Großbritannien - Australien im Leichtflieger
Ein blinder Pilot hat sich auf Weltrekordversuch begeben. Miles Hilton-Barber will in einem Leichtflugzeug als erster Blinder von Großbritannien 22.000 Kilometer bis nach Australien fliegen. Gesteuert wird die kleine Maschine per Audioeinrichtung. Der Pilot ist zuversichtlich, es zu schaffen. Er liebt die Extreme: Hilton-Barber bestieg bereits den Kilimandscharo und den Montblanc, und auch die Wüste Gobi hat er bereits durchlaufen. Seine Blindheit nimmt er mit Humor: Mit 18 bewarb er sich als Kampfpilot.
50 Tage in der Luft
Hilton-Barber will sein Leben "bis zum Letzten auskosten".Ein blinder Brite ist am Mittwoch in seinem Ultraleichtflugzeug zur fast 22.000 Kilometer langen Reise nach Australien aufgebrochen.
Miles Hilton-Barber will mit dem etwa 50 Tage währenden Abenteuer mindestens eine Million Pfund (1,47 Mio. Euro) Spendengelder für die Hilfsorganisation "Seeing Is Believing" sammeln.
"Ich mag vielleicht nie wieder sehen", erklärt der 58-Jährige in seinem Blog. "Aber wenn durch diesen Flug Tausende Blinde in Entwicklungsländern das Sehvermögen zurückerhalten, dann ist es das so unglaublich wert."
Steuerung per Stimme
Sein Flugzeug steuert Hilton-Barber, der auf Grund einer Erbkrankheit vor rund 20 Jahren erblindete, mit Hilfe einer Audioeinrichtung.
Zuvor hatte Hilton-Barber ausgiebig mit dem Flugzeug trainiert. Außerdem wird er auf seiner Reise über Europa und Asien von einem Kopiloten begleitet.
Zwischenstopps zum Spendensammeln
Die beiden wollen der historischen Route eines Wettflugs von 1919 folgen. Zwischenstopps sind unter anderem in Frankreich, Italien, im Nahen Osten, in Pakistan, Indien, Malaysia und Indonesien geplant.
Pro Tag wollen sie durchschnittlich acht Stunden in der Luft sein. Hilton-Barber hofft, um den 25. April in Sydney anzukommen.
"Als Kampfpilot abgelehnt"
"Als ich 18 Jahre alt war, habe ich mich als Kampfpilot beworben, wurde aber wegen meines schlechten Sehvermögens abgelehnt", sagte Hilton-Barber.
"Jetzt, 37 Jahre später und blind wie eine Fledermaus, habe ich diese wunderbare Gelegenheit und die Ehre, um mehr als die halbe Welt zu fliegen."
Es ist auch nicht Hilton-Barbers erste Flugreise. Als erster blinder Pilot hat er bereits den Ärmelkanal überflogen.
Kilimandscharo bestiegen, Wüste durchlaufen
Hilton-Barber schätzt die Extreme. Neben seinem Kanal-Überflug bezwang er den Kilimandscharo und den Montblanc, lief Marathon in der Sahara und der Wüste Gobi und versuchte sogar, den Südpol zu erreichen.
"Das Leben ist eine Reise. Es kann aufregend, Angst einflößend oder lustig sein - und ich will es bis zum Letzten auskosten", so sein Credo.
Quelle: ORF-Online, 09. März 2007
Blog des "Rekordjägerpiloten"