Weltkriegs-Flugzeug aus dem Traunsee gehoben
Ein aus dem Zweiten Weltkrieg stammendes US-Kampfflugzeug ist am Montag aus dem Traunsee gehoben worden. Es ist in optisch gutem Zustand. Details der Aktion wurden nicht bekannt.
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Montag, 13.06.05
Die Mitarbeiter der Bergefirma zeigten sich gegenüber den Medien zugeknöpft. Die Veröffentlichungsrechte soll sich ein deutscher Fernsehsender gesichert haben.
Pilot verschätzte sich in der Flughöhe
Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine P-47 Thunderbolt der US Air Force. Der einsitzige Kampfbomber war zusammen mit einer weiteren Maschine zu Kriegsende in den ersten Maitagen 1945 in geringer Höhe über den See geflogen. Die Amerikaner, die gefangene Soldaten im KZ Ebensee vermuteten, wollten ihnen mit den Tiefflügen signalisieren, dass die Befreiung bevorstehe.
Doch einer der Piloten verschätzte sich in der Flughöhe. Der Propeller streifte im Wasser und brach. Dem Flugzeugführer gelang eine Notlandung auf dem Wasser. Er konnte sich noch aus der Kabine des Jagdbombers retten und ans Ufer schwimmen, hinter ihm versank die Maschine im See.
Bergung seit Monatsbeginn
Ein Bergungsunternehmen, das nach eigenen Angaben über alle behördlichen Genehmigungen verfügt, ortete zunächst die Maschine in etwa 100 Metern Tiefe. Seit Monatsbeginn arbeitete es an der Bergung. Montagnachmittag hob ein Kran das Kriegsrelikt aus dem See. Da Gefahr bestand, dass Öl aus dem Motor auslaufen könnte, errichtete eine Feuerwehr eine Ölsperre.
In optisch gutem Zustand
Als die Maschine am Kran nahe dem Ufer aus dem Wasser auftauchte, war sie insgesamt in einem optisch guten Zustand, wenn auch der Propeller abgerissen war und das Fahrwerk fehlte. Schäden waren auch am Leitwerk und am Rumpf zu sehen.
Die Läufe der Maschinengewehr-Bewaffnung waren deutlich zu erkennen. Der Entminungsdienst stand bereit, um eventuell vorhandene Munition zu entfernen und weitere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Verein kritisiert Bergungsaktion
Die Maschine sollte auf einer schwimmenden Plattform aufgebockt und darauf ans Ufer geschafft werden. Sie sollte an einen unbekannten Ort gebracht werden. Die Bergungsaktion erfolgt angeblich im Auftrag eines millionenschweren Flugzeugoldtimer-Liebhabers.
Begleitet wurde sie von Kritik vom Verein Historische Flugzeugwerke Österreich, der ebenfalls das Flugzeug bergen wollte. Er tritt dafür ein, dass das Wrack für ein österreichisches Museum erhalten werden sollte. Die einsitzige P-47 wurde von einem Sternmotor mit über 2.500 PS angetrieben und war bis zu 690 km/h schnell, nur wenige Modelle von diesem Typ sind weltweit noch erhalten.
Quelle: http://www.orf.at
Und hier noch 2 Fotoverweise zur Bergung/der Maschine:
http://ws1.orf.at/oe/image/384977_3_309859.jpg
http://ws1.orf.at/oe/image/384977_1_309858.jpg