Hallo!
Hat vielleicht heute Abend noch jemand auf ARD (oder ZDF) den Bericht im Magazin "Monitor" gesehen? Da ging es unter anderem über die Arbeitsbedingungen bei Billigfluglinien, da wurden von Mitarbeitern anonym bzw. von ehemaligen Mitarbeitern Dinge wie
- 14stündige Arbeitszeiten
- Kündigung bei Versuch einer Gewerkschaft beizutreten
- krank im Dienst erscheinen, da ansonsten Verträge nicht verlängert werden
- etc ...
kundgetan. Wie ist eure Einschätzung, traut ihr den LCC solche Arbeitsbedingungen zu und falls ja, sollte man die LCC dann nicht systematisch boykottieren, da unter solchen Arbeitsbedingungen einerseits die Sicherheit leiden kann u. a. die Mitarbeiter ausgebeutet werden?
Bin schon gespannt auf eure Meinungen ...
Arbeitsbedingungen LCC
Hm, schwer zu sagen
Ich habe oft auch einen 14 Stunden Tag.
Bei der Gewerkschaft kann man auch sein ohne das es der Arbeitgeber erfährt.
Krank ist relativ. Mancher fühlt sich mit einer kleinen Verkühlung halbtot, ein anderer steckt das locker weg. Wenn Du wirklich und nicht andauernd krank bist, wird kein Arbeitgeber ein Problem damit haben, das du zuhause bleibst. Und den Krankenstand rechtzeitig anmelden ! Wenn Du kurz vorm Briefing erst anrufst wirst Probleme kriegen, das ist klar.
Es ist aber sicher auch von LCC zu LCC verschieden.
Ich habe oft auch einen 14 Stunden Tag.
Bei der Gewerkschaft kann man auch sein ohne das es der Arbeitgeber erfährt.
Krank ist relativ. Mancher fühlt sich mit einer kleinen Verkühlung halbtot, ein anderer steckt das locker weg. Wenn Du wirklich und nicht andauernd krank bist, wird kein Arbeitgeber ein Problem damit haben, das du zuhause bleibst. Und den Krankenstand rechtzeitig anmelden ! Wenn Du kurz vorm Briefing erst anrufst wirst Probleme kriegen, das ist klar.
Es ist aber sicher auch von LCC zu LCC verschieden.
@LOWW1 & Vlafi
Das Argument "Man kann sich ja aussuchen wo man arbeitet" halte ich für sehr gewagt. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen ist das eben nicht mehr der Fall, da muss man oft den Job nehmen, den man kriegt bzw. ist rascher ersetzt als noch vor ein paar Jahren. Nicht jeder kann es sich leisten, mal eben so zu kündigen und sich einen neuen Job zu suchen.
Es ist auch ein gravierender Unterschied ob man 14 Stunden im Büro sitzt oder meinetwegen auch Möbel durch die Gegend schleppt oder ob man am Ende eines 14-Stunden Tages einen Schlechtwetteranflug nach CAT III mit knapp 200 Menschen in der Kabine machen muss.
Die VC ist ja als "LH-lastig" bekannt, dennoch muss ich persönlich dem Interviewten dieser Organisation recht geben. Ständige 14-Stunden Dienste (die so gefordert werden, was auch von aktiven und ehemaligen Piloten vor der Kamera mit unkenntlich gemachtem Gesicht bestätigt wurde) sind wie das ständige betreiben eines Autos im roten Drehzahlbereich - schädlich und ein Sicherheitsrisiko eben.
Ehemalige und aktive Flugbegleiter einer großen deutschen Billigariline bestätigten, dass die Verträge immer nur für ein Jahr abgeschlossen würden, und Krankenstände dazu führten, dass der Vertrag nicht verlängert würde. Es gab sogar eine schriftliche Stellungnahme, dass Flugbegleiter, welche mit Fieber, Seitenstrangangina, etc ... Dienst versehen würden, noch eher die leichten Fälle sind!. Die Gewerkschaft ver.di gab in diesem Interview an, in ständigem Kontakt zu Flugbegleitern dieser Billigairlines zu stehen und regelmäßig Berichte von den katastrophalen und tlw. rechtswidrigen Arbeitsbedingungen zu erhalten. Die portraitierte Fluginie verweigerte vor der Kamera jede Stellungnahme. Selbst, wenn die Vorwürfe nur tlw. stimmen sollte, finde ich das bedenklich und zum
Sicherheit kostet nun einmal Geld, und ich zahle lieber mehr für mein Flugticket als in einem Flieger zu sitzen, den ein vollkommen übermüdeter Pilot fliegt und in dem die Flugbegleiter durch grippale Infekte womöglich dermaßen geschwächt sind, dass sie im Ernstfall womöglich nicht einmal die Türe öffnen könnten.
Diese ganze "Geiz ist geil" Mentalität, welche im Moment in Europa, besonderes in Österreich und Deutschland vorherrscht, halte ich für sehr bedenklich. QUALITÄT gibt es eben nun mal nicht umsonst und auch nicht um EUR 29,-- inkl. Flugthafentaxen. So verlockend derartige Angebote auf den ersten Blick auch scheinen mögen, wir sollten uns überlegen, ob sie uns am Ende nicht womöglich teuer zu stehen kommen ....
Ich habe im Internet zum Thema "Arbeitsbedingungen bei LCC" ein bisschen recherchiert und einige Artikel gefunden:
http://www.ufo-online.com/cms/airlines/ ... 2_0156.php
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a ... 701/38663/
Das Argument "Man kann sich ja aussuchen wo man arbeitet" halte ich für sehr gewagt. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen ist das eben nicht mehr der Fall, da muss man oft den Job nehmen, den man kriegt bzw. ist rascher ersetzt als noch vor ein paar Jahren. Nicht jeder kann es sich leisten, mal eben so zu kündigen und sich einen neuen Job zu suchen.
Es ist auch ein gravierender Unterschied ob man 14 Stunden im Büro sitzt oder meinetwegen auch Möbel durch die Gegend schleppt oder ob man am Ende eines 14-Stunden Tages einen Schlechtwetteranflug nach CAT III mit knapp 200 Menschen in der Kabine machen muss.
Die VC ist ja als "LH-lastig" bekannt, dennoch muss ich persönlich dem Interviewten dieser Organisation recht geben. Ständige 14-Stunden Dienste (die so gefordert werden, was auch von aktiven und ehemaligen Piloten vor der Kamera mit unkenntlich gemachtem Gesicht bestätigt wurde) sind wie das ständige betreiben eines Autos im roten Drehzahlbereich - schädlich und ein Sicherheitsrisiko eben.
Ehemalige und aktive Flugbegleiter einer großen deutschen Billigariline bestätigten, dass die Verträge immer nur für ein Jahr abgeschlossen würden, und Krankenstände dazu führten, dass der Vertrag nicht verlängert würde. Es gab sogar eine schriftliche Stellungnahme, dass Flugbegleiter, welche mit Fieber, Seitenstrangangina, etc ... Dienst versehen würden, noch eher die leichten Fälle sind!. Die Gewerkschaft ver.di gab in diesem Interview an, in ständigem Kontakt zu Flugbegleitern dieser Billigairlines zu stehen und regelmäßig Berichte von den katastrophalen und tlw. rechtswidrigen Arbeitsbedingungen zu erhalten. Die portraitierte Fluginie verweigerte vor der Kamera jede Stellungnahme. Selbst, wenn die Vorwürfe nur tlw. stimmen sollte, finde ich das bedenklich und zum
Sicherheit kostet nun einmal Geld, und ich zahle lieber mehr für mein Flugticket als in einem Flieger zu sitzen, den ein vollkommen übermüdeter Pilot fliegt und in dem die Flugbegleiter durch grippale Infekte womöglich dermaßen geschwächt sind, dass sie im Ernstfall womöglich nicht einmal die Türe öffnen könnten.
Diese ganze "Geiz ist geil" Mentalität, welche im Moment in Europa, besonderes in Österreich und Deutschland vorherrscht, halte ich für sehr bedenklich. QUALITÄT gibt es eben nun mal nicht umsonst und auch nicht um EUR 29,-- inkl. Flugthafentaxen. So verlockend derartige Angebote auf den ersten Blick auch scheinen mögen, wir sollten uns überlegen, ob sie uns am Ende nicht womöglich teuer zu stehen kommen ....
Ich habe im Internet zum Thema "Arbeitsbedingungen bei LCC" ein bisschen recherchiert und einige Artikel gefunden:
http://www.ufo-online.com/cms/airlines/ ... 2_0156.php
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a ... 701/38663/
Glück ab, gut Land!
LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
@LOWA
Ich sehe das ein wenig differenzierter. Wenn jemand mit einer Angina oder Fieber arbeiten geht egal ob als Bürohengst oder Flugbegleiter kann ich ihm nicht mehr helfen. Und ganz ehrlich, ich mache mich wegen KEINER Firma körperlich kaputt. Wenn ein Pilot nach etlichen 14 Stunden Tagen noch immer im Cockpit sitzt ist das nicht nur von seinem Arbeitgeber höchst fahrlässig sondern auch von Ihm selbst. Wurscht ob es meinen Job kostet oder nicht aber den nächsten Tag sitz ich keine Minute mehr im Cockpit. Inzwischen haben wir auch in der EU die Möglichkeit als deutscher Staatsbürger z.b. In Österreich einen Job zu finden. Flugbegleiter und Pilotenjobs gibts genug.
Ein Pilot sollte wissen das er in so einem Zustand eine Zeitbombe ist und
er Verantwortung für dutzende Seelen hat. Steigt er trotzdem ein ist das vorsätzlich
Ich sehe das ein wenig differenzierter. Wenn jemand mit einer Angina oder Fieber arbeiten geht egal ob als Bürohengst oder Flugbegleiter kann ich ihm nicht mehr helfen. Und ganz ehrlich, ich mache mich wegen KEINER Firma körperlich kaputt. Wenn ein Pilot nach etlichen 14 Stunden Tagen noch immer im Cockpit sitzt ist das nicht nur von seinem Arbeitgeber höchst fahrlässig sondern auch von Ihm selbst. Wurscht ob es meinen Job kostet oder nicht aber den nächsten Tag sitz ich keine Minute mehr im Cockpit. Inzwischen haben wir auch in der EU die Möglichkeit als deutscher Staatsbürger z.b. In Österreich einen Job zu finden. Flugbegleiter und Pilotenjobs gibts genug.
Ein Pilot sollte wissen das er in so einem Zustand eine Zeitbombe ist und
er Verantwortung für dutzende Seelen hat. Steigt er trotzdem ein ist das vorsätzlich
@LOWW1
Die von dir zitierten Vorgangsweisen sind in der heutigen Arbeitswelt aber nun mal - LEIDER LEIDER - vielerorts graue Theorie.
Ich selbst schone mich auch gerade zu Hause aufgrund eines ziemlich heftigen grippalen Infektes und muss - meinem Arbeitgeber sei Dank - keine Angst um meinen Arbeitsplatz haben, aber vielerorts sieht die Sache eben anders aus.
Wenn man dann vielleicht noch alleinerziehend ist und/oder einen Kredit für Haus/Wohnung/Auto laufen hat, dann KANN man sich (oder zumindest sieht man es in diesem Moment so! ) ganz einfach keinen Jobverlust bzw. die Unsicherheit ob bzw. wann man einen neuen Job findet, leisten. Und da kommt dann das Verhaltensmuster "jeder ist sich selbst der Nächste" eben durch, ohne, dass ich diesen Menschen einen Vorwurf machen kann/will.
Die von dir zitierten Vorgangsweisen sind in der heutigen Arbeitswelt aber nun mal - LEIDER LEIDER - vielerorts graue Theorie.
Ich selbst schone mich auch gerade zu Hause aufgrund eines ziemlich heftigen grippalen Infektes und muss - meinem Arbeitgeber sei Dank - keine Angst um meinen Arbeitsplatz haben, aber vielerorts sieht die Sache eben anders aus.
Wenn man dann vielleicht noch alleinerziehend ist und/oder einen Kredit für Haus/Wohnung/Auto laufen hat, dann KANN man sich (oder zumindest sieht man es in diesem Moment so! ) ganz einfach keinen Jobverlust bzw. die Unsicherheit ob bzw. wann man einen neuen Job findet, leisten. Und da kommt dann das Verhaltensmuster "jeder ist sich selbst der Nächste" eben durch, ohne, dass ich diesen Menschen einen Vorwurf machen kann/will.
Glück ab, gut Land!
LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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Hier nun der Link zum Beitrag (Video) : http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=626&sid=119
Glück ab, gut Land!
LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977
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