Text: Spiegel Online
Riskantes Manöver ohne Genehmigung: Ein Pilot raste
mit einer vollbesetzten Passagiermaschine neun Meter
über den Boden am Tower vorbei. Als ein Video des
Stunts im Internet auftauchte, wurde der Luftikus
entlassen.
Seattle/Hongkong - Die nagelneue Boeing 777-300ER
rollt zum Jungfernflug aus der Werkshalle in Everett,
Washington, auf die Startbahn. Im Cockpit: Kapitän Ian
Wilkinson, Mitte 50, ein altgedienter und erfahrener
Pilot, wie "Times Online" berichtet. Wilkinson soll
die 133 Millionen Euro teure und Maschine für seine in
Hongkong ansässige Airline Cathay Pacific aus den USA
abholen.
Die Passagierliste besteht ausschließlich aus
geladenen Gästen der Fluggesellschaft: einige
Vorstandsmitglieder, Geschäftspartner, deren Familien.
Ein ganz besonderer Flug.
Wilkinson hebt ab, zieht die ingesamt 230 Tonnen in
die Luft - und wagt dann ein spektakuläres Manöver,
das später weltweit für Aufsehen sorgen und ihn am
Ende seinen Job kosten wird.
Mit fast 600 Stundenkilometern Geschwindigkeit rast
Wilkinson neun Meter über den Boden am Tower vorbei.
Wie "Times Online" schreibt, habe er für diesen Stunt,
der an den Film "Top Gun" erinnert, keine offizielle
Genehmigung gehabt.
Das jedoch soll zuerst niemand gestört haben. Auch
Chris Pratt, den führenden Manager von Cathay Pacific
nicht, der sich während des Fluges ebenfalls an Bord
befand. Man beglückwünschte das Fliegerass, stieß auf
das Kunststückchen zusammen mit Champagner an.
Erst als ein Video der sogenannten "Fly-by"-Einlage
vom 30. Januar im Internet bei YouTube auftauchte und
in Foren darüber diskutiert wurde, gab es für Kapitän
Ian Wilkinson und seinen Co-Piloten Ray Middleton
ernsthafte Konsequenzen.
Wie Sprecher von Cathay Pacific mitteilte, sei
Wilkinson nun kurz vor seiner Rente fristlos entlassen
worden. Middleton, der zweite Mann im Cockpit, wurde
mit einer sechsmonatigen Suspendierung bestraft.
Wilkinson selbst äußerte sich nicht zu dem Vorfall.
Ungeklärt ist, ob er aus eigenem Antrieb oder gar auf
Anweisung zum Stunt ansetzte. Es heißt allerdings,
dass er gegen die Kündigung vorgehen wolle.
"Times Online" zitiert indes einen namentlich nicht
genannten Piloten von Cathay Pacific: "Wilkinson
gehörte zur Flieger-Elite der Airline und war mit den
Managern eng befreundet. Wenn der Film nicht im Netz
aufgetaucht wäre und die Luftaufsichtsbehörden in
Hongkong Wind davon bekommen hätten, wäre wohl nichts
weiter geschehen.""
Frage mich, was so außergewöhnlich und gefährlich an einem low approach ist, noch dazu wenn hinten im Flieger die Chefität samt Ehrengästen wahrscheinlich vor Begeisterung gegröhlt haben..
Hier der Clip:
http://youtube.com/watch?v=Y-Nm7sgK9zI