"Luftangriff" auf Sri Lanka

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"Luftangriff" auf Sri Lanka

Post by LOWA » 27. Mar 2007, 09:13

Luftangriff der Tamil Tigers

Die Regierung in Colombo kassierte eine peinliche Schlappe. Den "Tamil Tigers" gelang ein Luftangriff auf eine Militärbasis neben dem internationalen Airport.

HILMAR KönigCOLOMBO (SN). Kurz nach Mitternacht am Montag brach unter den Passagieren, die auf ihre Flüge von Sri Lanka nach Hause warteten, Panik aus. Bomben explodierten, Maschinengewehrfeuer folgte. Flughafenpersonal stürmte zum Ausgang, Reisende rannten hinterher. Der zivile Flugverkehr wurde sechs Stunden lang ausgesetzt, mehrere Flüge umgeleitet.

Der Auslöser: Der erste Luftangriff der "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE). Ziel war die Luftwaffenbasis neben dem Hauptstadt-Flughafen. Nach schweren Niederlagen gelang der LTTE erstmals seit Langem wieder ein empfindlicher Schlag gegen die Regierung.

Die LTTE, die in den vergangenen Monaten aus zahlreichen wichtigen Stellungen im Osten der Insel vertrieben wurde, hat bewiesen, dass sie nicht in die Knie gezwungen wurde. Geflogen wurde der Angriff auf die schwer gesicherte Luftwaffenbasis Katunayake mit zwei Leichtflugzeugen. Sie warfen Bomben ab, die drei Soldaten töteten und 16 verletzten, und flogen unbehelligt wieder zurück in die LTTE-Gebiete im Norden. Ein Sprecher der Guerilla kündigte weitere Angriffe an. Sie seien die Antwort auf die seit Wochen anhaltenden Bombardierungen von Stellungen der Rebellen und Siedlungen, die im von der LTTE kontrollierten Gebiet lägen.

2001 hatten LTTE-Kämpfer auf dem Boden den Bandaranaike Airport angegriffen und die Hälfte der Zivilflotte zerstört. Im Osten und Norden der Insel dauerten die Gefechte an. Allein im Distrikt Batticaloa an der Ostküste kampieren inzwischen mehr als 150.000 Flüchtlinge an Straßenrändern, unter Bäumen, in Tempeln, Kirchen oder bei Verwandten. Die Versorgung wird von Tag zu Tag schwieriger. Laut Angaben der UNO werden die Nahrungsmittel knapp werden. In der Stadt Batticaloa, wohin die meisten Flüchtlinge strömen, werden täglich für fast 3500 Menschen Reis und Hülsenfrüchte verteilt. Beobachter berichten, dass die Menschen von keiner Seite Schutz erwarten könnten. Sie würden ganz als "menschliche Schutzschilde" missbraucht und seien vor Entführungen und Zwangsrekrutierungen nicht sicher. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) distanzierte sich in dieser kritischen Situation von der Regierung in Colombo, die tausende Kriegsflüchtlinge in ihre Heimatgebiete im Osten verfrachtet hat.

Mehr als 11.000 Menschen sollen oft gegen ihren Willen in 22 Dörfer "zurückgesiedelt" worden sein. Das hält UNHCR für zu früh und verantwortungslos. Die Infrastruktur sei zerstört, selbst minimale Sicherheit könne nicht gewährleistet werden. Minen und nicht explodierte Granaten lägen herum, die Versorgung mit Medikamenten und Nahrungsmitteln sei völlig unzureichend.

Präsident Mahinda Rajapakse ist überzeugt, die "Tamil Tigers" endlich militärisch besiegen zu können. Die Offensiven der Armee haben den blutigen Konflikt mit den um Unabhängigkeit oder Autonomie kämpfenden Tamilen wieder eskalieren lassen.


Quelle: "Salzburger Nachrichten" vom 27.03.2007
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Post by LOWA » 24. Apr 2007, 09:21

Neuer Luftangriff der tamilischen Rebellen

Bei einem Luftangriff tamilischer Rebellen auf einen Armeestützpunkt in Sri Lanka sind heute mindestens sechs Menschen getötet worden. Zwei Leichtflugzeuge der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) bombadierten den Luftwaffenstützpunkt Palaly auf der Halbinsel Jaffna, wie ein Rebellensprecher bekannt gab. Es sei bereits der zweite Luftangriff auf den Komplex gewesen.

Der srilankische Armeechef Generalleutnant Sarath Fonseka bestätigte den Angriff eines Flugzeugs, bei dem nach Armeeangaben sechs Menschen verletzt wurden. Bei einem Anschlag mutmaßlicher Tamilen-Rebellen auf einen Bus wurden im Norden des Landes mindestens fünf Menschen getötet und 33 weitere verletzt.

Flugzeug entkam
Nach Angaben Fonsekas feuerten die Soldaten auf das angreifende Flugzeug der LTTE. Dieses habe daraufhin abgedreht und ein nahe gelegenes Militärlager bombadiert. Trotz des heftigen Feuers mit schwerer Artillerie sei es dem Angreifer gelungen zu entkommen. Das Verteidigungsministerium in Colombo bestätigte den Luftangriff zunächst nicht, sondern sprach lediglich von Artilleriebeschuss.

Rebellensprecher Rasiah Ilanthiriyan sagte, nach dem Luftangriff sei auf dem Militärgelände Feuer ausgebrochen. Auch die Landebahn sei angegriffen worden. Über Schäden konnte der Sprecher keine Angaben machen.

Wichtige Nachschubbasis
Die Stadt Jaffna im Norden Sri Lankas war eine Hochburg der Rebellen, bevor sie Ende 1995 von der srilankischen Armee besetzt wurde. Der angegriffene Militärkomplex ist der größte auf der gleichnamigen Halbinsel. Er ist sehr wichtig für die Versorgung von 40.000 Sicherheitskräften und 350.000 Zivilisten, die im von der Regierung kontrollierten Teil der Halbinsel leben.

Vor einem Monat waren bei einem ersten Luftangriff der Rebellen auf die Luftwaffenbasis drei Menschen getötet und 17 weitere verwundet worden. Die Armee reagierte mit nächtlichen Luftangriffen auf Stellungen der Tamilen.
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