Menschlichkeit kennt keine Grenzen
19 Waisenkinder aus der Ukraine verbringen ihre Ferien in Wallern
Neunzehn junge Menschen verändern zur Zeit das dörfliche Leben in Wallern. Auf Einladung des Gemeinderats verbringen ukrainische Waisenkinder aus Shchetovo (Region Lugansk) heuer zum dritten Mal drei Wochen Ferien in der Seewinkel-Gemeinde. Untergebracht in der ehemaligen Amtmann-Wohnung, sorgen sie für einen lebendigen Alltag im Dorf.
Plötzlich heißt es im Volksmund, "wir haben uns um etwas zu kümmern". Die Anreise per Flugzeug wurde von der AUA, Kiwanis Neusiedl am See sowie von Global 2000 unterstützt, und das Bundesheer stellte Betten und Wäsche zur Verfügung. "Manchmal glaub' ich, dass ich träume", sagt die junge Tanja. Auch Nikita kann sich vor Freude kaum halten: "Hier könnte so mancher Politiker von diesen Menschen etwas lernen."
Das Herz der Kalorien- und Programmgestaltung für die Kinder bilden die engagierten Frauen aus der nordburgenländischen Gemeinde. Rührend stellen sich viele Menschen aus dem Ort in den täglichen Dienst für die Kinder.
"Menschlichkeit kennt keine Grenzen. Für uns ist diese Aktion ein kleiner Schritt aus unserem Alltag heraus, für die Kinder aber ist es wahrscheinlich eines der größten Erlebnisse, die sie je haben werden. Und wenn wir sehen wie die Kinder lachen, dann ist das für uns das größte Dankeschön", so einige Damen und Herren aus der Bevölkerung.
Ob Saubraten oder Fischen, Fußball spielen oder Baden und Grillen mit der Feuerwehr, Sonjas Pferdefest oder Daniels Indianerdorf - niemand ließ sich lange Bitten, um den Kindern schöne Ferien zu bieten.
Darüber hinaus wurden sie auch in Nachbardörfer eingeladen. Herrliche Badetage an den Teichen von Apetlon und Andau, spannende Stunden im Nationalpark-Kino sowie die Zeit mit der engagierten St. Andräer Seehotelwirtin Hermine Schwanzer, die ihnen Bootsausflüge, Kutschenfahrten und einen Bowlingabend bot, werden den Kindern wohl lange in Erinnerung bleiben.
VERSORGUNG
Auf Initiative der Gemeindeärztin wurden einige Kinder auch zahnmedizinisch versorgt. Schnelle Hilfe bei den Alltagsverletzungen und den allfälligen sonstigen "kleinen Wehwehchen" boten die Seewinkler Mediziner ebenfalls. Am Freitag steht als Abschiedsfest ein Grillabend im Gemeindehof auf dem Programm.
Wallern sagt dann "Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr". Denn am Sonntag in der Früh ist die Abreise - und für alle Beteiligten wird dann wieder der Alltag tagesbestimmend sein.
Quelle: "Kurier" vom 02.08.2006