TU-Graz entwickelt Flugsimulator

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TU Graz entwickelt Flugsimulator mit höchster Realitätstreue

Graz (APA) - Die Technische Universität Graz (TUG) geht nun virtuell auch in die Luft: Forscher der TUG entwickeln gemeinsam mit Kollegen der Universität Graz, der Kunstuniversität und Wirtschaftspartnern einen Flugsimulator, der strengsten internationalen Luftfahrtbestimmungen standhalten soll. Man hält bei der Halbzeit des auf drei Jahre anberaumten Projektes, schilderte Projektleiter Siegfried Vössner, Vorstand des TUG-Instituts für Maschinenbau- und Betriebsinformatik im Pressegespräch am Donnerstag.

Flugsimulatoren sind fixer Bestandteil der modernen Pilotenschulung. Sie bereiten auf alle nur denkbaren Szenarien, die sich beim Fliegen ereignen können, unter geschützten Bedingungen "am Boden" vor. "Wir wollen ein Simulationssystem höchster Realitätstreue schaffen", so Vössner. Das von ihm und Mechanik-Professor Reinhard Braunstingl ins Leben gerufene universitätsübergreifende Projekt, das sich die Entwicklung eines Simulators höchster Simulationsklasse (Fullflight level D) zum Ziel gesetzt hat, hat dazu Vertreter verschiedener Disziplinen - vom Maschinenbauer über Informatiker bis hin zu Sounddesignern und Psychologen - zusammengebracht.

"Wir entwickeln die kompletten Kernkompetenzen des Systems selbst", so Vössner. So kommt von der Grazer Forschungsplattform die gesamte Modellierung der Flugmechanik, die Modelle des Fahr- und Treibwerks, die Ruderdrucksimulation, die dem Piloten am Simulationssystem auch einen Krafteindruck der Steuereinheit des Flugzeugs vermitteln soll. Tontechniker der Kunstuniversität Graz simulieren das Strömungsgeräusch und den Cockpit-Sound während der unterschiedlichen Flugmanöver. Psychologen der Universität Graz wollen die Leistungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit unter dem Einfluss verschiedener Stressbedingungen beim Fliegen untersuchen.

Das Land Steiermark fördert das Projekt mit insgesamt 400.000 Euro, was in etwa zwanzig Prozent der Gesamtprojektsumme entspricht. "Das ist die dringend benötigte Anschubfinanzierung", so Vössen. Das Grazer Unternehmen Axis Flight Systems will das System dann in die Umsetzung bringen, hieß es.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen sowohl den beteiligten Forschern, Unternehmen als auch den Studierenden zugute kommen, so Rektor Hans Sünkel. Das Thema des Forschungsprojektes übe jetzt schon eine große Anziehungskraft auf Studierende aus und Module des Simulators würden bereits jetzt im Rahmen der Lehre eingesetzt. Nach der Umsetzung des Simulators werde ein System der TUG zur Verfügung gestellt. (Schluss) ha/af