Austro Control in Personalnot

[LOWA]

Austro Control in Personalnot

Ihr erfolgreichstes Jahr verzeichnete 2005 die Austro Control (AC). Mit erstmals mehr als 1 Million Flugbewegungen gab es eine Verkehrssteigerung um 10 Prozent im österreichischen Luftraum, was zu einem Umsatzplus von vier Prozent sowie einer Verdoppelung des EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) auf 13,1 Mio. Euro führte. Doch obwohl gleichzeitig für heuer von der AC Gebührensenkungen durchgeführt wurden, will bei den Airlines trotzdem keine rechte Freude aufkommen. Denn der Austro Control fehlt es massiv an Personal, was mitunter zu erheblichen Abflugverspätungen in Richtung Wien führt.

Von Seiten der Fluglinien vermutet man hinter dem Ganzen einen schwelenden Arbeitskonflikt, was von Austro Control aber dementiert wird. Fest steht, dass im Falle von Krankenständen kein Ersatz für fehlende Lotsen aufzutreiben ist, wodurch in Spitzenzeiten die Anzahl der Landungen am Flughafen Wien merklich reduziert werden muss - von rund 45 auf etwa 25 Landungen pro Stunde. Besonders in den letzten Wochen war dies des öfteren der Fall.

Bei Austro Control stehen aktuell knapp 300 Fluglotsen unter Vertrag. Weitere 40 Mitarbeiter werden in diesem Bereich benötigt. Sie kommen aber erst im nächsten Jahr, da sie sich derzeit in Ausbildung befinden. Solange wird sich an dem geschilderten Problem nichts ändern.

Dass es zu den erwähnten, extremen Engpässen kommt, wird von Austro Control nicht dementiert. "Wir arbeiten an der Entschärfung dieses Problems", so Johann Zemsky, Vorstandsdirektor von Austro Control und vorrangig für den Bereich Flugsicherung zuständig. Er geht davon aus, dass sich das Verkehrswachstum im heurigen Jahr nicht mehr so stark entwickeln wird, wie es im abgelaufen Jahr der Fall war.

Während den Airlines also hohe Kosten durch Verspätungen aufgrund der zeitweise zu geringen Kapazitäten erwachsen, wurden von der Austro Control Anfang diesen Jahres die Ge-bühren zum Teil deutlich gesenkt und liegen nun durchschnittlich im Überflug bei 58,76 Euro pro 100 km (mi-nus 14 Prozent). Bei den Landegebühren auf den österreichischen Flughäfen konnte die AC eine Senkung auf 198 Euro vornehmen (minus 15 %).

Das um 10 Prozent - und damit doppelt so hoch wie der internationale Schnitt (IATA-Prognose pro Jahr etwa 4-5 Prozent) - gestiegene Verkehrsaufkommen in Österreichs Luftraum ist auf die Erreichung der Kapazitätsgrenzen bei den leistungsschwächeren Flugsicherungseinrichtungen in weiten Teilen Osteuropas zurückzuführen. Daher leiten viele Fluglinien, speziell in Spitzenzeiten, ihre Flugrouten, über österreichisches Gebiet um.

Die Austro Control registrierte 2005 rund 1,044 Mio. Flugbewegungen und erzielte damit einen Gesamtumsatz in Höhe von 213 Mio. Euro. Æ

Quelle: Tourist Austria International vom 26.05.2006

[maxmobil]

Das ist natürlich eine feine Sache so ein Monopol; die Gebühren werden ja trotzdem (und in voller Höhe) fällig, auch wenn die Kosten für Verspätungen in die Millionen gehen.
Man kann das Sparen (auch beim Personal) auch auf die Spitze treiben, man muß nur schauen daß die Spitze (wie hier offenbar auch) nicht schon längst überwunden und man auf der Talfahrt ist.

[oida fliega]

ich versteh´s einfach nicht !
will man die wirtschaft mit gewalt ruinieren ?

*schwelender konflikt .
*kein ersatz für kranke lotsen ... usw...
* 40% weniger abfertigungen
das wird die grünen aber freuen !!!!

damit kann man international,
als "der" standort für rasche verbindungen in den osteurop. raum,
nicht punkten !

lg
hans

[MD80]

damit kann man international,
als "der" standort für rasche verbindungen in den osteurop. raum,
nicht punkten !

Glaub nicht dass Österreich das einzige mitteleuropäische Land mit Lotsenmangel ist.
Ich verstehe nicht ganz was du mit dieser Aussage meinst:

will man die wirtschaft mit gewalt ruinieren ?

Die Gebühren wurden gesenkt, der Verkehr über Österreich wird trotzdem immer mehr, damit stehen wir 2007 vor einer nächsten Gebührensenkung.

Verspätungen lassen sich nicht verhindern. Wie überall wurde nach 9/11 ein Aufnahmestopp verhängt, dem hinkt die ganze Sache jetzt nach. Wenn die Fluglinie mal nicht selber an der Verspätung schuld ist lässt sich groß reden. Wie oft kam es schon vor, dass ein Business-Essen fehlte oder sich die Ladies auf der Langstrecke beim Pax zählen vor dem Start leicht vertan haben?? Folge ---> Slot verpasst, FLUSI schuld!
Blöderweise passiert das auch immer dann wenn ich an Board bin...

Zu den Konflikten innerhalb der AC bzgl Gehaltsverhandlungen äußere ich mich nicht. Soweit bin ich noch nicht.

Dass im nächsten Jahr 40 frisch ausgebildete Fluglotsen auf der Matte stehen bezweifle ich, maximal 10. ~40 befinden sich gerade in Ausbildung.

Hoffen wir, dass die Ausbildung weiterhin so zügig voran geht, dann wird es im Laufe der nächsten zwei Jahre bestimm deutlich besser.

MfG

[maxmobil]

Verspätungen lassen sich nicht verhindern. Wie überall wurde nach 9/11 ein Aufnahmestopp verhängt, dem hinkt die ganze Sache jetzt nach. Wenn die Fluglinie mal nicht selber an der Verspätung schuld ist lässt sich groß reden.

9/11 kann aber nicht als Ausrede für Alles dienen, das war schließlich 2001 also vor 4 1/2 Jahren. Offenbar gibt bei Euch eine ähnlich vorausschauende Planung wie woanders auch..

PS: Wegen einem fehlenden Businessessen wird kein Slot versäumt, so deppert ist keine Crew. Da kostet es viel weniger, einen Businesspax mit anderen Mitteln "milde zu stimmen".

Die meisten Slots in letzter Zeit bekomme ich aber leider homebound nach VIE.

[MD80]

9/11 war Grund für den Aufnahmestop und von der Ersten Selektion bis zum Ausbildungsende dauert es leicht 3-4 Jahre, wenn nicht länger. Ist nicht Ausrede für alles, aber leider für fast alles.

[LOWW1]

Glaub nicht dass Österreich das einzige mitteleuropäische Land mit Lotsenmangel ist.
Ich verstehe nicht ganz was du mit dieser Aussage meinst:

Ich denke er meint, daß man sich in diesem Land gerne rühmt etwas zu sein und nicht die geeigneten Mittel bereitstellt um dem gerecht zu werden. Klappt es dann nicht so hat man immer Ausreden parat um von der eigenen Inkompetenz abzulenken. Wenn schon die Lotsen selbst resignieren hat doch das was zu sagen......

[N5528P]

Glaub nicht dass Österreich das einzige mitteleuropäische Land mit Lotsenmangel ist. Ich verstehe nicht ganz was du mit dieser Aussage meinst:

will man die wirtschaft mit gewalt ruinieren ?

Die Gebühren wurden gesenkt, der Verkehr über Österreich wird trotzdem immer mehr, damit stehen wir 2007 vor einer nächsten Gebührensenkung.

Verspätungen lassen sich nicht verhindern. Wie überall wurde nach 9/11 ein Aufnahmestopp verhängt, dem hinkt die ganze Sache jetzt nach. Wenn die Fluglinie mal nicht selber an der Verspätung schuld ist lässt sich groß reden. Wie oft kam es schon vor, dass ein Business-Essen fehlte oder sich die Ladies auf der Langstrecke beim Pax zählen vor dem Start leicht vertan haben?? Folge ---> Slot verpasst, FLUSI schuld!

Dass im nächsten Jahr 40 frisch ausgebildete Fluglotsen auf der Matte stehen bezweifle ich, maximal 10. ~40 befinden sich gerade in Ausbildung.

Hoffen wir, dass die Ausbildung weiterhin so zügig voran geht, dann wird es im Laufe der nächsten zwei Jahre bestimm deutlich besser./quote]

Also immer mit der Ruhe, es sollen sich hier keine Personen angegriffen fühlen. An Zählfehlern oder an fehlendem Essen ist SICHER NCIHT die Flusi schuld - das hat aber auch niemand unterstellt.

Das es aber den Fluglinien sehr weh tut, und ganz besonders denen die hier ihren Heimatflughafen haben, wenn LAUFEND Sektoren zusammengelegt werden müssen weiel das Personal fehlt, wenn Lotsen den Flughafen als gesperrt bezeichnen obwohl er geöffnet ist, usw... dann tut das weh und kostet weit mehr als wenn irgendwer ein Essen vergisst.

Auch die Aussage mit dem Aufnahmestopp ist so nicht nachvollziehbar - den hat es in vielen Ländern gegeben, aber die Frage ist auch wann man wieder anfängt aufzunehmen - und da haben manche unserer Nachbarn durchaus schneller reagiert - die DFS hat schon wieder fleissig selektiert, hat man bei der ACG die Leute noch auf Jahre hinweg vertröstet.

Die Gebühren werden teilweise deswegen gesenkt, weil man das Equipment auf mehrere User verteilt weil einfach mehr User da sind...

Das sich die Verspätungen nicht komplett verhindern lassen ist klar, man kann sie aber reduzieren oder erweitern durch das eigene Verhalten. Und damit meine ich nicht das Verhalten vonLotsen als Personen, sondern von Firmen...

Bernhard

[oida fliega]

genauso ist es ... @LOWW1
und auch @ N5528P .....


es ist kein fingerzeig auf den einzelnen (lotsen), sondern die frage nach dem konzept ?
die planung, die auch greift ??
natürlich krankt es am system... wenn man liest, dass eine lücke nicht geschlossen werden kann .
das kann fatale folgen haben !

damit kann man international,
als "der" standort für rasche verbindungen in den osteurop. raum,
nicht punkten !

Glaub nicht dass Österreich das einzige mitteleuropäische Land mit Lotsenmangel ist.
Ich verstehe nicht ganz was du mit dieser Aussage meinst:

klappt die drehscheibe nicht, bleiben die passagiere aus.
ist doch klar ! oder ?

will man die wirtschaft mit gewalt ruinieren ?

Die Gebühren wurden gesenkt, der Verkehr über Österreich wird trotzdem immer mehr, damit stehen wir 2007 vor einer nächsten Gebührensenkung.

die zusätzlichen personal.- und energiekosten, die von den airlines getragen werden müssen, meinte ich .....
dagegen ist die von dir angesprochene gebührenreduktion ein kleingeld!

lg
hans

[N5528P]

Wir haben das Thema verschoben, da es recht wenig mit der Sicherheit zu tun hat - man will der ACG ja nichts unterstellen und die Probleme sind eher organisatorischer und politischer Natur.

LOWA & N5528P