Deutsche Fluglotsen wollen im Jänner streiken
Utl.: Bis zu 6.000 Flüge betroffen
Langen/Neu-Isenburg (APA/dpa) - Ein Streik bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) könnte zu Beginn des neuen Jahres zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen im Flugverkehr führen. "Die Friedenspflicht endet am 31. Dezember, am 1. Jänner kann es dann losgehen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Donnerstag in Neu-Isenburg. Die Gewerkschaft werde die Streiks 24 Stunden vorher ankündigen. "Wir werden es auch keine Minute früher machen", sagte GdF-Sprecher Marek Kluzniak.
Die Tarifverhandlungen für die 5.300 Mitarbeiter der bundeseigenen DFS - davon 1.800 Lotsen - waren Mitte November gescheitert. Kluzniak warf dem Unternehmen eine Blockadehaltung vor. "Die DFS will es offenbar auf einen Arbeitskampf ankommen lassen", sagte er. Die Gewerkschaft fordert eine Änderung des Gehaltgefüges sowie Einkommenserhöhungen für die Beschäftigten. Die DFS hat kein Angebot vorgelegt.
Details der Streikplanung wollte die Gewerkschaft noch nicht nennen. "Entweder werden wir mit einer Nadelstichtaktik anfangen und uns dann steigern oder gleich die große Keule benutzen", sagte Kluzniak. Eine Notdienstvereinbarung sehe vor, 25 Prozent des normalen Flugverkehrs abzuwickeln. Von den 8.000 Flügen, die von der DFS täglich abgewickelt werden, könnten bis zu 6.000 ausfallen oder umgeleitet werden. Dies würde Auswirkungen in ganz Europa haben.
Zuletzt hatte ein Bummelstreik von Fluglotsen Anfang der 70er Jahre in Deutschland den Luftverkehr zeitweise lahm gelegt. Alle großen Verkehrsmaschinen sind auf die Anweisungen und Routenführungen durch die Lotsen angewiesen. Der deutsche Luftraum ist einer der verkehrsreichsten der Welt. Die DFS hat vier Radarkontrollzentralen in Deutschland (Bremen, Langen, Karlsruhe, München), zudem sitzen die Lotsen im Tower der 17 internationalen Flughäfen.
Unterdessen bestätigte ein Unternehmenssprecher, dass der Vertrag von DFS-Geschäftsführer Dieter Kaden bis Ende 2010 verlängert wurde. Der 62 Jahre alte Kaden könne damit die Privatisierung weiter vorantreiben, die Bundespräsident Horst Köhler im Oktober wegen verfassungsrechtlicher Bedenken gestoppt hatte. Die "Financial Times Deutschland" berichtete am Donnerstag, dass Kaden einen externen Gutachter beauftragt hat, um den hoheitlichen Status der DFS zu überprüfen. Köhler hatte moniert, dass der Staat bei einer Privatisierung zu wenig Einfluss auf die Flugsicherung habe. Die Bundesregierung will die DFS mehrheitlich an private Investoren verkaufen.
(Schluss) ggr/cs
DFS-Fluglotsen wollen streiken
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LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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Es könnte ernst werden - ORF-Online berichtet am 03. Januar 07
Ausfälle und Verspätungen
Ganz Europa steht offenbar ein Chaos im Flugverkehr bevor. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen sind die deutschen Fluglotsen fest entschlossen, für 24 Stunden die Arbeit niederzulegen. "Es ist alles vorbereitet. Der Streikbeginn ist nur noch eine Frage von Tagen", so die Gewerkschaft. Auch der Termin stehe bereits fest. Die Folgen wären enorm: 8.000 Flüge, auch jene, die nur Deutschland nur überfliegen, werden täglich von den Lotsen überwacht. Bis zu 6.000 davon könnten ausfallen oder umgeleitet werden.
Ganz Europa wäre betroffen
Harte Fronten im Arbeitskampf.Fluglotsen in Deutschland wollen in den kommenden Tagen erstmals die Arbeit niederlegen. Der genaue Termin stehe bereits fest, werde aber erst 24 Stunden vorher bekannt gegeben, hieß es am Dienstag von Seiten der Lotsengewerkschaft GdF.
Der Tarifstreit bei den Fluglotsen hatte sich zuletzt dramatisch zugespitzt. Ein Streik könnte den Flugverkehr in ganz Europa stark beeinträchtigen, massive Verspätungen und Flugausfälle wären die Folge.
Arbeitgeber drohen mit Schadenersatz
Der Arbeitgeber, die bundeseigene Deutsche Flugsicherung (DFS), bezeichnete am Dienstag einen möglichen Arbeitskampf für höhere Gehälter als rechtswidrigen Streik, der Schadensersatzforderungen auslösen werde. Der Arbeitskampf für höhere Gehälter sei unzulässig, weil zurzeit ein Manteltarifvertrag noch nicht gekündigt sei und daher die Friedenspflicht herrsche.
Sollten die Fluglotsen dennoch streiken, müssten sie mit rechtlichen Schritten rechnen, sagte ein Sprecher der DFS. Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe können nach Ansicht von Experten aber auch Fluggesellschaften stellen, wenn ihre Flugzeuge wegen eines illegalen Streiks am Boden bleiben müssen.
Lotsen bekräftigen Forderungen
"Wir reden von Tagen, nicht von Wochen", bekräftigte hingegen GdF-Sprecher Marek Kluzniak. Laut Gesetz muss ein Streik von Fluglotsen 24 Stunden vorab angekündigt werden. Die Lotsen fordern vier Prozent mehr Gehalt für dieses und nächstes Jahr.
Ein Streik der Fluglotsen könnte den Flugverkehr in ganz Europa erheblich beeinträchtigen. Von den 8.000 Starts, Landungen und Überflügen, die von der DFS jeden Tag überwacht werden, könnten bis zu 6.000 ausfallen oder umgeleitet werden, hatte die Gewerkschaft Ende Dezember erklärt.
Auswirkungen auf Österreich?
Wie sich die Maßnahme auf den Flugverkehr in Österreich auswirken werde, sei "ohne Detailinfos darüber, wo allenfalls gestreikt wird", nicht absehbar, sagte Heinz Sommerbauer von Austro Control auf APA-Anfrage.
Möglich sei beispielsweise, dass Maschinen über Österreich ausweichen müssen, meinte Sommerbauer. Zudem könnten Fluggesellschaften größere Maschinen einsetzen, um einen Teil der Probleme abzufangen.
Ein größeres Problem könne sich ergeben, "wenn ein Airport direkt bestreikt wird". Sollte ein Drehkreuz wie der Flughafen Frankfurt ausfallen, wäre ganz Europa betroffen, sagte der Sprecher der Deutschen Flugsicherung, Axel Raab.
Erster "richtiger" Streik
In Deutschland haben Fluglotsen bisher noch nie die Arbeit niedergelegt. Anfang der 70er Jahre gab es lediglich einen so genannten "Bummelstreik" der damals noch beamteten Lotsen. Die Maßnahme erwies sich allerdings als unrechtmäßig, der damalige Verband der Fluglotsen wurde von Fluggesellschaften auf Schadenersatz verklagt. "Diesmal ist der Streik rechtmäßig. Wir haben alle Fristen eingehalten", sagte Kluzniak.
Alle großen Verkehrsmaschinen sind auf die Anweisungen und Routenführungen durch die Lotsen angewiesen. Der deutsche Luftraum ist einer der verkehrsreichsten der Welt. Die Flugsicherung überwacht auch alle Maschinen, die Deutschland nur überfliegen.
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Flugsicherung: Streik ist nach Änderung der Tarifforderung legal
Frankfurt/Main (dpa) - Ein Streik der Fluglotsen in Deutschland ist nach Einschätzung der Arbeitgeber inzwischen legal. Mit der Änderung ihrer Forderungen hat die Gewerkschaft der Flugsicherung die von ihr kritisierten Punkte alle herausgenommen, sagte ein Sprecher der Flugsicherung am Mittwoch. Die Tarifkommission berate jetzt, ob sie möglicherweise ein Angebot vorlege, damit Verhandlungen wieder aufgenommen werden könnten. Am Nachmittag werde es eine Mitteilung geben. "Wir haben jetzt eine andere Situation", sagte der Sprecher. Die Gewerkschaft hatte ihre Forderung nach eigenen Angaben minimal modifiziert. Dabei ging es unter anderem um das Urlaubsgeld. dpa rg yyhe uw
031443 Jan 07
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Deutsche Fluglotsen - Entscheidung über Angebot erst am Freitag
Utl.: Gremien beraten über Wiederaufnahme der Gespräche - Streiks nicht ausgeschlossen
Frankfurt (APA/dpa) - Im Tarifstreit bei der Deutschen Flugsicherung will die Gewerkschaft eine Entscheidung über mögliche neue Verhandlungen erst an diesem Freitag verkünden. Dies sagte ein Sprecher am Donnerstag der dpa in Frankfurt. Derzeit berieten die Gremien noch darüber, ob die Gespräche wieder aufgenommen würden. Andernfalls könnte es wie angedroht zu Streiks kommen.
Die Deutsche Flugsicherung hatte am Vortag drei Prozent mehr Lohn angeboten, zu der geforderten neuen Tarifstruktur sollen aber erst später Vorschläge unterbreitet werden.
(Schluss) gru/cs
APA0336 2007-01-04/13:37
041337 Jän 07
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Auch ohne Einigung: Vorerst kein deutscher Fluglotsenstreik
Die Gewerkschaft der deutschen Flugsicherung lehnt das Verhandlungsangebot der Arbeitgeber im Tarifstreit ab. Dies teilte ein Sprecher heute mit. Ein unmittelbar bevorstehender Streik gilt trotzdem als unwahrscheinlich.
Nach Angaben aus Verhandlungskreisen wird jetzt damit gerechnet, dass die Deutsche Flugsicherung die Schlichtung einleitet. Damit würde eine 14-tägige Friedenspflicht gelten, an die sich die Gewerkschaft auch halten will. "Wir spielen fair", sagte ein Sprecher in Frankfurt.
14 Tage Zeit
Innerhalb von 14 Tagen müsste die Schlichtungskommission dann einen Vorschlag unterbreiten. Wenn er von beiden Seiten akzeptiert wird, ist der Tarifkonflikt beendet. Andernfalls wären Streiks möglich. Hauptstreitpunkt ist gegenwärtig eine neue Gehaltsstruktur, bei der Lohnforderung liegen beide Seiten nicht weit auseinander.
Quelle: ORF-Online, 05. 01. 07
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Tarifstreit der Fluglotsen beendet - Einigung nach Schlichtung
FRANKFURT/M. (dpa) - Der monatelange Tarifstreit bei den deutschen Fluglotsen ist beendet und ein Streik an deutschen Flughäfen damit wohl endgültig abgewendet. «Es gibt eine Einigung», erklärten die beiden Tarifparteien, die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und die Deutsche Flugsicherung (DFS), nach Schlichtungsgesprächen am Samstag in Stuttgart. Details sollen allerdings erst Ende nächster Woche genannt werden, wenn die Gremien der beiden Tarifpartner über das Ergebnis informiert wurden.
«Es gibt eine Erklärungsfrist bis Donnerstag, bis dahin werden keine Inhalte genannt», sagte GdF-Sprecher Marek Kluzniak der dpa in Frankfurt. DFS-Sprecher Axel Raab erklärte, es handele sich nicht um einen Schlichterspruch, die Parteien hätten sich so geeinigt. «Ich gehe davon aus, dass ein Streik damit abgewendet ist und dass die Einigung Bestand hat», sagte Raab der dpa. Seit dem 19. Januar hatte sich die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) als Schlichterin um eine Lösung bemüht. Damit war ein Streik, der den Luftverkehr in Europa erheblich behindert hätte, in letzter Minute abgewendet worden.
Seit Monaten ringen beide Seiten um einen Tarifvertrag für die 5300 Mitarbeiter der Flugsicherung, zu denen 1800 Lotsen gehören. Die Verhandlungen waren im November für gescheitert erklärt worden. Daraufhin hatte die Gewerkschaft mit Streiks der Fluglotsen gedroht. Die DFS hatte angesichts dieser Drohungen Anfang Januar erstmals ein konkretes Angebot vorgelegt, das bei zwölf Monaten Laufzeit drei Prozent Gehaltsplus und eine Einmalzahlung von 1750 Euro bringen sollte. Die Gewerkschaft hatte dies als unzureichend abgelehnt. Sie hatte zuletzt vier Prozent mehr Geld, eine Einmalzahlung sowie Umstrukturierungen in den Vergütungsgruppen gefordert.
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LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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