"Beben" entpuppte sich als Fliegerbombe!

[Klimes Manfred]

Chronik 20.09.2008

"Beben" entpuppte sich als Fliegerbombe
Was die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitagabend als leichtes lokales Erdbeben in Wien-Liesing eingeschätzt hatte, war offenbar die Explosion einer Fliegerbombe in einer Gärtnerei. Verletzt wurde niemand.


Arbeiter fand Krater in der Früh.
Gärtner entdeckte Bombentrichter
Ein vermutlich 500-Kilo-Sprengkörper aus den Zweiten Weltkrieg dürfte in einer Gärtnerei in der Meischlgasse 38 hochgegangen sein, so Robert Klug von der Kriminaldirektion 1.

In der Früh entdeckte ein Mitarbeiter der Gärtnerei einen ziemlich ausgedehnten Bombentrichter etwa 100 Meter vom Haus des Besitzers des Unternehmens entfernt auf freiem, wenngleich bepflanzten Gelände.

Der Firmeninhaber selbst hatte am Abend einen dumpfen Knall gehört und war laut Klug einige Meter in den Garten gegangen, konnte in der Dunkelheit aber nichts erkennen.


Keine Verletzten
Die Bombe dürfte sich ziemlich tief in den Boden gebohrt haben. Über viele Jahre wurde das Gelände darüber von dem Gärtner genutzt, ohne etwas von dem Kriegsrelikt zu merken. Die Explosion dürfte nach ersten Vermutungen von einem Säurezünder ausgelöst worden sein.

"Dieser hat sich aktiviert", sagte Klug. Personenschäden gab es nicht, auch Anrainer waren nicht betroffen. Getroffen wurde lediglich die Gärtnerei, die auf einer größeren Fläche die dort angebauten Pflanzen nun abschreiben muss.

Fliegerbomben mit Säurezünder
Neben den klassischen Fliegerbomben wurden im Zweiten Weltkrieg auch Sprengkörper mit Säurezünder eingesetzt. Sie sollten erst wesentlich später, wenn die Bewohner bereits in ihre Häuser zurückgekehrt waren, hochgehen und damit sowohl Schaden als auch Schrecken maximieren. Auch Helfer bei Aufräumarbeiten sollten damit getroffen werden. Bomben mit Säurezündern wurden leicht mit Blindgängern verwechselt.


Untersuchungen im Gange
Samstagfrüh lief die Untersuchung des Vorfalls. Der Entminungsdienst war im Einsatz. Offen war die Frage, ob es sich um eine 500-Kilo- oder eine etwas kleinere Bombe handelte.

Die Polizei stellte infrage, ob man das überhaupt hundertprozentig klären könne - wenn, dann erst in einigen Tagen: "Außerdem ist es eine eher akademische Frage, ob es ein 500-Kilo- oder ein 350-Kilo-Sprengkörper war."


Besorgte Wiener riefen bei Feuerwehr an.

Aufregung in Liesing

Der Vorfall hatte jedenfalls für einige Aufregung gesorgt: Die ZAMG berichtete, die Erschütterungen seien nur sehr lokal - fast ausschließlich in Liesing - verspürt worden. Dort allerdings seien die Erschütterungen von vielen Personen wahrgenommen worden und hätten auch Sorge ausgelöst.

Infolge des sehr lokalen Auftretens sei aus den Aufzeichnungen kein Schweregrad bestimmbar, auch habe es keine Berichte über Schäden an Gebäuden und über Opfer gegeben.

Die Feuerwehr sprach in der Früh von einem dumpfen, explosionsartigen Knall, der für Verwirrung gesorgt habe. Anrainer hätten ausgesagt, sie hätten Erschütterungen gespürt.

Quelle: www.orf.at

[desi_aviatik]

na bum- ich wohn sozusagen ums Eck, hab aber nichts mitgekriegt

[Kuebsi]

Da kann man nur froh sein, dass da nich mehr passiert ist! Man stelle sich nur vor, dass dort Jahre lang wer darübergelaufen ist und dort gearbeitet hat!

[LOWA]

Ja, so etwas ist ein Wahnsinn. Insgesamt sollen ja noch 15.000 Blindgänger in Österreichs Boden liegen.

Wobei diese Zahl nur teilweise stimmt - man geht von 15.000 Fliegerbomben aus, die im Erdreich liegen und bis heute nicht explodiert sind.

Dazu kommen jedoch noch (zig-) tausende Mörser- und Handgranaten auf ehemaligen Kriegsschauplätzen, die heute tlw. Kinderspielplätze oder Freizeitparadiese und Wandergebiete sind, sowie hunderttausende, wenn nicht Millionen großkalibriger Geschosse ab 12,7mm aufwärts, die durchaus in der Lage sind, einen Menschen schwere Verletzungen zuzufügen oder sogar zu töten ...

Ich selbst hatte schon zweimal das "Vergnügen" die Gendarmerie bzw. den Entminungsdienst hinzuziehen, nachdem ich in einem belebten Ausflugsgebiet zunächst den Sprengkopf einer Panzerfaust und ein paar Jahre später eine 8,8cm Mörsergranate gefunden hatte.

[RomanR]

Ganz schön hefitg...
Hier gibts noch ein Video dazu: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/oesterreich/1540508/index.do

lg
Roman