Wien-Berlin-Wien
Am 22. April 2007 war es soweit - nach kurzer Vorbereitungszeit verschlug es mich und einen Reisepartner nach Berlin. Mehrere Punkte standen auf dem Programm. Knut, der Eisbär, den man entweder liebt oder ob des medialen Rummels hasst, sowie der legendäre und nächtes Jahr vermutlich bereits geschlossene Flughafen Tempelhof sollten besucht und lichtbildtechnisch für die Ewigkeit festgehalten werden.
Da sich ein guter Freund aus Potsdam bereiterklärt hatte, uns vom Flughafen abzuholen, konnten wir zuvor noch eine ausgiebige Stadtrundfahrt mit fachkundigen Erklärungen genießen. Der Hinflug erfolgte mit einer Dash 8-300 der Austrian Arrows (Tyrolean) , zurück ging's mit einem A 320 der Air Berlin. Ankunft in und Abflug von Berlin erfolgten am Flughafen Tegel.
Berlin selbst, eine vormals geteilte Stadt, war nach der Besetzung Deutschlands durch alliierte Truppen bis zur Wiedervereinigung die Hauptstadt der DDR, zuvor des Deutschen Reiches, des Königreichs Preußens und noch anderer deutscher Staaten. Seit dem 03. Oktober 1990 bildet Berlin die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die größte Stadt der Bundesrepulik und zählt derzeit etwa 3,4 Millionen Einwohner. Schwere soziale Spannungen und sehr hohe Kriminalitätsraten aufgrund einer gänzlich verfehlten Zuwanderungspolitik gibt es in zahlreichen Bezirken, vor allen Dingen in Kreuzberg und Neuköln. Die Stadt selbst befindet sich chronischer Finanznot. Doch genug der geschichtlichen Fakten, lassen wir die Bilder selbst sprechen:
Flug und Ankunft
Blick aus der "Salzburg" in Richtung Kontrollturm in VIE.
Frühstück an Bord
Im Anflug auf Berlin "überholten" wir diese Formation von Leichtflugzeugen
Anflug + Endanflug
Diese Boeing 707 in den Farben der Deutschen Lufthansa steht in Berlin Tegel neben der Landebahn
Für die Größe der Stadt mutet der Flughafen relativ klein an.
Die Stadt
Weite Teile des historischen Berlins wurden durch die alliierten Bombenangriffe während des zweiten Weltkrieges sowie durch die erbitterten Straßenkämpfe um die Hauptstadt des damaligen Deutschen Reiches vollkommen zerstört. Von den wenigen alten Häusern, die den Krieg überstanden haben, sind viele von seinen Spuren nach wie vor gezeichnet. Man beachte die Einschusslöcher und Narben von Granatsplittern oberhalb des Eingangsportals in diesem Haus, in dem sich heute das Bundesministerium für Verbraucherschutz befindet.
Hinter dem Brandenburger Tor befindet sich diese Gedenkstätte für die Menschen, die an der Berliner Mauer durch die sog. "Mauerschüsse" zu Tode gekommen sind.
Reste der Berliner Mauer sind heute eine kitschige Touristenattraktion
Das Brandenburger Tor
Angesichts der massiven Drogenprobleme am Bahnhof "Zooligscher Garten" (Stichwort: "Die Kinder vom Bahnhof Zoo" ) erscheint die Aufschrift "… und mehr" recht zweideutig …
Die Schweizer Botschaft befand sich schon während des Zweiten Weltkrieges in diesem Gebäude - es ist eines der wenigen, die den Krieg überstanden haben.
"Checkpoint Charly" - einst Grenzübergang, heute eine Touristenattraktion, wo man sich gegen "Bares" einen "echten" DDR-Grenzstempel in den Pass eintragen lassen kann.
Ein Denkmal für den großen deutschen Fürsten Bismarck, nahe der Siegessäule
In diesem Hof wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 Graf Claus Schenk von Stauffenberg hingerichtet. Heute befindet sich hier der Sitz des Bundesverteidigungsministeriums der Bundesrepublik Deutschland. An jener Stelle, wo Stauffenberg bei seiner Exekution gestanden haben soll, befindet sich ein Denkmal.
Wo heute diese Wohnhäuser stehen, befand sich einst der Aufgang zum Führerbunker. Dieser lag während der Teilung Deutschlands in BRD und DDR im sog. "Todesstreifen" zwischen der Berliner Mauer und wurde schließlich zugeschüttet um ihn nicht Wallfahrtsort "Ewiggestriger" werden zu lassen. Im Vordergrund, wo sich der Gründstreifen befindet, wurden Adolf Hitler und Eva Braun nach ihrem Selbstmord verbrannt.
Zu DDR-Zeiten gehasst, erfreut sich die "Rennpappe", der legendäre Trabant, auch genannt "Trabi", heute einer großen Fangemeinde.
Die weltberühmte Berliner "Charité"
Nach dem erfolgreichsten Jagdflieger des Ersten Weltkrieges, dem "Roten Baron" ist in Berlin eine eigene Straße benannt
Links befindet sich der "Palast der Republik", das sog. "Parlament" der DDR. Gegenwärtig wird es abgerissen, im Amtsdeutsch der Bundesrepublik sagt man "selektiver Rückbau" dazu …
Die Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche wurde bei einem alliierten Bombenangriff auf Berlin im November 1943 weitgehend zerstört. In den 1950er Jahren entschied man sich, den Turm als Mahnmal stehen zu lassen, trug die restliche Ruine ab und errichtete um den Turm herum eine neue Kriche.
Der (neue) berliner Bär - KNUT
An dieser Stelle veröffentliche ich nur 1 Foto von Knut.
Mehr Fotos für Freunde des knuddeligen Eisbären findet Ihr hier.
Der legendäre alte "Zentralflughafen" - Berlin Tempelhof
Wie eingangs bereits erwähnt, führte uns unser Besuch auch zum alten historischen Flughafen von Berlin - nach Tempelhof. Ursprünglich ein Exerzierplatz, erfolgte nach zahlreichen Umbauarbeiten 1923 die Eröffnung des "Zentralflughafens", welcher der erste Verkehrsflughafen der Welt war. Als erste Flugverbindung wurde die Route Berlin-Königsberg aufgenommen. Über all die Jahre wurde der Flughafen ständig aus- und umgebaut, auch während des Krieges.
Internationale Bedeutung erlangte das Areal durch die berühmte "Berliner Luftbrücke", mit welcher die Westalliierten 1948 während der sowjetischen Blockade des Landweges die Berliner mit Lebensmitteln versorgten. Vor dem Flughafen befindet sich der "Platz der Luftbrücke" mit einem Denkmal für die während dieser Operation ums Leben gekommenen Flugzeugbesatzungen.
Bis 1975 war Tempelhof der Flughafen für alle Flugbewegungen von und nach Westberlin (Schönefeld war der in der DDR gelegene Berliner Flughafen) und wurde ab 1975 durch den neu errichteten Flughafen Tegel ersetzt.
Heute wird Tempelhof hauptsächlich von der allgemeinen Luftfahrt sowie für innerdeutsche Flüge genutzt. Internationale Verbindungen, wie beispielsweise jene von Intersky nach Graz, gibt es nur noch wenige. Im Jahr 2008 soll - trotz Protesten - der Platz endgültig geschlossen werden.
Das Luftbrückendenkmal am "Platz der Luftbrücke" vor dem Hauptgebäude.
Das Hauptgebäude - man beachte am linken Bildrand den Adler an der Fassade.
Das Hakenkreuz wurde nach dem Krieg entfernt, ansonsten sind die Adler originale Bausubstanz aus der Kriegszeit
Der Eingangsbereich mit schiedeisernen Gittertoren
Die Eingangshalle, einst "Ehrenhalle" genannt, war ursprünglich nahezu doppelt so hoch. Die Zwischendecke wurde erst später eingezogen
Diese Radaranlage wurde einst von der US-Air Force genutzt. Heute soll sie sich in Verwaltung der deutschen Bundeswehr befinden.
Auch dieser "Flieger" fühlt sich sichtlich wohl in Tempelhof …
So, das war's, ich hoffe, die Bilder gefallen Euch. Schöne Grüße und besten an Wolfgang (Wien) für die nette Begrüßung und an Peter (Berlin/Potsdam) für die fachkundige Führung durch Berlin.
