luftfahrtgesetz, dass "der Pilot durch herabfallende Lasten während des Fluges weder Personen noch Sachen auf der Erde gefährden darf".

Hofrat Hans-Jörg Constantini von der Verkehrsabteilung des Landes wird diese alte Verordnung streng handhaben.


"Flugroute darf niemanden gefährden"
Constantini: "Wir werden im Bescheid den Hinweis aufnehmen, dass der Pilot die Verpflichtung hat, die Flugroute so zu wählen, dass niemand gefährdet werden kann, egal ob sich die Auslösevorrichtung mit oder ohne Verschulden löst. Wir werden den Piloten auch darauf hinweisen, dass er immer damit rechnen muss, dass die Last aus irgendwelchen Gründen abgeworfen werden kann."

Was das Hubschrauberunglück von Sölden betrifft, so werden die Gerichte prüfen müssen, ob alle Verordnungen eingehalten wurden und ob der kurze Flug über die Seilbahn eine Flugroute in den Tod war.
Originalbeitrag zu finden unter: http://oesterreich.orf.at/tirol/stories/73400/
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Post by N5528P » 2. Dec 2005, 13:12

Es wäre schön, wenn der Herr Hofrat C. um die vorzeitige Pensionierung bitten würde und wenn ihm die irgendwer genehmigt. :mg: wäre mir noch sympathischer. Was er macht ist einfach menschenverachtend - anstatt zu sagen, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt, kommen solche Meldungen...

Diese schwachsinnige Idee, die er hier verfolgt, stinkt zum Himmel. Man legt damit alle Verantwortung in die Hände des Piloten, der diese Auflagen aber nicht erfüllen kann. Dann müßte das Gebiet unter der Flugroute IMMER KOMPLETT GESPERRT werden - die Chance das Seil zu treffen ist wahrschienlich ähnlich och wie die einen Wanderer oder Förster im Wald zu treffen.

Was passiert denn in Tirol wenn der Pilot fordert das dann 300 Mann gebraucht werden die das Geläande unter der Flugroute sperren? Da werdens wieder jammern die Touristiker was das nicht kostet, und wieso die Politik nichts dagegen macht. Wenn die Hofräte schon Bescheide schreiben (und dafür auch noch gutes Geld kassieren!), dann bitte auch welche wo die darin enthaltenen Auflagen:

1. Sinn machen
2. erfüllbar sind
und
3. der Pilot dann auch nicht belangt wird wenn er die Auflagen alle erfüllt hat.

Ideal wäre es eine Flugrute vorzuschreiben, dann können die Hofräte zeigen wie man sicher fliegt. :twisted: Leute wie der err C. soltle man mit Amtshaftungsklagen eindecken - und dann fristlos entlassen, wen sie ihre Inkompetenz so unter Beweis stellen.

Bernhard
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Post by LOWA » 2. Dec 2005, 15:29

@Bernhard

Ich bin 150%ig bei dir - wie so oft. Was dieser Herr Hoooofraaaaaat mocht, ist in meinen Augen eine Kombination aus widerwärtigstem Populismus und Unwissenheit/Inkompetenz.
Glück ab, gut Land!

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Post by N5528P » 3. Dec 2005, 08:30

Ed Fagan, schau oba...

ORF.at wrote:Knaus: Klage nicht unerwartet

Die Hinterbliebenen fordern nun Schadenersatz.

Nach dem Seilbahnunglück in Sölden, bei dem neun deutsche Urlauber ums Leben kamen, wollen die Hinterbliebenen nun die Ötztaler Gletscherbahn und das Helikopter-Unternehmen auf Schadenersatz klagen. Ihre Rechtsanwälte argumentierten in einer Mitteilung vom Freitag, das Unglück wäre vermeidbar gewesen.

Der Chef der Hubschrauber-Firma, Roy Knaus, erklärte am Freitag auf APA-Anfrage, dass die Klage nicht unerwartet kam. Der Seilbahnbetreiber reagierte indes mit Unverständnis.

Knaus: Technisch nicht möglich
Ein Augenzeuge des Unglücks hatte zuletzt Zweifel an der offiziellen Darstellung des Unglücks gehegt. Dessen Aussagen seien unlogisch, erklärte Knaus. "Technisch und flugbetrieblich ist das nicht möglich."

"Wühlen Hinterbliebene auf"
Er glaube, dass viele einen technischen Defekt als Unfallursache nicht akzeptieren können. "Derartige Aussagen eines Augenzeugen wühlen sicherlich emotional viel bei den Hinterbliebenen auf", so Knaus.

"Vermutlich muss es einen Schuldigen geben. Ein gerichtliches Verfahren ändert nichts an der Haftungsfrage. Das Unternehmen haftet für das Unglück", sagte Knaus - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Seilbahn: Wo soll die Schuld bei uns liegen?
Seilbahnchef Jakob Falkner, der sich derzeit im Ausland befindet, konnte sich nicht erklären, warum die Gletscherbahn geklagt werden soll.

"Wo soll die Schuld bei uns liegen? Die Ursache war doch offenbar ein Materialfehler beim Hubschrauber." Seit dem Unglück sei man mit den Verletzten und den Hinterbliebenen in Kontakt. "Von einer Klage ist mir nichts bekannt", sagte Falkner.

Betonkübel löste Unglück aus
Am 5. September hatte ein Lastenhubschrauber beim Flug über dem Skigebiet einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel verloren. Eine Gondel wurde in die Tiefe gerissen. Aus einer zweiten Gondel wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert und getötet.

Bei dem Unglück starben neun Deutsche, darunter sechs Kinder im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren. Sieben Menschen wurden verletzt, einige schwer.
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/051202-94038/94039txt_story.html
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Post by N5528P » 3. Dec 2005, 08:35

ORF.at wrote:"Vermutlich muss es einen Schuldigen geben. Ein gerichtliches Verfahren ändert nichts an der Haftungsfrage. Das Unternehmen haftet für das Unglück", sagte Knaus - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.


???
Wie ist das gemeint?

Im angegebenen Artikel unterhalb ist das nicht erklärt:

ORF.at wrote:Knaus: Hubschrauber "wäre abgestürzt"
Wäre beim Seilbahn-Unglück in Sölden der Betonkübel gegen das Gondelseil gekracht, während er noch am Helikopter hing, wäre der Hubschrauber "abgestürzt". Das betont der Pongauer Hubschrauberunternehmer Roy Knaus nach schweren Vorwürfen eines Überlebenden.

Kübel am Zehn-Meter-Seil
Der Überlebende, der wochenlang im Koma gelegen war, hatte gegenüber Medien betont, dass der Knaus-Hubschrauber zu tief geflogen sei und deshalb der 750-Kilo-Betonkübel gegen das Tragseil geprallt sei. Bei dem Unglück stürzte eine Gondel ab, insgesamt neun Menschen kamen ums Leben.

Der Hubschrauber transportierte den Betonkübel an einem Zehn-Meter-Seil, betont Knaus: "Wenn es so gewesen wäre, wie der Zeuge sagt, dann wären die Leute in der Gondel am Leben und den Hubschrauber hätte es in einem Peitschenschlag-Effekt über das Seil drüber auf den Boden geworfen und der Pilot hätte überhaupt keine Chance gehabt." Der Hubschrauber "wäre abgestürzt und wäre unterhalb der Gondel zu liegen gekommen."
Originalbeitrag zu finden unter: http://salzburg.orf.at/stories/74158/
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Post by LOWA » 3. Dec 2005, 09:44

Guten Morgen!

Ich schließe mich der Meinung von Knaus an. Zumal ein technischer Defekt von einem Sachverständigen festgestellt wurde. Darüber hinaus hat die Aussage eines involvierten "Zeugen", der vermutlich nicht über fliegerische Erfahrung verfügt (und damit Entfernungen in der Luft kaum korrekt einschätzen kann) zu einer Sache, die innerhalb von Sekunden oder Sekundenbruchteilen passiert ist, Wochen danach keinerlei Gewicht.
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Post by N5528P » 6. Dec 2005, 14:11

ORF.at wrote:Schadenersatzklagen eingebracht
Drei Monate nach dem Seilbahnunglück von Sölden mit neun getöteten Skifahrern aus Bayern und Baden-Württemberg fordern die Hinterbliebenen Schadenersatz.

Bergbahn und Helikopterfirma geklagt
Das Hubschrauberunglück auf dem Ötztaler Gletscher hat in jedem Fall ein gerichtliches Nachspiel. Die Witwe eines tödlich verunglückten Skitrainers erhebt Klage gegen das Hubschrauberunternehmen Knaus und gegen die Ötztaler Gletscherbahnen. Die Angehörigen fordern Schadenersatz.

"Schutzbestimmungen missachtet"
Es gehe darum, die Existenzgrundlagen vor allem von vier Kindern zu sichern, die zu Halbwaisen gewordenen sind, erklärten die Innsbrucker Rechtsanwälte Hanns Forcher-Mayr und Andreas Ruetz in Mittenwald.

"Der Unfall hätte vermieden werden können", erklärte Forcher-Mayr. "Er war kein unabwendbares Schicksal." Der Pilot des Hubschraubers, aus dessen Lasthaken sich ein 750 Kilogramm schwerer Betonkübel gelöst hatte, der eine der Gondeln in die Tiefe riss, habe eine österreichische Sonderbestimmung für gefährliche Transportflüge missachtet.

Danach müsse ein Pilot bei jedem Transportflug die Route so wählen, dass bei einem eventuellen Absturz der Last Menschen nicht gefährdet würden. Sowohl die Hubschrauberfirma als auch die Ötztaler Gletscherbahnen als Hauptauftraggeber seien deshalb zu Schadenersatz verpflichtet.

Image

Martina Dreßen (r), die Witwe eines beim Seilbahnunglück in Sölden ums Leben gekommenen Skilehrers, steht in Mittenwald mit ihrem Anwalt Forcher-Mayr neben einer Karte der Kläger von der Hubschrauber-Route von Sölden, in der Mitte die Original-Flugroute, daneben die Varianten.

Unglück am 5. September
Am 5. September hatte ein Lastenhubschrauber beim Flug über das Gletscherskigebiet auf dem Rettenbachferner einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel verloren. Eine Gondel wurde in die Tiefe gerissen. Aus einer zweiten Gondel wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert und getötet.

Neun Tote
Bei dem Unglück starben neun deutsche Skifahrer, darunter sechs Kinder im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren aus dem Schwarzwald, eine Skilehrerin und ein Skilehrer aus Mittenwald sowie ein Skibetreuer vom Skiklub in Gilching bei München.
Originalbeitrag zu finden unter: http://tirol.orf.at/stories/74732/
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Post by Eule » 6. Dec 2005, 16:46

Wir werden im Bescheid den Hinweis aufnehmen, dass der Pilot die Verpflichtung hat, die Flugroute so zu wählen, dass niemand gefährdet werden kann, egal ob sich die Auslösevorrichtung mit oder ohne Verschulden löst. Wir werden den Piloten auch darauf hinweisen, dass er immer damit rechnen muss, dass die Last aus irgendwelchen Gründen abgeworfen werden kann


Ummm ... so traurig und tragisch der Zwischenfall auch war sollten bitte Experten mit dem Fall betraut werden. Aber bitte keine sebsternannten Spezialisten, die sich Spezialisten nennen, weil sie am Computer schon mal dem Sohnemann beim Flightsim über die Schulter geschaut haben. Sicherlich isses klar, dass man die Route entsprechend wählen muss. Is klar. Aber wenn man bei dem Satz zwischen den Wörtern liest, darf man kein Flugzeug, Hubschrauber - net amal an Heissluftballon - fliegen lassen, weil der kann auch überall 'owifoin'.
Eine Last kann immer und überall abgeworfen werden ... aha. Ährm - Hr. Hofrat erklären sie mir das bitte. Wie kann das immer und überall geschehen??? Kann ein Sattelschlepper den auch seinen Anhänger immer und überall verlieren? Hm? Ist - meiner bescheidenen Meinung nach - das Selbe.
*BAAAAAAH* Wenn ich sowas les zuck i aus .....
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Post by N5528P » 8. Dec 2005, 16:56

ORF.at wrote:Außergerichtliche Einigung möglich
Drei Monate nach dem Seilbahn-Unglück von Sölden zeichnet sich eine außergerichtliche Einigung zwischen der Hubschrauberfirma Knaus und den Hinterbliebenen der sechs getöteten Jugendlichen aus Baden-Württemberg ab.

Einigung innerhalb vier Wochen
Laut Austria Presse Agentur hat das jetzt der Chef der Salzburger Hubschrauberfirma Roy Knaus bestätigt. Eine einvernehmliche Lösung im Laufe der kommenden vier Wochen hielt Knaus für realistisch. Über die mögliche Höhe der Zahlungen konnte der Firmenchef vorerst keine Angaben machen. Es werde sich jedenfalls um eine "großzügige Summe" handeln, meinte er.

Angehörige brachten Zivilklage ein
Zwei Angehörige der Opfer aus Bayern hatten hingegen am Innsbrucker Landesgericht Zivilklagen gegen das Hubschrauber-Unternehmen und die Ötztaler Gletscherbahnen eingereicht. Ihrer Ansicht nach wäre der Unfall vermeidbar gewesen. Der Pilot hätte eine andere Route fliegen können. Die Gletscherbahnen hätten den Betrieb vorübergehend einstellen müssen.

Neun Tote bei Unglück
Zu dem Unglück war es am 5. September am Rettenbachferner gekommen. Ein Lastenhubschrauber hatte beim Flug über das Gletscherskigebiet einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel verloren. Eine Gondel wurde in die Tiefe gerissen. Aus einer zweiten Gondel wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert. Neun deutsche Skifahrer - darunter sechs Kinder bzw. Jugendliche - kamen ums Leben

Gutachten entlastet Piloten
Zuletzt hatte ein Gutachten einen technischen Defekt als Unfallursache angegeben und den Piloten entlastet. Die Erhebungen der Staatsanwaltschaft in Innsbruck liefen vorerst weiter.
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Post by N5528P » 23. Dec 2005, 09:33

Die Sache ist noch nicht zu Ende...

ORF.at wrote:Vorerhebungen gegen Piloten eingeleitet
In den Untersuchungen zum Hubschrauberunglück von Sölden, bei dem Anfang September neun Menschen getötet wurden, hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft nun die Flugroute im Visier.

StA reagiert auch auf Zeugenaussagen
Wie Staatsanwalt Wilfried Siegele betonte, reagiere man auch auf Zeugenaussagen, ob die Wahl der Flugroute rechtlich gedeckt sei.

Es handle sich aber um Vorerhebungen und keine Voruntersuchungen, sagte Siegele. Die Untersuchungsrichterin vernehme nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft.

Bei der Untersuchungsrichterin des Landesgerichts Innsbruck wurde am Donnerstag gegen den Unglückspiloten die Durchführung von Vorerhebungen wegen der Vergehen der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen, der fahrlässigen Körperverletzung und fahrlässigen Gemeingefährdung beantragt.

Verkettung unglücklicher Umstände?
Nach einer Vorinformation des Verkehrsministeriums lässt der Bericht den Schluss zu, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände zu der Katastrophe geführt hatte. Demnach soll der Abrieb am Joystick im Cockpit den Lastenhaken ausgelöst haben. Der Betonkübel stürzte anschließend auf die Seilbahn.

Noch nicht eingetroffen sei außerdem das Gutachten über ein mögliches technisches Gebrechen des Transporthakens.

Der 35-jährige Unglückspilot Markus Jäger hatte mehrfach beteuert, den Lasthaken nicht betätigt zu haben.
Originalbericht zu finden unter: http://tirol.orf.at/stories/78195/
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Post by N5528P » 20. Mar 2006, 18:12

ORF.at wrote:Staatsanwaltschaft klagt Piloten an
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft hat am Montag im Zusammenhang mit dem Unglück von Sölden Anklage gegen den Hubschrauberpiloten erhoben. Sie wirft ihm fahrlässige Gemeingefährdung vor.

Schwarze-Schneid-Bahn überflogen
Wie der zuständige Staatsanwalt Wilfried Siegele mitteilte, werfe die Anklage dem Piloten vor, entgegen der Verordnung des Luftverkehrsbetreiberzeugnisses und des Betriebshandbuches der Hubschrauberbetreiberfirma die Schwarze-Schneid-Bahn überflogen zu haben.

680 Kilogramm schwere Außenlast verloren
Durch eine Fehlfunktion der Auslösevorrichtung habe er dann die 680 Kilogramm schwere Außenlast verloren. Der Betonkübel stürzte auf das Tragseil und löste das Unglück aus.

Kein Rechtsmittel gegen Strafantrag
Für den Unglückspiloten gelte die Unschuldsvermutung, wie der Staatsanwalt betonte. Gegen den Strafantrag gebe es kein Rechtsmittel. Die unmittelbare Folge sei die Verhandlung vor Gericht.

Grund für Lastenabwurf nicht ermittelbar
Warum sich der Lasthaken gelöst hat, ist nicht mehr nachvollziehbar. Es gäbe laut Gutachten mehrere Möglichkeiten. Eine davon könnte ein möglicher Schmorbrand gewesen sei. Ein versehentliches oder schuldhaftes Auslösen könne dem Piloten nicht unterstellt werden. Laut Staatsanwalt sei die Ursache nur soweit klar, dass man dem Piloten nicht nachweisen könne, dass er selbst ausgelöst habe. Der Pilot wollte vorerst dazu nicht Stellung nehmen, er habe die Anklageschrift noch icht bekommen, sagte er gegenüber dem ORF.

Betonkübel stürzte auf Gondelbahn
Am 5. September 2005 hatte der Lastenhubschrauber beim Flug über das Skigebiet Sölden in Tirol den rund 700 Kilogramm schweren Betonkübel verloren, der auf eine der Gondeln stürzte und sie in die Tiefe riss. Aus einer zweiten Gondel wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert und getötet. Bei dem Unglück starben neun Deutsche, darunter sechs Kinder im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren.

Prozesstermin steht noch nicht fest
Bei dem Unfall waren im vergangenen September neun Menschen getötet worden, weitere neun Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Prozesstermin steht vorerst nicht fest.
Originalbeitrag zu finden unter: http://tirol.orf.at/stories/97071/
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Post by maxmobil » 20. Mar 2006, 18:56

Eule wrote:Aber wenn man bei dem Satz zwischen den Wörtern liest, darf man kein Flugzeug, Hubschrauber - net amal an Heissluftballon - fliegen lassen, weil der kann auch überall 'owifoin'.
Eine Last kann immer und überall abgeworfen werden ...


Da muß ich jetzt Einspruch erheben:
Bei dieser Bestimmung geht es ja nicht um das "obifoilln" des Hubschraubers selbst, sondern um eine besondere Schutzbestimmung die aufgrund des eventuell erforderlichen Notabwurfs der Außenlast notwendig wurde.
Wenn ein Haken am Hubi mittels elektrischer UND mechanischer Auslösung geöffnet werden kann zeigt das ja schon, wie wichtig das rasche Auslösen im Ernstfall sein muß. Außenlastenflüge sind vermutlich die gefährlichsten Arbeitseinsätze mit Hubschraubern, daher braucht es auch geeignete Schnellabwurfmöglichkeiten um den Hubi im Fall des Pendelns o.Ä. nicht zu gefährden.

Ein Sattelschlepper ist wohl nicht vergleichbar, außer er kann in voller Fahrt den Hänger auslösen..

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Post by N5528P » 20. Mar 2006, 20:36

Was ich an der Sache nicht verstehe - wenn der Pilot nicht über die Seilbahn fliegt, dann wird er ja immer noch einen Waldweg kreuzen oder eine Forststrasse oder ein Piste - oder eben irgendeine Fläche auf der sich Menschen bewegen.

Ich bin in dieser Sache sicher kein Fachmann, aknn mich aber an die komplette Abriegelung von Tälern und Gebirgszügen nicht erinnern - aber ich trau mich nicht zu sagen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man eine Gondel oder das Seil trifft - oder eben den Förster auf dem Waldweg.

Da liegt ja die kranke Idee...
Die offenbar unsachgemäße Fertigung des Auslösemechanismus is für mich das Grundübel und nicht die Flugroute.

LG, Bernhard
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