HAMBURG (dpa) - Der Boom in der Flugzeugbauindustrie ist ungebrochen - trotz der großen technischen und finanzielle Probleme beim weltgrößten Passagierflugzeug A380 profitiert auch Airbus davon. 240 Kunden aus aller Welt haben bis heute bei dem europäischen Flugzeugbauer über 7000 Flugzeuge bestellt, von denen über 4500 bereits ausgeliefert worden sind.
Allein in diesem Jahr wird Airbus alles in allem 430 Flugzeuge aller Versionen ausliefern. 2006 ist damit trotz der A380-Misere ein erfolg- und zugleich auch auftragreiches Jahr für Airbus, obgleich der Erzrivale Boeing bereits weit vorn liegt. Da der US-Konkurrent mehr große Flugzeuge verkauft hat, ist der Airbus-Marktanteil für Passagierflugzeuge in diesem Jahr wertmäßig auf 35 Prozent zurückgefallen, Boeing kommt damit auf 65 Prozent, wie Airbus erst diese Woche in London einräumte.
Airbus hat aber noch ein Auftragsbestand von rund 2300 Flugzeugen. Damit ist die europäische Airbus-Industrie für wenigstens fünf bis sechs Jahre -ohne jede weitere Bestellung - voll ausgelastet. Kein anderer Industriezweig in Europa kann einen derartigen Auftragsbestand vorweisen. Trotz aller Hiobsbotschaften rund um die A380 sind Airbus-Ingenieure in Deutschland gerade jetzt über alle Maßen gefordert. Längst arbeiten vor allem im Hamburger Werk zahlreiche ausländische Fachkräfte, weil es inzwischen an hiesigen mangelt. Airbus beschäftigt Mitarbeiter aus 90 Ländern, auch russische Ingenieure sind dabei.
Das starke Rückgrat von Airbus ist nach wie vor die A320-Familie. Von den vier Mitgliedern dieser am schnellsten wachsenden Flugzeugfamilie des Düsenzeitalters - A318, A319, A320 und A321 -, die etwa je zur Hälfte in Hamburg-Finkenwerder und Toulouse endmontiert werden, sind bis heute über 4800 Stück geordert worden; ausgeliefert worden sind mittlerweile annähernd 3000.
Der große Renner ist unverändert der zweistrahlige Airbus A320 mit über 2600 Bestellungen, von denen schon über 1600 zum offiziellen Listenpreis von 66,75 Millionen Dollar ausgeliefert worden sind. Aber auch die «große Schwester» A321, die 81,55 Millionen Dollar kostet, und die «kleine Schwester» A319, die auf 63,3 Millionen Dollar kommt, werden weltweit stark nachgefragt.
Beide werden wie auch die A318 in Hamburg endmontiert. Wurden vom Airbus A321 bislang 580 Stück bestellt, so liegen für die A319 auch schon knapp 1400 Aufträge vor. Selbst vom kleinsten 52,8 Millionen Dollar teuren Airbus A318 sind inzwischen 90 Exemplare bestellt und 30 ausgeliefert worden, vornehmlich in die USA und an Air France.
Airbus will 45 Flugzeuge im Monat fertigen
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LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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