ICASM 2007 in Wien
Wien (OTS) - Der Internationale Kongress für Luft- und Raumfahrtmedizin, der vom 17.9.-20.9.2007 im Kursalon Wien, Johannesgasse 33, stattfindet, wird sich mit zahlreichen hochinteressanten Themen beschäftigen, die jeden betreffen, der als Passagier oder als Besatzung von Luftfahrzeugen unterwegs ist.
Einer der Höhepunkte wird der Vortrag von Dr. Melchor Antunano aus den USA sein, der sich mit der Fitness von Besatzungen kommerzieller Flüge über das Weltall beschäftigt, wie sie heute schon von Richard Branson mit "Virgin Galactic" angeboten und in einigen Jahren vermutlich nichts mehr Außergewöhnliches sein werden. Diese Flüge über und in den Orbit stellen physiologische Anforderungen an den Passagier, die sich von den gesundheitlichen Anforderungen an Linienflugpassagiere unterscheiden, nicht zuletzt deshalb weil die Passagiere im All der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind. Es wird zu diesem Vortrag eine Videosequenz über die ersten Flüge dieser Art gezeigt werden.
Weiters geht es auf diesem Kongress um die Entwicklung der Flugmedizin in der Zukunft, wie z.B. die Tauglichkeitskriterien für Piloten weltweit harmonisiert werden können. Dieses Thema wird der Federal Air Surgeon der USA Dr. Frederick Tilton nach seinem Vortrag zur Diskussion stellen, scheint es doch verwunderlich, dass man diesseits und jenseits des Atlantik ein und denselben Piloten, der den gleichen Flugzeugtyp als Linienpilot fliegt jeweils anderen Tauglichkeitskriterien unterwirft und auch unterschiedliche Untersuchungsintervalle vorschreibt.
Derzeit ist man gerade in Europa dabei, einheitliche Tauglichkeitskriterien umzusetzen. Vermutlich wird das aber erst die EASA (European Agency for Safety in Aviation), die neu gegründete europäische Agentur für Flugsicherheit mit Sitz in Köln, schaffen.
Kein Mensch würde auf die Idee kommen, die technische Überprüfung und Wartung aufzugeben, weil weltweit betrachtet wenige Flugunfälle durch technische Fehler passieren, daher ist es für die Flugmediziner verwunderlich, dass man in letzter Zeit versucht, die Checkintervalle und die Tauglichkeitskriterien von Piloten herabzusetzen, um nicht zu sagen zu minimieren, vor allem auch von Piloten in höheren Lebensalters, wo statistisch gesehen ein größeres Risiko für die Entwicklung eines gesundheitlichen Problems besteht.
Ein Beweis für die gute Arbeit der Flugmediziner weltweit und auch der österreichischen Flugmediziner ist, dass es praktisch keine Flugunfälle durch eine "Sudden Incapacitation", ein plötzliche Unfähigkeit als Pilot zu agieren, wegen eines gesundheitlichen Problems gegeben hat. Nur deshalb, weil die Flugmediziner bisher gute Arbeit geleistet haben, sollte man nicht den Trugschluss ziehen, dass man das medizinische Anforderungsniveau an Piloten schrittweise absenken kann. Auch dem österreichischen Verkehrsminister liegt ein Entwurf zur Gesetzesänderung in diese Richtung auf dem Schreibtisch und es bleibt zu hoffen, dass es bei einem Entwurf bleiben wird. Über den Stellenwert der flugmedizinischen Untersuchungen und der Tauglichkeitskriterien in der Zukunft wird am Kongress ausreichend referiert und diskutiert werden.
Flugmediziner haben die Aufgabe, schon vor Beginn einer Pilotenausbildung herauszufinden, ob jemand eine Pilotentauglichkeit von medizinischer Seite aufweist oder nicht und tragen bereits dadurch in einem wesentlichen Maß zur Sicherheit in der Luftfahrt bei. Die flugmedizinischen Sachverständigen verstehen sich auch als Partner des Piloten, mit dem Ziel, durch Beratung und Unterstützung den Piloten ihre beruflich notwenige Fitness über eine ganze Pilotenkarriere zu erhalten.
Ein weiteres Highlight am ICASM 2007 ist die Demonstration ultramoderner Einrichtungen auf Linienflugzeugen, für den optimalen Transport erkrankter Passagiere unter intensivmedizinischen Bedingungen. Diese neuen transportablen Einheiten werden im Rahmen der Industrieausstellung von der Deutschen Lufthansa vorgestellt.
Eine weitere wissenschaftliche Sitzung des Kongresses, wird das Thema "Humanfaktor" Mensch behandeln, der in der Luftfahrt eine besonders große Rolle spielt. Flugpsychologische Experten auf diesem Gebiet aus USA und Europa werden diese Thematik moderieren.
Auch die militärische Luftfahrtmedizin kommt am ICASM 2007 mit zahlreichen Vorträgen zu Wort, ist sie doch oft der Schrittmacher für Entwicklungen in der zivilen Luftfahrt.
Wie und ob bestimmte Erkrankungen und medikamentöse Therapien bei Piloten und Passagiern mit einer Flugtauglichkeit in Einklang zu bringen sind, wird in zahlreichen Postern und Vorträgen zu einem Update für die flugmedizinischen Sachverständigen auf diesen Gebieten führen. Flugmedizinische Sachverständige sind bemüht, durch permanente Fortbildung auf den verschiedensten Gebieten der Medizin den letzten Wissenstand in sich aufzunehmen, um bestmögliche Tauglichkeitsbeurteilungen im Sinne der Sicherheit in der Luftfahrt und zum Vorteil von Luftfahrtpersonal und Passagiern treffen zu können.
Die feierliche Eröffnung des Kongresses findet am Montag den 17.9.2007 im Kursalon Wien statt, zu der alle Medienvertreter herzlich eingeladen sind.
AVISO:
Am Montag, 17.9.2007 von 13:00 bis 14:00 Uhr stehen die Referenten den Presse- und Medienvertretern für Fragen zur Verfügung. U.A.w.g: +43 664 153 63 74 oder E-mail: w.koestler@nextra.at
Rückfragehinweis:
Dr: Wolfgang Köstler
Österreichische Akademie für Flugmedizin
Tel.: +43 664 153 63 74
w.koestler@nextra.at
http://www.icasm2007.org
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LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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