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Post by N5528P » 23. Nov 2005, 16:00

ORF.at wrote:Nicht-Eingreifen "üblich"
Die Debatte über angebliche geheime CIA-Flüge mit Terrorverdächtigen in Europa sorgt nun auch hier zu Lande für große Aufregung: Verteidigungsminister Platter (ÖVP) bestätigte nun, dass es bereits im Jänner 2003 einen illegalen Überflug einer US-Maschine gab. Draken seien aufgestiegen. Da es ein Zivilflugzeug gewesen sei, habe man die Maschine aber nicht zur Landung gezwungen. Das sei "so üblich". Die Grünen werfen der Regierung nun vor, illegale Aktionen der USA zu tolerieren und zu verharmlosen.
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/051123-93680/index.html

ORF.at wrote:"Normaler Vorgang"

Pilz: "Zeigt, wie unernst Luftraumüberwachung genommen wird."


Seit Tagen sorgen die angeblichen CIA-Flüge, die Terrorverdächtige zu geheimen US-Gefängnissen in Osteuropa transportiert haben sollen, in der gesamten EU für helle Aufregung. Nun ist auch in Österreich eine heftige Debatte ausgebrochen.

Platter verteidigt Bundesheer
Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) hat am Mittwoch das Vorgehen des Bundesheeres verteidigt. Zur Erklärung: Aktueller Streitpunkt ist ein illegaler Überflug im Jänner 2003, der möglicherweise Teil der Flüge von Terrorverdächtigen in CIA-Zivilmaschinen war.

Vom Bundesheer wird zwar ein unangemeldeter Überflug bestätigt, allerdings nicht, ob es sich dabei um eine CIA-Maschine handelte.

Die Draken seien aufgestiegen und hätten die Maschine bis zur Landesgrenze begleitet und dann den Luftstreitkräften des Nachbarlands übergeben, wie das üblich sei. Es habe sich um einen normalen Vorgang gehandelt, so Platter. Schließlich würden die Draken 80 bis 100 Mal pro Jahr zu Einsätzen aufsteigen, so Platter.

"Gelinderes Mittel"
Da es sich um ein ziviles Flugzeug gehandelt habe, sei die Maschine nicht zum Landen gezwungen worden, sondern das "gelindere Mittel" eingesetzt worden. Das sei so üblich, ergänzte Platter. Die CIA verwendet freilich großteils Zivilmaschinen und betreibt dazu etwa eine eigene private Fluglinie.

"Diplomatie spielt hier überhaupt keine Rolle", wies der Verteidigungsminister zudem Vermutungen zurück, wonach man aus Angst vor Protesten der USA dieses Vorgehen gewählt habe.

Außenministerium: Keine Beschwerde
Das Außenministerium hatte zuvor einen Bericht der "Berliner Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) dementiert. Darin hatte es geheißen, Wien habe wegen eines nicht genehmigten militärischen Überflugs in Washington offiziell Beschwerde eingereicht.

Pilz: Illegale US-Aktionen toleriert
Heftige Kritik muss Platter dafür nun von den Grünen einstecken: Die Aussagen Platters würden zeigen, "wie unernst in Österreich die Luftraumüberwachung genommen wird", kritisiert Peter Pilz, Sicherheitssprecher der Grünen.

Damals bereits sei bekannt gewesen, dass es sich um eine illegale amerikanische Regierungsaktion gehandelt hat, so Pilz in einer Aussendung am Mittwoch. Die Reaktion des Verteidigungsministers: Er habe die Abfangjäger als "Ehreneskorte" zur Verfügung gestellt.

Regierung "verharmlost"
"Von Anfang an versuchten die Bundesregierung und das österreichische Verteidigungsministerium illegale Aktionen der USA zu tolerieren und zu verharmlosen."

Und Pilz geht noch weiter: Es handle sich dabei um "eine Reihe schwer krimineller Aktionen, wie sie bisher für terroristische Organisationen typisch waren: Entführung, Folter und Mord. Die heutige Aussage Platters zeigt, dass sich diese Haltung nicht geändert hat", so Pilz.

Auch Pilz' Parteikollege, der EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber, ist über Platters Reaktion verärgert. Er will zudem auf EU-Ebene einen U-Ausschuss zur Causa der angeblichen CIA-Überflüge beantragen.
Originalartikel zu finden unter: http://www.orf.at/051123-93680/93681txt_story.html

ORF.at wrote:Heftige Kritik an Platter

Voggenhuber rechnet sich gute Chancen auf Einrichtung von U-Ausschuss auf EU-Ebene aus.


Wegen des angeblichen Transports amerikanischer Gefangener mit Maschinen des US-Geheimdienstes CIA über Europa und Österreich hat der grüne Europa-Abgeordnete Johannes Voggenhuber am Mittwoch einen Untersuchungsausschuss im EU-Parlament gefordert.

Chancen auf Zustimmung "groß"Voggenhuber kündigte an, dass er in der nächsten Sitzung gemeinsam mit einer französischen Kollegin einen entsprechenden Antrag einbringen werde.

Die Chancen, die Zustimmung von einem Viertel der Abgeordneten dafür zu bekommen, betrachtet Voggenhuber als "groß".

Von Platter "erschüttert"
"Höchst aufklärungsbedürftig" ist für ihn auch die Vorgangsweise des Verteidigungs- und des Außenministeriums in Österreich. Seiner Ansicht nach sollte deshalb auch der Nationalrat eine Untersuchung durchführen.

"Zutiefst erschüttert" ist Voggenhuber vor allem über die Reaktion von Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP).

Es sei "unfassbar", dass Platter den Flug einer CIA-Maschine vom Rhein-Main-Luftwaffenstützpunkt der USA in Frankfurt am Main in Richtung Aserbaidschan über Österreich als Routineflug abtue, obwohl das Flugzeug und die Flugnummer bekannt gewesen seien.

Verdacht auf "Beihilfe zu Verbrechen"
Es gehe um den Verdacht der Verbrechen der Entführung, Verschleppung, Nötigung und Erpressung an den Gefangenen. Jede Duldung könnte als Beihilfe zu diesen Verbrechen bewertet werden, richtete der grüne EU-Abgeordnete dem Verteidigungsminister aus.

Voggenhuber nannte die Haltung Platters "unverantwortlich" und der Schwere des Verdachts nicht angemessen. Platter sollte mitwirken, dass die Achtung der Menschenrechte auch gegenüber den USA durchgesetzt werde.

"Nicht einfach abputzen"
"Platter kann sich nicht so einfach abputzen", er könne nicht nach dem Motto der drei Affen vorgehen: Augen zu, Ohren zu, Mund zu.

Der Verteidigungsminister habe entweder die Dimension nicht begriffen oder er verharmlose sie bewusst. Nach Ansicht Voggenhubers hätte die CIA-Maschine im Jahr 2003 von den Draken nicht nur begleitet, sondern zur Landung gezwungen werden müssen.
Originalbeitrag zu finden unter: http://www.orf.at/051123-93680/93682txt_story.html
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Post by N5528P » 23. Nov 2005, 16:02

Pilz wrote:"Zeigt, wie unernst Luftraumüberwachung genommen wird."


Ist das der Pilz der einmal im Fernsehen erklärte alles was Abfangjäger könnten kann man mit SAMs auch machen?

:mg:

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Post by Mike_LNZ » 23. Nov 2005, 19:10

Scheinbar gibt es zwei Pilzchen: einen "Schimmelpilz", der gegen alles ist, was sich 10m über Boden bewegt, und einen "Fliegenpilz" (oder "FliegeRpilz"??), dem Österreichs Luft nicht sicher genug sein kann. :!: :?: :!: :?:

Just for info: ein Spotterbild einer Tepper Aviation C130 hätte das BMLV auch billiger haben können. Müsste noch irgendwo ein Pic vom Oktober 2002 aus Frankfurt haben :lol:
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Post by maxmobil » 23. Nov 2005, 19:19

Mike_LNZ wrote:Scheinbar gibt es zwei Pilzchen: einen "Schimmelpilz", der gegen alles ist, was sich 10m über Boden bewegt, und einen "Fliegenpilz" (oder "FliegeRpilz"??), dem Österreichs Luft nicht sicher genug sein kann. :!: :?: :!: :?:

Just for info: ein Spotterbild einer Tepper Aviation C130 hätte das BMLV auch billiger haben können. Müsste noch irgendwo ein Pic vom Oktober 2002 aus Frankfurt haben :lol:


Ich glaube, mich erinnern z können daß die C130 mit besonderen Kommunikations- (abhör??) einrichtungen versehen ist; ansonsten könnte die CIA weit komfortabler fliegen, u.a. Gulfstream, Learjet und BBJ. Eine Sauerei sowieso. Diese "Firmen" gehen relativ schnell pleite, damit die Flieger unter anderem Namen wieder weiterfliegen können.

Nur nehme ich nicht einmal unserem lieben Heer ab, daß sie über diese Maschine nicht ordentlich Bescheid wußten. Wieviele zivile C130 gibt es eigentlich? Doch nicht gar soo viele nehme ich an, außer zum Feuerlöschen wird die wohl kaum zivil unterwegs sein..



Siehe auch Auszug aus "Presse":

Über drei Scheinfirmen - "Tepper Aviation", "Pegasus Technologies" und die größte, "Aero Contractors" - betreibt der US-Geheimdienst eine regelrechte Fluglinie: von luxuriös umgebauten Boeing 737 Business Jets über Kleinmaschinen vom Typ Gulfstream V bis zu militärischen Transportmaschinen; insgesamt 26 Flugzeuge.

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Post by LOWA » 23. Nov 2005, 20:23

Ich bin der Meinung, dass, wenn nur der geringste Verdacht bestand, dass die Maschine nicht ganz "kosher" ist - und der bestand wohl, denn wieso wären sonst die Draken aufgestiegen - sie hätte zur Landung gezwungen werden müssen.

Ein Foto zu schießen und eine Beschwerdenote einzureichen, das hätten wir uns sparen können. Das ist nur eine sauteure Art, sich lächerlich zu machen. Ich möchte nicht wissen, auf welcher Toilette einer US-Botschaft oder dergleichen dieses Bild samt Protestnote heute hängt ... :roll: :evil:
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Post by Mike_LNZ » 23. Nov 2005, 21:35

maxmobil wrote:Nur nehme ich nicht einmal unserem lieben Heer ab, daß sie über diese Maschine nicht ordentlich Bescheid wußten. Wieviele zivile C130 gibt es eigentlich? Doch nicht gar soo viele nehme ich an, außer zum Feuerlöschen wird die wohl kaum zivil unterwegs sein..


118 zivile Hercules, sog. L-100, wurden gebaut, 43 gingen bisher verloren, weltweit dürften noch zwischen 20 und 30 unterwegs sein. Mehr als 10 fliegen für die südafrikanische Safair, eine bei Air Constractors in Irland, drei bei Tepper Aviation ....

Ich möchte nicht wissen, auf welche Mittel unser Geheimdienst so zurückgreift. Jedenfalls werden die jetzigen Debatten im In- und Ausland die CIA keinen Millimeter dazu bringen, beim nächsten Überflug mit einer Zivilmaschine uns die Zahl der an Bord befindlichen Gefangenen zu verraten.

Eines würde mich interessieren: welchen Inhalt hätte eine Diskussion gehabt, wenn wir diese Lockheed L-100-30 Hercules (übrigens war es die N8183J) zur Landung gezwungen hätten und die Mipol nichts anderes als 20to "Chop Suey"-Konserven als Ladung gefunden hätte... :D
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Post by N5528P » 23. Nov 2005, 22:54

Mike_LNZ wrote:Eines würde mich interessieren: welchen Inhalt hätte eine Diskussion gehabt, wenn wir diese Lockheed L-100-30 Hercules (übrigens war es die N8183J) zur Landung gezwungen hätten und die Mipol nichts anderes als 20to "Chop Suey"-Konserven als Ladung gefunden hätte... :D


Wieso ist die Ladung wichtig? Das kapier ich nicht?

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Post by Mike_LNZ » 23. Nov 2005, 23:51

N5528P wrote:Wieso ist die Ladung wichtig? Das kapier ich nicht?


Stell' dir vor, morgen fliegt die N8183J wieder über Österreich. Weil man glaubt, an Bord der Maschine befinden sich "CIA-Häftlinge" fängt man die Maschine mit F5 ab, zwingt sie zur Landung in Hörsching und kommt dann drauf, dass die Maschine nur Zivilfracht geladen hat. Entweder es bricht eine sehr nette Diskussion darüber aus, ob sich der Aufwand gelohnt hat oder man fängt an, jede Maschine mit noch so kleinen Verdacht "abzufangen". "Fotografiert" man die Maschine(n) nur und schickt eine Protestnote wäre es genauso diskutabel, wie wenn man nun jedes verdächtige Flugzeug runterholt...

PS: Da Tepper Aviation keinen ICAO-Code und kein ICAO-Callsign hat, müssten sie sich eigentlich ja unter der Reg. identifizieren. Wenn ja, dann kennen sich die unsrigen scheinbar doch gut aus :lol:
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Post by N5528P » 23. Nov 2005, 23:55

Mike_LNZ wrote:Stell' dir vor, morgen fliegt die N8183J wieder über Österreich. Weil man glaubt, an Bord der Maschine befinden sich "CIA-Häftlinge" fängt man die Maschine mit F5 ab, zwingt sie zur Landung in Hörsching und kommt dann drauf, dass die Maschine nur Zivilfracht geladen hat.


Das wäre ja auch ein dummer Grund. Aber Österreich kann JEDEM Flieger ohne Angabe von Gründen den Überflug verweigern und bei Missachtung zur Landung zwingen. Ich würde einfach den Überflug verweigern....

Komplett egal was im Laderaum ist. Könnten ja auch Waffen statt Menschen sein.

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Post by maxmobil » 24. Nov 2005, 12:00

Mike_LNZ wrote:Eines würde mich interessieren: welchen Inhalt hätte eine Diskussion gehabt, wenn wir diese Lockheed L-100-30 Hercules (übrigens war es die N8183J) zur Landung gezwungen hätten und die Mipol nichts anderes als 20to "Chop Suey"-Konserven als Ladung gefunden hätte... :D


Es ist eigentlich WURSCHT, was sie an Bord hatte (übrigens eh zutreffender als Chop Suey, wenns Amis waren dann Hot Dogs..);

ENTWEDER Österreich spinnt die wir-brauchen-Jäger-für-unsere-Luftraumsouveränität-Geschichte weiter dann machen wir uns nur lächerlich wenn wir die Burschen nur fotografieren,das könnte man mit UAV genausogut und billiger, oder zB mit einer Citation X. Wenn sich die Herrschaften mit der Hercules ohne Anmeldung und ohne Funkkontakt herzustellen in Österreich befinden..was ist so falsch daran, eine interception einmal ordentlich zu üben und den Amis Manieren beizubringen??
DAS sollte ein österreichischer Flieger ienma in den USA probieren :shock:

ODER wir geben zu daß wir eh nur Hanswurschte sind in dieser Beziehung, spenden die versteckten EF-Provisionen unter einem anderen Titel an die Herren Politiker und sparen uns einige Milliarden und Peinlichkeiten...

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Post by LOWA » 24. Nov 2005, 12:23

Moin, moin!

Ich kann mich maxmobil nur vollinhaltlich anschließen.

Aber davor, eine us-amerikanische Maschine zur Landung zu zwingen und notfalls auch von den Bordwaffen gebrauch zu machen (Stichwort "Warnschüsse" ) schrecken unsere rückgratlosen hochbezahlten Berufslügner (auch genannt "Politiker" ) leider Gottes zurück. Und so wird uns nicht nur das amerikanische Militär weiterhin grinsend auf der Nase herumtanzen, weil sie wissen, dass wir ims chlimmsten Fall ein paar Fotos machen und eine Protestnote schicken - armselig und lächerlich, mehr fällt mir dazu nicht ein ... :evil: :roll: :(
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Post by airbus389 » 24. Nov 2005, 20:02

Nur deswegen die Maschine zu Landung zu zwingen weil man "Zweifel" an deren Auftrag hatte und dann vieleicht noch mit dem Einsatz der Bordwaffen ist sehr übertrieben. Sicher wenn man ganz korrekt ist sollte man das jedes mal machen wenn es irgendwelche Zweifel/Propleme gibt aber das würde nur viel Ärger bringen für nichts. Akute Gefahr bestand ja nicht. Mit Mut oder Rückrat das wenig zu tun, eher mit Pragmatismus.

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Post by Mike_LNZ » 24. Nov 2005, 21:32

Wenn ein Flugzeug unidentifiziert bzw. unangemeldet in unseren Luftraum eindringt, ist es für mich keine Frage, dass man einen Alarmstart veranlässt. Nur war die Tepper Aviation damals ganz normal als Zivilflug gemeldet, nur die Airline und der Abflughafen fielen ins Auge.
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Post by maxmobil » 25. Nov 2005, 00:32

Mike_LNZ wrote:Wenn ein Flugzeug unidentifiziert bzw. unangemeldet in unseren Luftraum eindringt, ist es für mich keine Frage, dass man einen Alarmstart veranlässt. Nur war die Tepper Aviation damals ganz normal als Zivilflug gemeldet, nur die Airline und der Abflughafen fielen ins Auge.


Eben. Die ganze Sache mit den Tarnfirmen des CIA ist schon ziemlich windig. Und genau deshalb, weil im Regierungsauftrag fliegende Firmen sich dann (bewußt!) nicht einmal an geltende Vorschriften halten, sollte man da schon üüübergenau sein. Umgekehrt: Angenommen, wir haben die "Freude" einen Staatsbesuch von George Dabbeljuh verpaßt zu bekommen, und während dieses Besuchs fliegt eine Maschine unerlaubt in den österreichsichen Luftraum ein und Österreich macht nix.. DA schau ich mir an, was die Herren und Condoliiiisa dazu sagen würden! Die würden nie wieder Mannerschnitten essen!

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Post by N5528P » 25. Nov 2005, 08:24

airbus389 wrote:Nur deswegen die Maschine zu Landung zu zwingen weil man "Zweifel" an deren Auftrag hatte und dann vieleicht noch mit dem Einsatz der Bordwaffen ist sehr übertrieben.


Das natürlich nicht, aber wenn man so einen Flieger am Papier angekündigt sieht könnte man ihm gleich einmal den Überflug verweigern. Ganz ohne AJ - vorerst.

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Post by LOWA » 25. Nov 2005, 09:26

Ich würde mir auch wünschen, dass gesamteuropäisch dem meiner Meinung nach völkerrechtswidrigen Treiben der USA Einhalt geboten wird.

Hier habe ich den Verweis zu einem interessanten Artikel im Stern:

http://www.stern.de/politik/ausland/:Ha ... 50310.html
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Post by LOWA » 25. Nov 2005, 10:23

Geheimflüge für CIA Alltag

CIA-Flugzeuge sind in Europa gelandet - und daran hat sich bis heute nichts geändert: Mit diesen Worten zitiert das "Handelsblatt" eine anonyme Quelle des US-Geheimdienstes in der Debatte über geheime US-Häftlingstransporte. Die Regierungen der betroffenen Länder seien allerdings nicht gefragt worden. Dass die Sache aufgeflogen ist, sei "eine große Peinlichkeit", so der CIA-Mann weiter. Drehscheibe der Transporte war nach einem anderen deutschen Pressebericht offenbar der Militärflughafen Frankfurt.

Die inzwischen aufgelassene US-Militärbasis in Frankfurt am Main ist einem Zeitungsbericht zufolge offenbar das hauptsächliche Drehkreuz für geheime CIA-Flüge in Europa gewesen.

Nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" (Freitag-Ausgabe) erfolgten zwischen 2002 und 2004 auf der Rhein-Main-Airbase 85 Starts und Landungen von CIA-Maschinen - so viele wie auf keinem anderen europäischen Flughafen.

Zielorte: Bagdad, Kabul, Amman

Dem Bericht zufolge häuften sich die Flüge über die Frankfurter Airbase (sie wurde heuer im Oktober aufgelassen) besonders im Jahr 2003.

Dokumentiert seien zumindest 48 Flüge von fünf Maschinen, die eindeutig dem US-Geheimdienst zugeordnet werden könnten. 2002 waren es 21 Flüge gewesen, zwei Jahre darauf 16.

Als häufigste Abflug- und Zielorte der in Frankfurt zwischengelandeten CIA-Maschinen tauchen dem Bericht zufolge Bagdad, Kabul, die jordanische Hauptstadt Amman und Pakistan auf.

"Plane-Spotter" als Augenzeuge

Aber auch europäische Flughäfen wie Moskau, Prag und Glasgow wurden demnach von Frankfurt aus durch CIA-Flugzeuge angesteuert.

Die "Berliner Zeitung" beruft sich für ihre Angaben auf so genannte Plane-Spotter, die Flugzeuge auf Militärbasen fotografieren und anhand von deren Kennungsangaben die Flugbewegungen recherchieren.

Ein großer Teil dieser Spotter-Angaben ist demnach zudem von nationalen Flugsicherheitsbehörden aus Ländern bestätigt worden, deren Luftraum von den CIA-Maschinen auf ihrem Flug von oder nach Frankfurt passiert wurde.

Drängen auf US-Stellungnahme

Die neue deutsche Bundesregierung wollte sich nicht dazu äußern, ob sie Informationen über geheime CIA-Operationen in Europa im Zuge des US-"Kriegs gegen den Terror" habe.

Berlin verweist auf eine entsprechende Anfrage des britischen Außenministers Jack Straw im Namen der EU an die US-Regierung. Als Vertreter der derzeitigen EU-Präsidentschaft habe Straw im Namen der EU-25 in einem Schreiben an seine US-Kollegin Condoleezza Rice um Aufklärung zu den angeblichen CIA-Aktivitäten in Europa gebeten. Die Stellungnahme steht bisher noch aus.

"Regierungen werden nicht informiert"

Aus inoffizieller Quelle wird daraus aber wenig Hehl gemacht: "Die CIA-Flugzeuge sind in verschiedenen europäischen Ländern zwischengelandet - unter anderem in Deutschland. Daran hat sich nichts geändert", zitierte das "Handelsblatt" am Donnerstag einen hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter in einem Vorab-Bericht aus Washington.

Die jeweiligen Regierungen seien von den USA allerdings nicht informiert worden. In Deutschland werde für Flüge dieser Art unter anderem der US-Militärflughafen im rheinland- pfälzischen Ramstein genutzt.

"Eine große Peinlichkeit"

Die der CIA herrsche jedenfalls große Frustration, weil die Flüge nicht ausreichend abgeschirmt worden seien. "Das Ganze ist eine große Peinlichkeit", fügte der Geheimdienstmitarbeiter nach Angaben des "Handelsblatt" hinzu.

Die CIA benutze für seine Anti-Terror-Operationen eine Reihe von Tarnfirmen, die regulär bei der Bundesbehörde Federal Aviation Administration registriert seien. Als Beispiele nannte der Geheimdienstmann die Firmen Aero Contractors in Smithfield (North Carolina) und Tepper Aviation (Florida).




Quelle: ORF-Online, 25. November 2005, Stand 10:24 Uhr
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Post by LOWA » 23. Dec 2005, 21:49

Eine Presseaussendung des Heeres zu den Vorwürfen des "grünen Schwammerl" ;)

Verteidigungsministerium: Pilz stellt falsche Behauptungen auf =
Klarstellung in Richtung Pilz ****

Wien (BMLV) - Das Verteidigungsministerium weist die Behauptungen des Abg. Peter Pilz in der ZIB 2 des ORF am Dienstag, den 6. Dezember 2005, auf das Schärfste zurück und stellt folgendes klar:

1. Es liegen dem BMLV keine wie auch immer gearteten Unterlagen zu CIA-Überflügen vor.
2. Es wurden definitiv keine zehn illegalen Überflüge dokumentiert.
3. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass der Flug am 21. Jänner 2003 ein Überflug der CIA war.
4. Darüber hinaus wurden dem Nationalen Sicherheitsrat sämtliche Informationen zu diesem betreffenden Flug vorgelegt.

Im Folgenden eine Aufstellung der Fakten zum Einsatz der Draken am 21. Jänner 2003:

Die Maschine des Typs C-130 war von einem militärischen Flughafen in Frankfurt gestartet, zivil deklariert. Daraufhin wurde eine Drakenrotte beauftragt, das Flugzeug zu überprüfen. Der Start der Draken in Linz-Hörsching erfolgte um 0946 Uhr. Sechs Minuten später hatten die Piloten Sichtkontakt zu der US-Maschine. Die Identifizierung hatte ergeben, dass die im Flugplan aufscheinenden Angaben mit der Realität übereinstimmen. Es handelte sich um ein Luftfahrzeug der Type C-130 mit zivilem Anstrich und einem zivilen Kennzeichen gemäß Flugplan. Darüber hinaus war das Flugverhalten (Flughöhe, Geschwindigkeit, Funkkontakt) in völliger Übereinstimmung mit den diesbezüglichen Regelungen der Zivilluftfahrt. Da keine Verletzung der Lufthoheit vorlag, erfolgten keine weiteren Maßnahmen.

Zwischen 80 und 100 Einsätze gibt es pro Jahr. In den meisten Fällen ist fehlender Funkkontakt von Zivilmaschinen der Grund. In der Regel identifizieren und dokumentieren die Piloten eine verdächtige Maschine und begleiten sie bis zur Grenze.

Zu einer von der Verfassung vorgegebenen Luftraumüberwachung benötigt man sowohl die passive Komponente, mit der man zwar Flüge über Österreich bemerken könne, als auch die aktive Komponente, ohne die nicht feststellbar ist, ob es sich um ein Passagier-, ein Kampfflugzeug oder eine Militärmaschine handelt. Dieses Erkenntnis kann man nur mit Hilfe der aktiven Komponente, nämlich den Abfangjägern, gewinnen.

Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Landesverteidigung
Presseabteilung
Tel: +43 1 5200-20301
mailto:presse@bmlv.gv.at
http://www.bundesheer.at

(Schluss) nnnn
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Post by N5528P » 23. Dec 2005, 22:06

Da zeichnet sich der Herr BMLV auch wieder aus mit so einer Antwort...
BMLV wrote:Es liegen dem BMLV keine wie auch immer gearteten Unterlagen zu CIA-Überflügen vor.

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass der Flug am 21. Jänner 2003 ein Überflug der CIA war.

Die Maschine des Typs C-130 war von einem militärischen Flughafen in Frankfurt gestartet, zivil deklariert. Daraufhin wurde eine Drakenrotte beauftragt, das Flugzeug zu überprüfen.


Das mit den Unterlagen kann nur ein Scherz sein oder? Die CIA ist ein Geheimdienst und keine Mailingliste. Überrascht uns jetzt, dass die nur sagen was sie gerade sagen müssen, und da nicht immer ganz ehrlich sind? Ich bin erschüttert, wie können die nur...
Und das es keinen Hinweis gibt ist auch falsch - eine zivile Maschine die von der Rhein Main Air Base startet.... ist ja nicht so, dass dort jeder parken darf. Der Name Tepper Aviation ist in Fliegerkreisen auch nicht gerade neu, auch Google hätte hier weitergeholfen. Zumal - wieso startet man die Draken wenn es keinen Hinweise auf ein Fehlverhalten gibt...? Wär auch noch nett das zu wissen...

Die einzig richtige Antwort wäre gewesen, dass man nichts gegen solche Maschinen machen kann und das der Herr Pilz einfach sagen soll was das Heer seiner Meinung nach tun soll. Aber offenbar passt sich der Herr BMLV dem Niveau eines 'grünen Schwammerls' an: :arrow: :ktz:

LG, Bernhard
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Post by Kingair » 24. Dec 2005, 09:47

8) genau Bernhard

man weis sehr wohl wem die Tepper-Air gehört, nur man wollte sich halt Wickel mit den Amis ersparen,,

Die Draken + Foto der C 130 waren vor einer Woche am Titelblatt des Spiegels - eine Sensation für mich ,,die Austrian Airforce am Cover ..

das gabs noch nie, seit 1955 - der Kommentar war dann weniger schmeichelhaft - aber richtig "die Alpenmilitärs liesen die Maschine unbehelligt.."

Diagnose von Dr. Kingair " fehlendes Rückrat"

:tusch:
allways happy landings

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