Dumm Gelaufen!

[Klimes Manfred]

Fallschirm-Krimi!

US-Millionär täuschte Tod per Flugzeugabsturz vor!

Seine spektakuläre Flucht aus einem verpfuschten Leben endete mit einer Festnahme: Ein 38 Jahre alte Finanzberater, (Ex-)Millionär und Hobbypilot aus den USA, der aus Frust über seine Scheidung und wegen Geldsorgen sein plötzliches Verschwinden spektakulär inszeniert hatte, ist in der Nacht auf Mittwoch festgenommen worden. Marcus Schrenker sprang am Sonntag aus seiner Piper mitten im Flug per Fallschirm ab - doch schon drei Tage später klickten auf einem Campingplatz in Florida die Handschellen. Infobox krone.tv: Das musst du gesehen haben! Infopics - klick dich durch die Bilder des Tages! Teste dein Wissen beim Wochenquiz!Schrenker startete am Sonntag im Bundesstaat Indiana, über Alabama täuschte er in seinem Flugzeug einen Notfall vor und funkte Mayday. Die Scheibe sei zerborsten, er blute stark. Doch der Finanzberater hatte in Wahrheit keinen Kratzer. Er programmierte die Maschine mit dem Autopilot-System auf Weiterflug - eine konkrete Absturzstelle, etwa in der Einöde, wählte er nicht aus - und machte sich per Fallschirm aus dem Staub.

Dummerweise setzte die Flughafen-Aufsicht in Alabama einen Notruf an das Militär ab, weil die Maschine über bewohntem Gebiet unterwegs war. Zwei Jets starteten, die Piloten erkannten beim Vorbeifliegen an der Piper eine nicht verschlossene Tür - und ein leeres Cockpit. Die Maschine flog dann führerlos noch fast 350 Kilometer weiter, bis der Treibstoff ausging und sie im Bundesstaat Florida abstürzte. Die Unglücksstelle in der Panhandle Bayou befand sich in bewohntem Gebiet, es würde aber zum Glück niemand verletzt.

Schrenker war derweil mit seinem Fallschirm in den Wäldern von Alabama gelandet. Sein Motorrad hatte er in der Gegend in einem Miet-Lagerhaus verstaut. Im Supermarkt daneben war er fast von der Polizei enttarnt worden, die sich über seine nassen Hosen und die Pilotenbrille wunderte. Doch Schrenker gelang die Flucht. Laut Polizei hatte sich der fast bankrotte Banker, der etliche Millionen seiner Kunden verspekuliert haben soll, 130.000 Dollar aus einem Pensionsfonds seiner Eltern gekrallt, um die Flucht zu finanzieren.

Frau weg, Firma weg - und das Gefängnis vor Augen
Der "Flüchtling aus dem eigenen Leben" hatte den vergangenen Wochen gleich mehrfach Schicksalsschläge erlitten. So hat seine Frau Ende des Jahres die Scheidung eingereicht, eines seiner Unternehmen soll mit mehr als 500.000 Dollar verschuldet sein. Zudem wird gegen ihn wegen Wertpapierbetruges ermittelt. Die riesige Villa, die Luxusautosammlung und seine Kleinflugzeuge - das alles würde bald Geschichte sein, musste sich Schrenker gedacht haben, und schmiedete den Plan zur Flucht.

Gefasst wurde Schrenker dann in der Nacht auf Mittwoch auf einem Campingplatz in Florida. Laut Associated Presse versuchte der 38-Jährige beim Eintreffen der Beamten, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Die eingeschalteten Marshals überwältigten den Gescheiterten aber, bevor er sich töten konnte.

Quelle: www.krone.at