Das Papierticket - eine aussterbende Spezies

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Das Papierticket - eine aussterbende Spezies

Post by LOWA » 10. Feb 2006, 17:26

Elektronische Tickets auf dem Vormarsch - Papier-Zettel verschwinden

Frankfurt/Main (dpa) - Das elektronische Ticket verdrängt die klassischen Flugscheine aus Papier immer stärker. Bei der Lufthansa waren im vergangenen Jahr bereits mehr als 75 Prozent der in Deutschland ausgestellten Tickets so genannte etix, wie die größte deutsche Fluggesellschaft am Freitag in Frankfurt mitteilte. Bis Ende 2007 sollen alle Kunden von dem neuen System überzeugt werden.

Damit kommt Lufthansa einer Vorgabe der Luftfahrtorganisation IATA nach, wonach bis dahin alle Fluggesellschaften auf elektronische Tickets umstellen sollen. Bei Flügen innerhalb Deutschlands lag die Nutzung von etix bei der Lufthansa im vergangenen Jahr bereits bei 93 Prozent. Elektronische Tickets werden bei der Lufthansa günstiger angeboten als Papier-Flugscheine. dpa rg yyhe gö
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Post by LOWA » 1. Sep 2006, 09:48

Fliegen bald nur noch mit E-Ticket Ab 2008 hat der gute alte Flugschein endgültig ausgedient

E. KRUMMHEUER | DÜSSELDORF Lange vorbei sind die Zeiten, da ein Flugticket noch so etwas wie einen Hauch von Fernweh und Exklusivität vermittelte - nun muss das hauchdünne Papier mit mehreren Durchschlägen selbst in die Abfalltonne: Ab dem 1. Januar 2008, so will es die Weltluftfahrtorganisation IATA, soll kein Papier mehr mit Flugdaten bedruckt werden - die Zukunft gehört allein dem elektronischen Ticket.

Der Aufwand, den die Fluggesellschaften einsparen wollen, ist enorm: Derzeit drucken die knapp 300 Airlines, die der IATA angeschlossen sind, Jahr für Jahr rund 300 Millionen Flugscheine aus. Und jedes Papierticket kostet die Unternehmen zwischen acht und neun Euro für Verwaltung und Abrechnung.

Für deutsche Geschäftsreisende ist das papierlose Fliegen längst Routine. Knapp 80 Prozent aller Inlandstickets, die in diesem Jahr gebucht werden, tauchen nur noch im Computer auf, schätzt der zum Lufthansa-Konzern gehörende Geschäftsreiseanbieter Airplus. "Das Ziel, bis Ende 2007 auf das Papierticket völlig zu verzichten, erscheint ehrgeizig, aber erreichbar", meint Geschäftsführer Lutz Logemann.

Bei Lufthansa werden bereits mehr als 75 Prozent aller in Deutschland ausgestellten Tickets nicht mehr auf Papier ausgedruckt. Innerdeutsch lag 2005 die Nutzung schon bei über 90 Prozent, nach 57 Prozent im Jahr zuvor. British Airways hat das E-Ticket bereits zum Standard-Ticketformat erhoben. Weit über 90 Prozent aller Tickets weltweit würden bereits papierlos ausgestellt.

Damit erreichen die Briten die US-Airlines, die bisher die Spitzenreiter beim elektronischen Ticketing waren - nicht zuletzt, weil sie die ersten waren, die das Papier abschafften und die Akzeptanz der Fluggäste mit zum Teil saftigen Aufschlägen fürs Papierticket-Ausstellen vorantreiben. So knallhart geht das Geschäft hier zu Lande nicht. Gleichwohl: Wer etwa bei Lufthansa die Flugdaten auf Papier ausgedruckt haben will, zahlt acht Euro mehr.

Doch bei Auslandsflügen sind hierzulande gleichwohl viele Kunden noch zögerlich. Insbesondere bei Interkontinentalreisen gibt es noch erheblichen Nachholbedarf. Einer Untersuchung von Airplus zufolge buchten zwar Großkonzerne für Überseetripps schon zwei von drei Tickets elektronisch, bei kleineren Unternehmen ist eine derartige Akzeptanz aber noch lange nicht erreicht. Kleinere und mittlere Unternehmen "sind erst noch dabei, die Vorteile elektronischer Tickets zu entdecken", meint Logemann.

Ein Grund dafür ist vielfach, dass das "Interlining" - das Wechseln von einer Fluggesellschaft auf eine andere im Verlauf der Reiseroute - mit dem Flugschein auf Papier in der Vergangenheit häufig problemloser war, als ohne Ticket zu reisen. Denn das funktioniert nur, wenn die Buchungsdaten in die Computer-Systeme aller an der jeweiligen Reise beteiligten Airlines transferiert werden.

Einen entscheidenden Beitrag für die weltweite Verbreitung des elektronischen Tickets haben die internationalen Airline-Allianzen geleistet. Sie hatten als erste ein maßgebliches Interesse daran, die Hürden für ein papierloses Fliegen zu überwinden. So war die von British Airways dominierte Allianz "One World" nach eigenen Angaben die erste, die ihren Kunden den Flug mit E-Ticket weltweit ermöglichte. Aber auch die Star Alliance rund um Lufthansa hat inzwischen fast komplett nachgezogen.

Vielflieger wissen, dass ihr E-Ticket - für das sich Lufthansa die Bezeichnung "etix" rechtlich schützen ließ - nicht verloren gehen und nicht gestohlen werden kann. Es muss nicht abgeholt, ausgeliefert oder hinterlegt werden. Und es ist möglich, leicht und preiswert umzubuchen - meist ohne Zeit raubende Telefonate gleich vom eigenen PC aus. Wer häufig fliegt, schätzt auch den Vorteil, allein über seine Kreditkarte oder seine Vielflieger-Plastikkarte am Automaten seiner Airline die Bordkarte zu erhalten, ohne am Check-in Schlange zu stehen.


Quelle: Handelsblatt Nr. 169 vom 01.09.06
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Post by LOWA » 15. Jun 2007, 14:34

Papierlose Zukunft am Himmel aufgeschoben

Bis 31. Mai 2008 verlängert die IATA die Frist zur kompletten Einführung von E-Tickets. Der Grund: es hapert an der Umsetzung. Bislang galt der Jahreswechsel als Stichtag. Laut IATA dürfte die weltweite Verwendung von E-Tickets bis zum Jahresende aber nur 92 Prozent aller BSP-Flugscheine erreichen.

Aktuell sind es gerade mal 80 Prozent. Probleme bereiten vor allem die Regionen GUS (nur 16 Prozent E-Tickets - in Russland war das E-Ticket bis vor kurzem gesetzlich verboten) und der Nahe Osten mit Nordafrika (43 % Durchdringung).

Auch langfristig wird der E-Ticket-Anteil nie bei 100 Prozent liegen, die IATA rechnet mit insgesamt 96,5 Prozent E-Ticket-Anteil. Denn einige Kunden und Agenturen bestehen auch weiterhin auf Papierflugscheinen. Ticketdrucker und-papier werden damit auch künftig nicht aus den Agenturen verschwinden.


Quelle: "Tourist Austria International" Nr. 1854/07 vom 15.06.2007
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