A 320 Nachfolger heiss umk

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LOWA
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A 320 Nachfolger heiss umk

Post by LOWA » 22. Feb 2007, 02:42

Airbus-A320-Nachfolger ist heiß umkämpftes Zukunftsprojekt

HAMBURG / TOULOUSE (dpa) - Neben dem riesigen Airbus A380 wirken die A320-Jets eher bescheiden - bei den Produktionszahlen fliegen die Kurzstreckenjets dem Flaggschiff aber locker davon. Entsprechend begehrt sind die Arbeitspakete, wenn sich der Flugzeughersteller Airbus demnächst um einen Nachfolger der A320-Familie Gedanken macht. Deshalb ist das Thema auch in der aktuellen Diskussion um das Sparprogramm «Power8» und die künftige industrielle Struktur des europäischen Konzerns auf die Tagesordnung gerückt.

Airbus verzeichnete bisher 7187 Bestellungen für die kleinen Jets der A320-Familie. Zum Vergleich: für die A380 stehen bisher 166 Aufträge in den Büchern. Derzeit ist die Montage der Kurzstreckenjets zwischen Toulouse und Hamburg aufgeteilt. In Frankreich befindet sich die Endmontage der A320-Jets, in Hamburg rollen die Versionen A318, A319 und A321 aus der Fertigungshalle. Die Auftragsbestände sind nahezu gleich verteilt, Ende Januar meldete der Hersteller noch 1099 ausstehende Aufträge für die A320 und 920 für A318, A319 und A321.

Dass die Produktion beim A320 rund läuft, zeigt eine Personalie aus der A380-Krise: Der A320-Programmchef Mario Heinen übernahm im Herbst 2006 die Leitung des A380-Programms. «Unter seiner Verantwortung erzielte die A320-Familie reibungslos Rekordergebnisse in der Serienfertigung», sagte der damalige Airbus-Chef Christian Streiff.

Doch trotz dieser Erfolgsgeschichte muss sich Airbus mittelfristig Gedanken über einen Nachfolger für die A320 machen. In der aktuellen Standortdebatte erteilten die deutschen Betriebsräte einem kurzfristigen Tausch der bisherigen A320-Montage gegen die A380-Anteile aus Hamburg eine klare Absage: «Unsere Position ist einfach: Die A380 ist Zukunftsprojekt. Wenn wir uns auf einen Deal einlassen, tauschen wir 7 Jahre in alten Programmen gegen 35 in neuen», sagte Airbus-Gesamtbetriebsratschef Rüdiger Lütjen Ende Januar.

Für die deutschen Standorte und vor allem in der Diskussion um aktuelle und zukünftige Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge ist entscheidend, dass neben der Montage auch die Entwicklungskompetenz nach Hamburg kommt. Die Produktion der Kurz- und Mittelstreckenjets ist aber nicht nur ein deutsch-französisches Thema. Airbus plant inzwischen auch in China eine weitere Endmontage für die A320. Zunächst sollen vier Flugzeuge pro Monat dort gefertigt werden, um Aufträge aus China abzuarbeiten. Langfristig drängen aber Länder wie China und Indien ebenfalls in die Luftfahrtindustrie - entweder als Zulieferer oder Produzenten.

Beim Generationswechsel bei Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Einerseits sind die großen Hersteller Airbus und Boeing davon abhängig, wann eine neue Generation von Triebwerken für diese Flugzeuggröße marktreif ist. Die Antriebe sind einer der wichtigsten Elemente, wenn es um Umweltaspekte oder Lärmschutz geht. Mit ihren mittelgroßen Langstreckenjets A350 und 787 wollen zudem beide Hersteller neue Verbundwerkstoffe, Verfahren und Systeme serienreif machen. Von den Erfahrungen dieser Programme soll dann auch die Fertigung der kleineren Flugzeuge profitieren.

Welche wirtschaftliche Bedeutung «Brot- und Butterflugzeuge» wie Airbus A320 oder Boeing 737 für die Hersteller zukünftig haben, zeigen Marktstudien und Auftragszahlen. So erwartet Airbus zwischen 2004 und 2023 einen Bedarf von 10 900 neuen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen im Wert von 761 Milliarden Dollar. Das sind rund 40 Prozent des gesamten Umsatzvolumens, welches Airbus im genannten Zeitraum auf 1,9 Billionen Euro schätzt. Boeing sieht die Entwicklung auf vergleichbarem Niveau und erwartet ebenfalls einen Milliardenmarkt für kleine Jets der 737-Kategorie.

© Heiko Stolzke, dpa / 21.02.2007 /
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