Zürich/Madrid (APA/sda) - Die Schweizer Bodenabfertigungs-Gruppe Swissport wechselt erneut den Besitzer. Die spanische Gruppe Ferrovial kauft das Unternehmen von der britischen Beteiligungsgesellschaft Candover für 646 Mio. Euro (1,002 Mrd. Franken).
Der Kaufpreis schließt die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten in der Höhe von 310 Mio. Euro (481,2 Mio. sFr) ein, wie Swissport am Montag mitteilte. Somit bezahlt Ferrovial 520 Mio. Franken.
Die ehemalige SAirGroup-Tochter war nach dem Zusammenbruch des Schweizer Luftfahrtkonzerns im Februar 2002 für rund 580 Mio. sFr von Candover übernommen worden.
Swissport ist nach eigenen Angaben weltweit die Nummer 1 in der Bodenabfertigungsbranche. Die Gruppe ist mit 21.000 Mitarbeitern an über 170 Flughäfen in 40 Ländern tätig, vorab in Europa und in den USA. Im Jahr 2004 erzielte die in Glattbrugg (Kanton Zürich) beheimatete Firma einen Umsatz von 1,297 Mrd. Franken.
Der Abschluss des neuerlichen Besitzerwechsels wird auf Ende September erwartet. Er muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
Die Übernahme sei ein wichtiger strategischer Schritt für die internationale Ausrichtung der Geschäftstätigkeit und passe zu den Expansionen der letzten Jahre, wird Ferrovial-Chef Joaquin Ayuso, in der Mitteilung vom Montag zitiert.
Der Kauf von Swissport werde die führende Stellung von Ferrovial im Dienstleistungsbereich stärken. Mit diesen Aktivitäten erzielten die Spanier auf ihrem Heimmarkt sowie in Portugal und Großbritannien 2004 einen Umsatz von 2,458 Mrd. Euro (rund 3,81 Mrd. Franken).
Ferrovial fertigt derzeit jährlich über 35 Mio. Passagiere ab. Das Unternehmen ist auch im Flughafen-Management und in der Airport-Infrastruktur tätig.
Mit dem Engagement von Ferrovial könne Swissport interessante Wachstumspläne realisieren, wird Swissport-Chef Joseph In Albon zitiert. In der Tat ist Swissport vor allem in den letzten Jahren stark gewachsen. Seit der Übernahme von Swissport durch Candover konnte der Umsatz um 25 Prozent gesteigert werden.
Allein in diesem Jahr unterzeichnete Swissport unter anderem einen Bodenabfertigungsvertrag mit Air France (jährliches Auftragsvolumen über 10 Mio. sFr) und easyJet (Paris). Swissport beteiligte sich an der südkoreanischen Globe Ground Korea.
Außerdem erhielt Swissport Hellas Sud eine Lizenz für die Bodenabfertigung auf Rhodos und Korfu. Seit diesem Sommer ist Swissport auch in Algerien und im Sudan präsent. Im März startete Swissport am Amsterdamer Flughafen Schipol eine Frachtorganisation und die Tätigkeit in Belgien, Luxemburg und Großbritannien wurde ausgeweitet.
Die weiteren Geschäftsaussichten sind laut Swissport gut: Das Marktvolumen für das weltweite Passagier- und Frachtgeschäft, das heute von vielen Fluggesellschaften oft noch selber bearbeitet wird, wird auf rund 26 Mrd. Euro (40 Mrd. sFr) geschätzt. Mittelfristig rechnet man mit einem jährlichen Wachstum von 5#Prozent.
Immer mehr Flughäfen öffnen ihre Märkte für neue Lizenzen und zahlreiche Airlines überlegen sich, ihre Bodenabfertigung auszulagern. (Schluss) sp/wi
Swissport wird spanisch
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LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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