Rail Cargo Austria hängt in der Luft
BRATISLAVA. Die frühere slowakische Regierung von Mikulas Dzurinda hat mit Wirtschaftsreformen (19 Prozent Flat Tax) spektakuläre Erfolge erzielt und dafür im Ausland Anerkennung und Neid geerntet. Im Inland erhielt Dzurinda von den Wählern dafür die rote Karte. Die gestern angelobte neue Regierung des linksgerichteten Robert Fico sorgt bei österreichischen Investoren für große Verunsicherung.
Unmittelbar betroffen ist die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria, die den Zuschlag für die staatliche Cargo Slovakia praktisch schon in der Tasche hatte. Die Privatisierungskommission hatte die Österreicher als Bestbieter für 100 Prozent der Anteile empfohlen, Ende Februar war dann plötzlich alles anders: Die Regierung stoppte auf Druck der Opposition das Privatisierungsverfahren. Nach Ansicht von Neo-Premier Fico wäre der geplante Verkauf der Cargo Slovakia eine "Katastrophe". Bei der ÖBB-Tochter will man jetzt abwarten.
Weiterhin zuversichtlich zeigt sich der Flughafen Wien für die Übernahme der Flughäfen Bratislava und Kosice.
Quelle: "Oberösterreichische Nachrichten" vom 05.07.2006