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Posted: 14. Dec 2006, 17:27
by Klimes Manfred
Falschmeldung 14.12.2006

Lügen-Mail zu Führerscheintausch
Das Wiener Verkehrsamt stöhnt unter einem Ansturm von täglich bis zu 400 Autofahrern. Sie sind einer falschen E-Mail aufgesessen, wonach sie ihren papierenen Führerschein in einen neuen im Scheckkartenformat umtauschen müssen.


Polizei versichert: Keine Umtauschpflicht oder Befristung. Anonyme Scherz-Mail löst Andrang aus
Eine Ketten-E-Mail sorgt derzeit für einen regelrechten Run auf das Wiener Verkehrsamt: In dem Schreiben, das von unbekannten Verfassern in Umlauf gebracht wurde, wird behauptet, dass alte Führerscheine in die neuen Exemplare in Scheckkartenform umgetauscht werden müssen.

Bei der Polizei stöhnt man: "Es reißt nicht ab", berichtete Verkehrsamtsleiter Bernhard Wesiak am Donnerstag. So einen Andrang habe es noch nie gegeben. Er bittet um Aufklärung, da das Amt in Arbeit untergehe und immer mehr Leute warten müssten.

Keine Umtauschpflicht oder Befristung
Es gebe weder eine Umtauschpflicht noch eine generelle Befristung der bisher ausgestellten Führerscheindokumente für die Führerscheinklassen A und B, heißt es in einer Aussendung: "Die Bundespolizeidirektion Wien ersucht daher, nicht erforderliche Führerscheinumtäusche bis zu einem späteren Zeitpunkt aufzuschieben."


Mail suggeriert, dass Amt lügt. Bis zu 400 Antragsteller mehr
Ungünstig für die Polizei wirkt sich der Umstand aus, dass sich in der Causa Mundpropaganda und der Irrglaube, eine amtliche Information zugeschickt bekommen zu haben, zu einer hartnäckigen Melange vermischt haben.

Daher wollen die Leute, wenn sie erst einmal im Verkehrsamt stehen, auch nicht mehr gehen: "In dem Mail wird suggeriert, dass das Amt lügt", sagt Wesiak, der für Donnerstag 400 weitere Antragsteller zählte, mehr als doppelt so viele wie zu normalen Zeiten, wo 180 schon viel sind.

Nicht einmal bei der Präsentation der neuen Scheckkartenführerscheine im Frühjahr, wo ebenfalls ähnliche Fehlinformationen kursierten, gab es einen derartigen Andrang.


Erst ab 2013 EU-weit einheitliches Kreditkartenformat. Änderungen in den nächsten 26 Jahren
Die neue Regelung sieht im Detail so aus: Europäische Autofahrer müssen künftig alle zehn bis 15 Jahre ihren Führerschein verlängern, und die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten können an diesen eigentlich rein administrativen Akt auch Tests zur körperlichen und geistigen Befähigung anhängen. Die Führerschein-Richtlinie muss aber erst bis 2012 umgesetzt werden.

Ab 2013 soll zudem der Führerschein im Scheckkartenformat die derzeit 110 in Umlauf befindlichen Dokumente in den Mitgliedsstaaten ersetzen. Die alten Führerscheine sollen nach und nach, spätestens aber innerhalb von 26 Jahren aus dem Verkehr gezogen werden