IATA startet Initiative zur Luftfracht
Nach neuesten Prognosen stehen dem Luftfracht-Markt offenbar Um-satzeinbußen ins Haus. Im Ringen um Marktanteile hat die International Air Transport Association (IATA) jetzt eine Initiative auf den Weg gebracht, mit der sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Konkurrenzfähigkeit gesteigert werden sollen.
"Air Cargo ist ein 50-Milliarden-Dollar-Geschäft, das an Konkurrenzfähigkeit einbüßt. Der Welthandel ist im letzten Jahr um 7,5 % gewachsen, unsere Wachstumsprognosen liegen für dieses Jahr bei 4 %", sagte Giovanni Bisignani, der Vorstandsvorsitzende der IATA, anlässlich einer Tagung in Rom. "Unsere Konkurrenz auf See gewinnt Marktanteile durch schnellere Schiffe, günstigere Preise und innovative Lösungen. Hinzu kommen wachsende Transportkapazitäten - bis 2011 werden in jedem Jahr 200 bis 300 Mega-Carrier vom Stapel laufen -, was den Druck auf den Gewinn zusätzlich schmälert. Dies ist ein schwieriges Geschäft und es wird immer schwieriger. Der einzige Weg, um Erfolg zu haben, ist, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen." Die IATA sei in der einzigartigen Situation, einen Wandel in der Luftfracht-Branche herbeizuführen. Die IATA hat daher eine Agenda erarbeitet, mit der Unfallvermeidung, Sicherheit, Qualität, Effizienz und Umweltthemen angesprochen werden.
Audit
Im vergangenen Jahr gab es 16 Unfälle im Luftfrachtverkehr - das sind 16 % in der ganzen Industrie. Dies ist zwar ein Minus gegenüber dem Vorjahr, wo die Quote bei 25 % lag, aber das ist der IATA nicht genug. IOSA spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. 136 Airlines unterliegen diesem Sicherheits-Audit der IATA, dem Cargo-Bereich gehört aber nur eine einzige Fluggesellschaft an. Ziel der IATA ist es, bis zum Ende des Jahres alle Carrier dazu zu bringen, das Audit anzuwenden. Hinzu komme, dass die Beteiligten die Luftfracht wie normales Gepäck behandelten. Hier müsse ein Umdenken stattfinden und die Sicherheit in die gesamte logistische Kette integriert werden.
Effizienz & Qualität
Im Bereich der Effizienz und Qualität sei es der IATA mit dem Programm "Cargo 2000" gelunden, die Supply Chain von 40 auf 19 Schritte zu reduzieren und gemeinsame Parameter zur Qualitätskontrolle zu entwickeln. Nun sei es an der Zeit, dem Kind einen Namen zu geben und auch für diese Schritte ein Audit zu entwickeln. In diesem Zug setzt die IATA auf e-fright, mit der man laut Berechnungen bis zu 24 Stunden pro Sendung sparen kann.
Umweltschutz
Die Bestrebungen der IATA haben es in den letzten zwei Jahren geschafft, dass durch eine Beschleunigung in den Abläufen 25 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Bis zum Jahr 2020 will die IATA weiterhin eine Steigerung der Treibstoff-Effizienz von 25 Prozent vorantreiben.
Quelle: "Verkehr" Nr. 11/08 vom 14.03.2008