Es ist kurz vor halb sieben, als zu einer etwas unchristlichen Zeit mein Wecker läutete. Doch im Gegensatz zu sonst, wo mir dieser Ton Arbeit versprach, stand ich dieses Mal richtig gerne auf – der Grund, die folgenden zwei Tage würden mir eine Reise durch Europa bieten. Nachdem nach einiger Zeit in Schwung gekommen war, vollzog sich die üblich Prozedur, die ich abkürzen möchte. Kurz und gut, am Flughafen das Vehikel im Parkhaus platziert und Richtung Air Berlin Terminal geschlittert, denn ein gewisser Eispanzer hatte sich über ganz Wien gelegt. Schnell für den Flug nach Hannover eingecheckt und dann noch ein kleines Frühstück in der Diners Club – Lounge genossen.
So ging es dann auch schon los und ich begab mich Richtung Gate um den Trip zu starten.
19.1.2006
AB 8321
VIE – HAJ
D-ABAF (Boeing 737-800)
Ein typischer Air Berlin Flug, mit anderen Worte absolut unspektakulär. Die Auslastung war ganz okay, ich schätze sie so auf 75%. Nur eine Frage stellte sich mir: warum lässt AB die Air Show nicht den ganzen Flug über laufen? Denn anstatt des Unterhaltungsprogramms (*gähn*) wäre die Show wohl um einiges informativer und auch spannender. Denn inzwischen kann wohl jeder die Mr. Bean - Folgen auswendig mit-pantomimen und die Disney-Filmchen mit-quaken. Außerdem hab ich noch nie gesehen, dass jemand die Kopfhörer gekauft hätte und sich dann den Flug über brüllend vor Lachen im Sitz gewälzt hätte, aber gut. Vielleicht kann sich AB ja mal dazu aufraffen, goutieren würde ich es allemal.
Irgendwo über Deutschland am Weg nach Hannover
Landung am Airport Hannover
Aaahhh, welches Band nehm ich denn jetzt...? *g*
Na ja, irgendwann wurde dann auch in Hannover gelandet und via Terminal-Finger der Flughafen betreten. Irgendwie konnte mich HAJ nicht so ganz überzeugen, vor allem die untere (Ankunfts-) Ebene wirkte auf mich sehr düster. Auf der Aussichtsterrasse war ich auch, allerdings hielten mich Kälte (circa -2°) und eine Klasse lärmender Schulkinder von einem längeren Besuch ab. Nach einer dreiviertel Stunde und einer netten Überraschung begab ich mich wieder ins Warme.
Die "nette" Überraschung, hab sowas noch nie in echt gesehen
Auch eine Art, sich am Flughafen fortzubewegen, allerdings bei Wind und Kälte eher was für die Harten
Cooles Follow-Me-Auto!
Dort schlug ich dann die restliche Zeit bis zum Einchecken für den Flug nach Stockholm mit Lesen tot. Erschwert wurde das Ganze noch dadurch, dass die Maschine incoming aus Klagenfurt Verspätung hatte, vermutlich musste sie dort einigen zweisprachigen Ortstafeln ausweichen…
19.1.2006
X3 4200
HAJ – ARN
D-AGEQ (Boeing 737-700)
Irgendwann hat aber auch alles Warten ein Ende und ich begab mich zum Gate für den HLX-Flug.
Die D-AGEQ am Gate
Da dies mein erster Flug mit einer Airline war, die freie Sitzplatzauswahl bot, war ich sehr gespannt, wie denn das funktionieren würde. Ich muss sagen, es bot sich mir ein beeindruckendes Schauspiel.
Die Maschine war in der Ferne am Taxiway gerade mal zu erahnen, als die ersten bereits vor dem Gate habtacht standen. Bis der Flieger dann am Finger stand, waren bereits rund 100 Leute angestellt. Auch ein „Die Leute müssen doch erst aussteigen!!“ der Dame am Gate beirrte niemanden. Nachdem ich mir das Schauspiel rund eine halbe Stunde ansah, durfte man endlich einsteigen. Nebenbei zu erwähnen, dass ein „Zuerst die Check-In-Nummern 1 bis 50 bitte zuerst zum Boarding!“ genau nichts brachte und trotzdem alle zum Gate drängelten.
Ich stieg jedenfalls als letzter ein und nahm bequem und entspannt in der vorletzten Reihe am Fenster platz, wobei ich mir über drei Sitzplätze ausbreiten konnte – lustige Leute, diese Flugreisenden
.
Am Flug selber gab es nichts besonderes, außer das mir der Sitzabstand sensationell klein vorgekommen ist im Vergleich zu AB, das Service war soweit vorhanden okay, aber nichts Bemerkenswertes. Landung dann in Stockholm bei leichtem Schneefall und eisigen Temperaturen.
Die D-AGEQ in Stockholm
Das Terminal 2 in ARN würde ich auch nicht gerade als Schmuckkästchen der Architektur bezeichnen, dafür ist der restliche Flughafen sehr entsprechend, vor allem hat man viel Blick auf die ganzen Flugzeuge an den Pierpositionen. Nachdem ich alles erkundet hatte, machte ich mich auf den Weg zum Hotel (das Quality Hotel Arlanda Airport – mit dem Bus schnell zu erreichen, allerdings schon ein wenig abgewohnt).
Nach einer eher kurzen Nacht riss mich der Wecker um halb fünf aus dem Schlaf und es ging wieder zurück zum Airport. Nach einiger Suche fand ich dann auch die Schalter, um für die Sterling-Flüge einchecken zu können, die mich nach Malaga bringen sollten.
20.1.2006
NB 797
ARN – CPH
OY-SED (Boeing 737-800)
Der erste der beiden Sterling-Flüge sollte mich nach Kopenhagen bringen, was er im Endeffekt auch tat. Allerdings nicht, ohne mir einige Nerven zu kosten…
Ich konnte gleich bis Malaga durchchecken, was natürlich sehr angenehm war. Ursprünglich hätte ich in CPH rund eineinhalb Stunden fürs Umsteigen gehabt, jedoch war aufgrund des starken Schneefalles in der dänischen Hauptstadt die Zahl der Landungen sehr limitiert und wir hatten etwa 45 Minuten Verspätung.
Traumwetter in CPH und der Grund für die Verspätung
Das Umsteigen war also etwas stressig, vor allem da die Gates recht weit auseinander lagen, dennoch ging sich alles problemlos aus.
Die Auslastung der innerskandinavischen Verbindung war äußerst schwach, so rund 15%. Aber ich nehme an, dass der Flug mehr eine Art Überstellungsflug mit Passagieren ist, denn gegen SK wird man auf der Strecke wohl wenig Chancen haben. Service war eigentlich keines, es wurden zwar Getränke angeboten, jedoch für den kurzen Hüpfer eigentlich überflüssig.
20.1.2006
NB 501
CPH – AGP
OY-SEB (Boeing 737-800)
Nach dem kleinen Sprint von Gate zu Gate erreichte ich das meinige für den Flug nach Malaga gerade rechtzeitig, das Boarding war gerade im Gange. Zu meiner Freude konnte ich gerade vor dem Einsteigen erkennen, wie auch mein Koffer die Maschine zwei Etagen tiefer erreichte und, na ja, mehr oder weniger liebevoll in der Frachtraum bugsiert wurde.
Leider konnte man mir in ARN keinen Sitzplatz vorreservieren, darum bekam ich 7D eingeteilt, aber besser am Gang als in der Mitte. Der Flieger war sehr gefüllt, also 95% Auslastung kommen schon hin – davon waren allerdings rund dreiviertel im rüstigeren Alter und ich musste feststellen: Dänische Rentner sind um nichts angenehmer als Österreichische oder Deutsche. Auch hier wurde erbittert um Armlehnen gekämpft und über zu oft auf die Toilette gehende älteren Herrschaft geschimpft – es ist also überall gleich *g*.
Service am Flug war okay, auch wenn es, da es kein Charterflug war, keine Verpflegung gratis gab, doch die nicht allzu teuren Sandwiches waren recht schmackhaft und auch die Cabincrew sehr bemüht.
Das größte Problem an dem Flug war allerdings, dass es nicht losging. Fürs Umsteigen hatte ich in Malaga 4 Stunden, also eigentlich jede Menge Zeit. Doch die wurde rasch weniger, denn die Sterling-Maschine hob in CPH erst um 12:00 Uhr statt um 09:35 Uhr ab, was mich doch ein wenig nervös werden ließ. Ich hatte zwar vier Stunden in Spanien, doch war der Check-In-Schluss ja doch schon eine Stunde vor Abflug. Ich konnte den Flug nicht so richtig genießen, denn ich trat immer mit dem rechten Fuß auf ein imaginäres Gaspedal *g*.
In der Luft ärgerte ich mich darüber, dass ich keinen Fensterplatz erhalten hatte, denn die Alpen und Pyrenäen boten wunderschöne Panoramen – na ja, das nächste Mal vielleicht.
Mit gehöriger Verspätung schlugen wir dann im sonnigen Malaga auf und nach sich schier endlos ziehenden Minuten erreichte mich auch mein Gepäck am Band. Ich spurtete zum AB-Check-In für den Rückflug nach Wien – irgendwie war ich heute viel am Laufen. Es ging sich aber alles problemlos aus.
20.1.2006
AB 7989
AGP – PMI
D-AHFO (Boeing 737-800)
Nach der üblichen Prozedur schlenderte ich durch den Flughafen Richtung Gate. AGP find ich ganz nett, wobei mir besonders die Landschaft rundherum sehr gut gefällt. Die hohen Berge im Hintergrund bilden einen netten Rahmen in meinen Augen.
Die Gegend rund um den Flughafen Malaga
Da starten wir gleich!
AGP aus der Luft
Am Flug selber befand sich eine bunte Mischung aus Spaniern, deutschsprachigen Touristen und Businessleuten – wobei mich besonders gefreut hat, dass ich auf spanisch angesprochen wurde. Sehe ich denn mit meinen blonden Haaren so spanisch aus? *g*
Das wohlbekannte Salami-Brötchen wurde gereicht und die Aussicht aus dem Fenster war fantastisch, vor allem Malaga und die Sierra Nevada waren sehr schön zu sehen.
Malaga
Blick auf den Mulhacén (3482m), an dessen Rückseite die Sierra Nevada liegt
Beim Anflug auf PMI auf Höhe Ibiza begann die Sonne in den schönsten Farben hinter dem Horizont zu versinken, leider etwas zu früh, hätte noch gerne mehr von Mallorca aus der Luft gesehen.
Nach der Landung und dem De-Boarding durch den Finger geriet man an zwei hektische AB-Mitarbeiter, die einen zum Anschluss-Flug scheuchte. Ich hatte es allerdings nicht eilig, da die HG-Maschine aus LIS kommend etwas Verspätung hatte und der Flug ohnehin der letzte vom Drehkreuz war. Also erkundete ich ein wenig den Flughafen und dachte mit Grauen daran, dass hier im Sommer wohl die Hölle los sein müsse.
20.1.2006
HG 9139
PMI – VIE
OE-LOS (Airbus A321-200)
Nachdem auch diese Zeit rum war, begabe ich mich Richtung Gate, wo ich endlich?! wieder sudernde österreichische Stimmen „genießen“ durfte – quasi „welcome home“. Natürlich erwischte ich wieder mal die Reihe vor zwei Pensionisten, die sich über alles beschwerten (ach, was würde man ohne solche Leute nur in Wien tun…?).
Auf diesem Flug bekam man die mit Abstand beste Boardverpflegung, die belegten Brote von Do & Co, echt lecker – und auch die Damen der Kabine waren durchaus die attraktivsten. Aber, ohne jemandem nahe zu treten, man merkt doch dass Herr Niki L. doch eher nach Aussehen und weniger nach Kompetenz einstellt, aber gut, jedem das Seine.
In Wien landeten wir recht pünktlich und nach einer letzten Busfahrt erreichte ich wieder den Ausgangspunkt meiner Reisen, die mir viele Eindrücke brachte, mich neue Flughäfen und Airlines kennen lernen ließ, die eine oder andere Bekanntschaft machen ließ, aber auch jede Menge Nerven kostete (Sterling und CPH sei Dank!)
Ich hoffe, es hat gefallen und war ein bisschen Unterhaltung!
anbelangt, musst ich dir allerdings widersprechen. In HKG (damals noch am alten Kai Tak Flughafen) schmeckten die Chicken McNuggets anders als in Europa, die Panier war irgendwie besser und nicht so "bröselig" (man verzeihe mir den laienhaften Ausdruck aber ich bin lediglich diplomierter Mikrowellenbediener und kein Koch ..) . 
herausgestellt haben!!!! Gott sei Dank hatte ich ausreichend Flüssigkeit bei mir, ich brauchte sie wirklich.....
Motto: Wer schärfer essen kann.
