D: Doppeldecker bei Flugschau in Zuschauermenge gerast
Ein Doppeldecker ist gestern bei einer Flugschau in der Nähe von Nürnberg in die Zuschauermenge gerast und hat eine 46 Jahre alte Frau getötet. 38 Menschen wurden bei dem Unglück in der Nähe von Schnaittach-Lillinghof verletzt, fünf davon schwer.
Augenzeugen des schweren Unfalls berichteten, die getötete Zuschauerin sei in den Propeller des Doppeldeckers geraten. Der aus dem hessischen Gelnhausen stammende Pilot der Unglücksmaschine blieb nach Angaben von Polizeipressesprecher Robert Sandmann dagegen unverletzt. Er erlitt einen Schock, konnte aber kurze Zeit später bereits von der Kripo und Experten der Flugunfalluntersuchungsstelle vernommen werden.
Tische und Bänke „flogen in die Luft“
Das Flugzeug war der Polizei zufolge beim Start zu einem Formationsflug nach rechts ausgebrochen und in die Zuschauermenge gerast. „Wir waren gerade beim Kaffeetrinken, als auf einmal Tische und Bänke durch die Luft flogen - und auf ein Mal hatten wir den Propeller der Maschine vor uns“, sagte ein Augenzeuge. Die Maschine kam 20 Meter vor dem Kontrollturm zum Stehen und kippte auf die Nase.
Warum das Flugzeug beim Start ausbrach, war zunächst unklar. Mehrere Augenzeugen berichteten, die Maschine habe anscheinend nicht ausreichend Tempo gehabt, um abzuheben. Der frühere Vorsitzende des Segelflug-Clubs Lauf, Thomas Horz, vermutete dagegen, der rund 70 Jahre Flugzeug-Oldtimer könnte von einer starken Windböe nach rechts gedrückt worden sein. Er habe beobachtet, wie der Flügel kurz den Boden berührt habe. Dadurch sei das Flugzeug destabilisiert worden.
Quelle: orf.at, 06.09.10