Jetlag: Achtung vor der Zzz-Zone!
Majestätisch zieht das Flugzeug seine Bahn. Weniger majestätisch steigen Passagiere nach zehn, zwölf Stunden Flugzeit aus. Foto: Wodicka
Luftfahrt: Die Fluggesellschaft British Airways hat nun im Internet einen "Jetlag-Berater" herausgebracht.
Fernreisen bringen uns aus dem gewohnten Rhythmus: Wenn das Überqueren mehrerer Zeitzonen die innere Uhr durcheinander rüttelt, tritt Jetlag auf. Symptome sind Müdigkeit, Orientierungslosigkeit und Schlafprobleme. Der britische Humanforscher Chris Idzikowski ist ständiger Berater der Fluggesellschaft British Airways und damit der erste Schlafexperte der Luftfahrtbranche. Ein Wundermittel für die Umstellung der inneren Uhr auf neue Zeitzonen hat auch er nicht gefunden, dafür aber eine Formel zur Bestimmung des persönlichen Tiefpunkts bei Jetlag. Das größte Risiko besteht darin, dass Reisende vom Tiefpunkt ihrer Leistungsfähigkeit, der "Zzz-Zone", in einem ungünstigen Moment ereilt werden. Die Formel zur besseren Planung lautet: "Gewöhnliche Weckzeit minus 3 Stunden plus bzw. minus lokale Zeitdifferenz +/- 1 Stunde = ZZZ-Zone". Den größten Einfluss auf die innere Uhr hat das Licht. Idzikowski hat einen "Jetlag-Berater" entwickelt, der das Wissen, wann natürliches Licht zu suchen oder zu meiden ist, in konkrete Tipps umsetzt.
Laut einer neuen Studie fühlen sich 81 Prozent von 1000 befragten Geschäftsreisenden von Jetlag mäßig bis stark beeinträchtigt. 67 Prozent haben keine Ahnung, was man dagegen tun kann. Auch der bewusste Einsatz von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme oder Bewegung hilft, den unerwünschten Nebeneffekt eines Langstreckenflugs zu minimieren. Das wussten nur elf Prozent der Befragten.
"Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Menschen denkt, Jetlag sei ein rein psychisches Problem. Das stimmt jedoch nicht. Unsere Physiologie hat sich über die Jahrtausende der Tatsache angepasst, dass wir Menschen nicht 24 Stunden am Tag funktionieren müssen", sagt Idzikowski.
Die Untersuchung wurde im Februar 2006 im Auftrag von British Airways durchgeführt. Nach Angaben der Fluggesellschaft handelt es sich um die erste Untersuchung dieser Art in der "realen Welt", also nicht in Schlaflabors, und mit "zivilen" Passagieren.
Auskunft: Unter http://www.ba.com/
jetlag kann man sich einen individuellen Plan erstellen lassen, der hilft, den Jetlag zu kontrollieren.
Richtig essen und trinken ist ein wichtiges Instrument gegen Jetlag.
Quelle: Oberösterreichische Nachrichten vom 27.05.2006