Wie im Thread zum 787-Erstflug angekündigt, möchte ich euch ein paar Fotos von meinem einwöchigen Aufenthalt in Seattle vor knapp 3 Jahren nicht vorenthalten. Leider ist das Verlinken auf Flickr etwas mühsam, daher sind die Bilder recht klein, in der Auflösung 800*600 sind sie in meinem Album bei Flickr ersichtlich: http://www.flickr.com/photos/41649835@N07/sets/72157622912094973/
Bitte die Bildqualität zu entschuldigen, ich "arbeite" mit einer Canon IXUS 40 und die Fotos dienen mir eher dem Erinnerungswert, als dass sie Kunstwerke darstellen sollen.
Meine Reise nach Seattle führte mich mit SAS über Kopenhagen. Dort entstand auch folgendes Foto, wobei der Retro-A319 auf dem Bild unser Fluggerät von Wien nach Kopenhagen war.
Weiter ging es dann mit einem weiteren Special, nämlich jenem A340-300 mit dem damaligen Sondersticker anlässlich des Volvo Ocean Race:
Detailaufnahme des Stickers:
Zunächst ein paar Impressionen aus Seattle.
Schöne Aussicht aus dem Hotelzimmer in Richtung Downtown:
Wunderschön liegt Seattle direkt am Puget Sound, der sich nach Norden dann bis Everett und weiter nach Westen zum Atlantik erstreckt. Über dem Puget Sound etwas weiter nörlich hat auch der Erstflug des Dreamliners stattgefunden.
Puget Sound über die Dächer von Seattle hinweg:
Nun auch aus der Nähe, zunächst mit Blick nach Norden (Richtung Everett):
Richtung Westen bieten die schneebedeckten Berge hinter dem Puget Sound ein schönes Motiv:
Mit fröstelnder Möwe gibt das Motiv noch mehr her:
Ein nettes Motiv hat auch eine relativ tief einfliegende DC-10 von FedEx hergegeben, die relativ nieder über der Altstadt Richtung Runway 16 von Sea-Tac hereingedreht hat:
Bevor es nun zu den Boeing-Produktionsstäten geht, darf natürlich die Space Needle in Seattle auch nicht fehlen
Mein erster Ausflug führte mich nun an einem Nachmittag mit dem Linienbus zum Boeing Field, wobei ich aber die falsche Seite der Runway und der Autobahn erwischt hatte, ein paar Überblicks-Fotos sind sich dennoch ausgegangen.
Zunächst einmal ein Überblick über das Vorfeld, auf dem jede Menge 737s endgefertigt werden und dann auf ihre neuen Eigentümer warten. In der Bildmitte kann man sogar eine Maschine für SkyEurope kurz vor der Auslieferung erkennen:
Die nächsten beiden Fotos dokumentieren eher die Lage von Boeing Field direkt an der Autobahn zum internationalen Flughafen Seattle-Tacoma (Blickrichtung Südwesten, also ziemlich genau Richtung Sea-Tac). Dabei bekommt man bereits nach der Anreise bei der Taxifahrt ins Zentrum Guster auf einen Ausflug zum Boeing Field:
Am nächsten Tag kam dann die große Runde dran, wobei den Anfang ein Trip nach Everett machte.
Bereits bei der Einfahrt steht ein großer Übersichtsplan über die verschiedenen Institutionen am Paine Field:
Neben der Tafel verziert ein alter Learjet die Einfahrt:
Zum Besucherzentrum von Boeing führt dann eine relativ lange Gerade, auf der die Dimension der Produktionshalle so richtig zur Geltung kommt:
Hinter der roten Ampel erkennt man auch schön die "Klimaanlage" der Boeing-Produktion. Bei der Führung wurde hier erklärt, dass es in der Halle sonst keinerlei Klimatisierung gäbe außer dem großen Schiebetor, welches je nach Temperatur draußen mehr oder weniger weit geöffnet wird. Die Temperatur im Inneren schwankt dadurch übers Jahr nur um ganz wenige Grade.
Ein Blick vom Besucherzentrum zur Flightline, auf der vorwiegend Tripple-Sevens gestanden sind, eine 767 und eine 747-400F der Jade Cargo waren auch dabei.
An dem traumhaften Februar-Tag sieht man auch wunderschön auf die Rocky Mountains, die hier ein beeindruckendes Panorama abgeben:
Bei der darauf folgenden, ca einstündigen Tour konnte ich leider nicht fotografieren. Zunächst ging es eine Runde durch die Flightline, wobei hier einige Spezialitäten von einzelnen Modellen erklärt wurde. Interessant war auch, dass viele der endgefertigten Flieger noch keine Triebwerke montiert hatten. Als Gewichtsausgleich waren dort statt der Triebwerksgondeln Bleigewichte aufgehängt, weil die Maschinen sonst ohne das Gewicht der Triebwerke nach hinten umfallen könnten.
Die Triebwerke werden überhaupt erst kurz vor der Auslieferung montiert, da für eine 777 ein Triebwerk angeblich 16 Millionen Dollar kostet (zum damaligen Zeitpunkt) und in den USA Güter auf Privatgrund entsprechend ihrem Wert versteuert werden müssen.
Das ist auch der Grund, warum die 777s in der Montagehalle nicht stehen, sondern ganz langsam (ein paar Zentimeter pro Stunde) gezogen werden. Dadurch wird angeblich das Gesetz umgangen, nachdem nur "ruhende" Güter versteuert werden müssen, nicht jedoch bewegte.
Nach der Rundfahrt folgte dann eine Besichtigung der Fertigungshalle. Dabei ging es in der Halle mit dem Lift in den fünften Stock, womit wir uns in etwa auf Höhe des Leitwerks der darin gefertigten 777s befanden.
In einer 777-Fertigungslinien werden jeweils zwei fertig assemblierte Maschinen hintereinander langsam gezogen und ausgebaut, weitere zwei liegen noch nicht zusammengestellt darin, jeweils Bug-, Heck- und Tragflächensegmente separat.
Das Ziehen der Maschinen macht man sich nun auch zum Nutzen, dass eine große Anzeigetafel die Performance der Arbeiter in Prozent anzeigt, je nachdem, wie weit die Maschine für die jeweilige Position im Endausbau vorangeschritten ist.
Damals wurde gerade eine Fertigungslinie für die 787 vorbereitet, wobei die entsprechende Halle noch sehr leer war.
Im Besucherzentrum befindet sich des weiteren noch ein kleines Museum mit interessanten Ausstellungsstücken, wie Dreamliner-Rumpfsegmenten, einem kurzen Stück, in dem sogar die Innenausstattung gezeigt wurde.
Hier ist ein Überblick über die ausgestellten Objekte zu sehen:
Auf den Monitoren wurden diverse Videos gezeigt, auch viele zur 787. Vier Videos gab es zum Thema Lärmreduktion bei der 787, wobei interessanterweise eines die Landung auf der Runway 34 in Wien zeigte.
Am beeindruckendsten habe ich das ausgestellte Leitwerk einer 747 gefunden, richtig beeindruckend, wie groß die Flosse ist, wenn man direkt daneben steht:
Nach dem Besuch in Everett machte ich mich auf den Weg nach Renton, einer der Haupt-Produktionsstätten für die 737.
Der Weg führte mich auch in Redmond am campus von Microsoft vorbei. Eine Runde habe ich drin gedreht, da braucht man fast einen eigenen Stadtplan für dieses riesige Areal:
Renton ist der Standort, der mir am besten von allen gefallen hat, die ich besucht habe, da es sich hierbei eigentlich um einen recht kleinen Flughafen handelt, an dem die Produktionshalle von Boeing steht. Es gibt auch, wie man auf den folgenden paar Fotos sieht, nicht besonders viele Parking Positions für die auf diesem Flughafen riesig wirkenden 737s. Die meisten werden auch nach Herstellung der Flugfähigkeit dann recht bald nach Boeing Field überstellt, einige sogar noch in ihrem grünen Ur-Design.
Diese grünen Flieger gibt es in dieser Gegend überhaupt ziemlich verbreitet
Zwischen der Produktionshalle und den Parking Positions befindet sich ein kleines Bächlein mit Picknick-Plätzen und einem Radweg, die parallel zur Runway führen.
Die Überfahrt von der Produktionshalle zum Airfield führt über eine kleine Brücke über den Bach:
Ein Blick Richtung General Aviation Airfield und Landebahn (mit landender Cessna):
Hinter meinem Boliden in blau gehalten ist die Produktionshalle von Boeing zu sehen, die Brücke vom ersten Foto ist nun schon ein Stück weit weg:
Standard-Verkehr in Renton (hinter dem Hügel im Hintergrund liegt übrigens Boeing Field
):
Neben der Produktionshalle befindet sich auch noch ein kurzes Vorfeld zur Endfertigung auf der Richtung Süden blickend linken Seite des Spazierweges, auf der hier gerade zwei 737-800 gefertigt werden:
Ein schon fast fertiger Neuzugang für Shandong Airlines ...
... und ein im typischen grün gehaltener Neuzugang für Ryanair:
Besonders lustig fand ich die Querung des Taxiways mit dem Spazier- und Radweg, es gibt dort gar keine Abschottungen, Ampel, Schranken oder ähnliches, sondern lediglich einen Zebrastreifen über den Taxiway und den Hinweis, dass man auf eventuell verkehrende Flugzeuge aufpassen soll:
Auf der Richtung Süden gehend rechten Seite befindet sich noch ein weiteres Vorfeld, auf dem auch an diesem Tag drei neue 737-800s in grün gehalten gestanden sind:
noch eine Ryanair ...
... eine Air China ...
... und ein Neuzugang für TUIFly:
Zusammengefasst war das auf jeden Fall der Standort, der mir persönlich fast am besten gefallen hatte.
Zum Abschluss der Runde durfte natürlich auch Boeing Field (diesmal auf der richtigen Seite) nicht fehlen, wobei man auch dort nicht wirklich nahe an die Maschinen herankommt. Neben dem Museum und Besucherzentrum parkt auf diesem Bild wieder einmal eine grüne 737 (war glaub ich ein BBJ):
Das Museum hab ich dann nicht besichtigt, die Exponate haben nicht mehr so interessant gewirkt und es war auch schon recht spät am Tag. Am Rückweg Richtung Seattle konnte ich dann noch ein paar Fotos vom Außenbereich des Museums schießen:
eine 727 von American Airlines, sowie die allererste 747-100 ...
... Concorder G-BOAG, die erste 737-100, sowie die ehemalige Air Force One (707):
Auf der anderen Straßenseite kann man noch ein bisschen des Vorfeldes erkennen, das ich etwas weiter oben schon vom Gegenhang ablichten konnte:
Seattle selbst liegt zum einen am Puget Sound, aber auch östlich der Altstadt befindet sich noch ein wunderschöner See, ich finde, es ist überhaupt eine wunderschöne Stadt:
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen vom Rückflug, da auch hier einige schöne Motive dabeiwaren, es ging wieder mit SAS A340 zurück nach Kopenhagen und von dort dann mit Austrian und F70 nach Wien.
Sea-Tac bei Sonnenuntergang:
Kurz nach dem Start - Seattle von oben:
Beeindruckend die Bilder vom nördlichen Grönland bei Sonnenaufgang:
Beim Sinkflug auf Kopenhagen ist der Schatten des Airbus auf den Wolken auszumachen, kurz bevor wir in die Wolken eingetaucht sind:
Zum Abschluss noch zwei Bilder vom Anflug auf Kopenhagen, beim zweiten ist unter dem Winglet sogar die Öresund-Brücke erkennbar
Seattle ist auf jeden Fall für Flugfreunde eine Reise wert, man sollte sich die Produktionsstätten auf jeden Fall nicht entgehen lassen.
lg Alex
