Innviertel soll Luftfahrt-Zentrum werden
BRAUNAU/RIED. Das Innviertel soll auch ohne eigenen Flughafen eine entscheidende Rolle in der Luftfahrt spielen. Mit neuen Bauteilen wollen fünf Firmen bei den Flugzeugherstellern punkten.
Magnesium-Knetlegierungen aus dem Innviertel sollen Aluminium-Bauteile aus den Flugzeugen verdrängen. "Das bringt eine Gewichtseinsparung von bis zu 30 Prozent", so Projektmanager Helmut Kaufmann. Weniger Eigengewicht bedeutet mehr Transportkapazität. Mit den gängigen Bauweisen sei eine weitere Gewichtsreduktion an den Flugzeugen kaum möglich, das Interesse der Flugzeughersteller an den Innviertler Magnesium-Plänen dürfte garantiert sein.
Für eine Serienproduktion fehlte bisher eine geeignete Technik. Ein Projektteam will die Legierungen jetzt im Innviertel zur Produktionsreife bringen. Im Kampf um einen Platz an der Zulieferer-Sonne bündeln das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen, FACC, AMAG Extrusions, Euromotive und AHC Oberflächentechnik ihre Kräfte.
"Die Kompetenzen bei Herstellung, Forschung und Entwicklung sind in einer Region vorhanden. Das bringt einen weltweit einzigartigen Wettbewerbsvorteil bei Magnesiumbauteilen." Wie die Autoindustrie verlagern auch die Flugzeughersteller immer mehr Arbeiten auf wenige, dafür aber hochqualifizierte Lieferanten. Die Innviertler Kooperation habe gute Chancen, sich als Marktführer zu etablieren.
Ergebnisse von Magnesium-Pressversuchen sollen mit dem Wissensstand der AMAG verglichen werden. FACC könnte die Teile integrieren und die Luftfahrtriesen beliefern. (sedi)
Das Innviertler Projekt "InnMag" soll sich mit Hilfe von Magnesium zum internationalen Luftfahrts-Renner entwickeln.
Quelle: Oberösterreichische Nachrichten vom 03.01.2006