Austro Control: Fischamend soll CEATS-Sitz werden
Das Projekt einer mittel- und osteuropäischen Luftraumüberwachung - Projektbezeichnung CEATS (Central European Air Traffic Services) - mit dem geplanten Sitz in Fischamend bei Wien ist zwar ins Stocken geraten, das Ziel einer gemeinsamen Zentrale in Fischamend bei Wien sei aber "weiter ein Thema", sagte Austro Control < http://www.austrocontrol.at/ >-Vorstand Christoph Baubin bei einer Pressekonferenz in Wien.
Bis Jahresende will man der EU-Kommission einen Bericht über geplante Vereinfachungen im europäischen Luftraum im Rahmen des Single European Sky-Abkommens vorlegen. "Wir haben Fischamend nicht aufgegeben als Zielsetzung einer Flugsicherungszentrale", bekräftigte Baubin heute.
Die derzeit auf rund 60 Zentralen verteilte Luftraumüberwachung in Europa müsse gebündelt werden. Denkbar seien etwa fünf "funktionelle Luftraum-Blöcke" für Europa: Großbritannien/Irland, Spanien/Portugal, die skandinavischen Länder, ein Block aus Deutschland, Frankreich, den Benelux-Ländern und der Schweiz sowie die Gruppe der Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas: Österreich, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Kroatien und Italien. Italien habe sich noch nicht festgelegt, ob es auch an dem Gemeinschaftsprojekt teilnehmen wolle, sagte Baubin.
Bei gemeinsamem Willen aller Beteiligten könnte eine solche Zusammenarbeit bereits "nächstes oder übernächstes Jahr starten", sagte Baubin. Es sei aber "fraglich, ab wann eine Vereinheitlichung denkbar, möglich und sinnvoll" sei. Schließlich handle es sich um "ein erhebliches Investment", so Baubin. Und das Projekt sei mit "großen technischen, sozialen und politischen Fragen verbunden".
Bestehende nationale Infrastruktur
Im Juni 2006 hatten die "CEATS-willigen Staaten" Österreich, Ungarn, Slowakei und Bosnien-Herzegowina beschlossen, das Projekt in Zusammenarbeit mit Eurocontrol fortzuführen. Dabei sollte jedoch die bestehende nationale Infrastruktur verwendet werden; der Betrieb einer gemeinsamen Flugverkehrskontrollzentrale wird in einem Bericht nur noch als "möglicher Endpunkt" einer "stufenweisen Entwicklung" bezeichnet.
Nach den ursprünglichen Plänen hätte CEATS im Oktober 2007 den Betrieb aufnehmen sollen, der Vollbetrieb wäre ab 2010 geplant gewesen. CEATS hätte 400 bis 600 Mitarbeiter beschäftigen sollen, die gesamten Investitionen wurden mit rund 150 Mio. Euro beziffert.
Quelle: "APA-JOURNAL Touristik" vom 30.05.2007