Tim van Beveren

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N5528P
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Tim van Beveren

Post by N5528P » 30. Oct 2005, 15:17

Ich hab am Samstag wieder einmal die Buchläden in der Innenstadt abgegrast und dabei ist mir ein augenscheinlich neues Buch von Tim van Beveren über den Weg gelaufen:

"Das Risiko fliegt mit"
Eichborn Verlag August / September 2005
ISBN 3-8218-3977-5

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Ich hab schon viele 'Fans' von TvB kennengelernt, aber auch von vielen Leuten schon das Gegenteil gehört und irgendwie war ich dann doch verleitet mir das Buch zuzulegen.

Hab erst 40 Seiten hinter mir und bin bis jetzt skeptisch...

Würde gerne wissen ob hier schon irgendwer ein Buch von TvB gelesen hat: Welches, was hat gefallen, was nicht, usw.... Auf die Schnelle habe ich folgende Bücher von TvB ausgegraben:

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tom
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Re: Tim van Beveren

Post by tom » 30. Oct 2005, 18:10

habe "flug swissair 111" gelesen und war schon beeindruckt. er hat das buch geschrieben bevor der endbericht der flugunfallkomission heraus kam und genau das, was er vermutet hatte, war dann auch die tatsächliche ursache, nämlich das entertainmentsystem.

ich fands gut geschrieben und man konnte den unfallhergang relativ gut nachvollziehen.
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Post by LOWA » 30. Oct 2005, 18:19

Hallo!

Ich kenne "Runter kommen sie immer", und muss sagen, das Buch war trotz des reisserischen Titels sehr gut geschrieben und imho auch gut recherchiert.

Sehr interessant ist auch das Kapitel zum Absturz der "Mozart" und die darin wiedergegebenen Auszüge aus dem Gutachten von Prof. Zeibig.

Obwohl mir manches nicht sooo zusagt an ihm bzw. seinen Reportagen/Berichten würde ich doch eher in Richtung "Fan" von TvB tendieren ... :)

Das Buch über den SR111 Absturz wollte ich kaufen, habe es aber nirgendwo bekommen. Hat hier vielleicht wer einen Tip für mich diesbezüglich?
Glück ab, gut Land!

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Post by N5528P » 30. Oct 2005, 18:45

Danke für die Info.

Das aktuelle Buch entspricht leider nicht diesem Qualitätsstandard, ich bin ehrlich enttäuscht davon. Hab heute fast 1/3 gelesen und es wird wohl eines der wenigen Bücher werden die ich weglegen werde, ohne es ausgelesen zu haben.

:cry:

Mir gehts hier nicht um kleine Druckfehler (Rolls Royce Trend) sondern um Fehler in der Argumentationslinie und mehrere schwere Widersprüche. Man bekommt den Eindruck das der "...international anerkannte Experte für Flugsicherheit..." (Zitat vom Buchrücken) z.B. das ETOPS - Konzept einfach nicht verstanden hat. Als Untermauerung seiner Kritik an ETOPS zieht er den Flug 236 der Air Transatlantic heran, welcher wegen Spritmangel im Segelflug in TER gelandet ist. Nur ist auche inFLugzeug mit 97 Triebwerken nicht sicherer unterwegs, wenn es keinen Sprit hat.

Ebenso schreibt er, das der Flug nach Verlust der beiden Triebwerke nach VFR weitergeführt wurde. Das schreibt jemand der sich Experte nennt?

Die Concorde wird ganz sachlich als "fliegende Bombe" bezeichnet. Begründung - Mehr als die Hälfte des Startgewichts sei Treibstoff gewesen: "Die passagiere saßen in einer durchschnittlich 2,60 Meter breiten Röhre auf vier vollen Tanks mit explosivem Kerosin." Und in welchem Flieger ist das nicht der Fall bitte? Ok,nicht alle Kabinen sind genau 2,60m breit, aber das ist ja wohl nicht das Kriterium. In einer B744 oder einer T7 ist ja auch nicht gerade wenig Kerosin oder gar unbrennbares Kerosin enthalten.

Angeblich war die Concorde um rund eine Tonne überladen, dies führt er als Grund an wieso die Piloten ein bestimmtes Manöver nicht durchführen konnten. Auch wenn die Überladung - so sie so stattgefunden hat - natürlich ein gravierender Fehler ist, ist völlig unklar ob das gegenständliche Manöver durchgeführt hätte werden können, wäre der Flieger um diese eine Tonne leichter gewesen.

Weiters werden den Piloten Vorwürfe gemacht falsch reagiert zu haben - dabei wird aber mit Informationen argumentiert die die Crew wahrscheinlich nicht zur Verfügung haben konnte.

Diese Linie zeiht sich wie ein roter Faden durch die ersten Kapitel...

Weiters hackt er gerne und komplett unobjektiv auf Airbus herum: Es wird bekrittelt, dass die Stromversorgung der Flugdatenschreiber bei Airbus mangelhaft ist und das das von Boeing eingesetzte System wesentlich besser sei. Wenige Zeilen darunter lernt man dann, dass das System von Beoing aber ebenso nicht funktionierte.

Generell teile ich seine allgemeine Kritik an vielen Missständen in der Luftfahrt, insbesondere wenn ich da an das schwache Auftreten der Behörden denke. Nur seine Unfallanalysen in diesem Buch sind schlicht und einfach unseriös.

Mein Fazit zu diesem Buch: 20€ ist es nicht wert... :x

EDIT: Kleiner Nachtrag - es gibt schon auch gute Stellen, nur überwiegen sie nicht annähernd.

LG, Bernhard
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Post by maxmobil » 31. Oct 2005, 09:30

"Angeblich war die Concorde um rund eine Tonne überladen"

Jaja, so eine Tonne Gewicht..

Es wäre sicher sehr interessant, einen vollbesetzten Flieger nachwiegen zu lasen. Was da wohl rauskommt an Abweichung?

Allein die zunehmende Feuchtigkeit in der Isolierung macht bei einer 747 schon diese Tonne aus, deshalb wird bei LH auch regelmäßig die Kabine mit Heißluft "durchgetrocknet".

Und wer Europas Durchschnittsmänner kennt, weiß daß da so mancher inkl. Kleidung und Handgepäck nicht ganz mit 84kg das Auslangen findet..

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