Eigentor!

Für alle nichtfliegerischen Plaudereien...
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Klimes Manfred
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Eigentor!

Post by Klimes Manfred » 13. Apr 2007, 12:24

CERBERUS 13.04.2007

BAWAG kündigt Kundin aus Kuba die Konten
Die BAWAG P.S.K. habe unter ihrem neuen Eigentümer - dem US-Finanzinvestor Cerberus - einer gebürtigen Kubanerin mit österreichischer Staatsbürgerschaft in Frankenmarkt Konto und Sparbücher gekündigt.


Das berichtet die "Kronen Zeitung" in ihrer Freitag-Ausgabe.

Als Begründung sei angeführt worden, der neue Eigentümer wolle keine Geschäftsbeziehungen mit "Kubanischstämmigen".

"Nur Einzelfälle"
"Es betrifft einige Dutzend Kunden. Es sind nur Einzelfälle", wird BAWAG-Sprecher Thomas Heimhofer im Bericht zitiert.


Helms-Burton-Act
Der Ehemann der gebürtigen Kubanerin will laut "Kronen Zeitung" rechtliche Schritte ergreifen. Er mutmaßt, dass hinter der BAWAG-Aktion der US-amerikanische Helms-Burton-Act steckt: Dieser verbiete US-Bürgern, mit Kubanern Finanzgeschäfte zu machen.


Quelle: http://www.orf.at
Mfg: Manfred!

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Post by LOWA » 13. Apr 2007, 12:39

Also, wenn das nicht "Rassismus" in seiner übelsten Form ist, dann weiß ich auch nicht ... :shock:
Last edited by LOWA on 13. Apr 2007, 14:47, edited 1 time in total.
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Klimes Manfred
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Post by Klimes Manfred » 13. Apr 2007, 12:52

Das Groteske an dem Artikel ist, das ihr Ehemann POSTAMTSLEITER ist! :cry:
Mfg: Manfred!

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Post by MoBaY » 13. Apr 2007, 13:41

LOWA wrote:Also, wenn das nicht "Rassismus" in seiner übelsten Forum ist, dann weiß ich auch nicht ... :shock:


Autsch. :wink:
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TWA/VIE
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Post by TWA/VIE » 13. Apr 2007, 14:00

Das ist wirklich schlimm, sollte ein Grund sein seine Konten bei der BAWAG zu schliessen
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MoBaY
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Post by MoBaY » 13. Apr 2007, 14:05

TWA/VIE wrote:Das ist wirklich schlimm, sollte ein Grund sein seine Konten bei der BAWAG zu schliessen

Naja, ich verstehe den Ärger, aber erlaub' mir die Gegenfrage: bei welcher Bank kannst du denn dann noch ein Konto eröffnen, wenn du jedes Mal, wenn bei einer Bank was passiert, deine Konten schließt?

Gibt es eigentlich eine Bank ohne dem sogenannten "Dreck am Stecken"?
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Post by TWA/VIE » 13. Apr 2007, 14:21

Die gibt es sicher auch, vor allem solche die nicht ihre Kunden aus offensichtlich rassistischen Gründen rauswerfen
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Post by LOWA » 13. Apr 2007, 14:49

MoBaY

Danke, mein Beitrag wurde soeben korrigiert ... :mrgreen:

Jede Bank hat Dreck am Stecken meiner Meinung nach, die eine mehr, die andere weniger. Aber ganz offen jemandem mit so einer Begründung die Konten zu kündigen ist vordergründig Rassismus, hintergründig wohl rassistische US-Politik gegen alles kubanische.
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SubStyle

Post by SubStyle » 13. Apr 2007, 14:56

TWA/VIE wrote:Das ist wirklich schlimm, sollte ein Grund sein seine Konten bei der BAWAG zu schliessen


desswegen hab ich mein Geld unter meinem Bett *ggg*

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Post by Lollyair » 13. Apr 2007, 14:57

Rassismus würd ich das nicht nennen - das ganze ist ja schon eher Politische willkür.
Cubaner die dort Leben sind in den Staaten genau so Bürger wie andere Einwanderer.

Eine Bank zu wechseln - würde mir deshalb nicht einfallen - hier ist es für mich wichtiger gute Konditionen zu haben.
Lg. Andreas

Erfreut Euch an MEINEN BILDERN

Müssen Flugzeuge über den Britischen Inseln eigentlich "Links" fliegen ???
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Post by LOWA » 13. Apr 2007, 15:01

@Lollyair

Politische Willkür ist eine sehr gute Umschreibung dafür, vielen Dank. :)
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Post by marc11711 » 13. Apr 2007, 21:38

Merkt euch alle Banken habn ordentlich Dreck am Stecken denn hier gehts ums Geld
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Post by LOWA » 17. Apr 2007, 06:52

Die "Watchlist" der BAWAG

Dass die BAWAG - auf Anweisung ihres neuen US-Eigentümers - kubanischstämmigen Kunden den Laufpass gibt, sorgt für Empörung. Nun kommen auch noch Firmenkunden, die im Iran Geschäfte machen, auf die "Watchlist" der BAWAG. Für die Bank könnte sich dieses Vorgehen noch rächen. Denn mehrere heimische Politiker fordern wegen der "Kuba-Krise" nun, dass die Republik Österreich ihre Hausbank wechselt. Das käme der BAWAG und ihrem US-Eigentümer teuer zu stehen.

Aufregung über Kuba-Diskriminierung
Forderung nach neuer Ausschreibung für lukrativen staatlichen Zahlungsverkehr.Nach rund einem Jahr, in dem die Ex-Gewerkschaftsbank BAWAG durch die Karibik-Geschäfte um ihre Existenz bangen musste, schien durch die Übernahme durch den US-Fonds Cerberus ein Ende der Turbulenzen in Sicht. Ausgerechnet der neue Eigentümer bringt die BAWAG P.S.K. allerdings nun selbst in die Bredouille.

Bank wirft Kunden hinaus
Die BAWAG kündigt allen aus Kuba stammenden Kunden sowie all jenen Firmen, die Geschäfte im Iran machen. Das ist offensichtlich eine Vorgabe des neuen Eigentümers Cerberus. Hintergrund dürfte das US-amerikanische Helms-Burton-Gesetz sein, das US-amerikanischen Unternehmen Finanzgeschäfte mit Kubanern verbietet.

Empörte Reaktionen
Das Vorgehen der BAWAG sorgte am Montag weiter für große Aufregung. So drohte der grüne Sozialsprecher Karl Öllinger der BAWAG, er werde sein Konto auflösen, sollte die Bank ihre Entscheidung nicht binnen zehn Tagen rückgängig machen.

Öllinger sprach von einer Diskriminierung einzig auf Grund der Herkunft und erinnerte die BAWAG daran, dass diese österreichischem, nicht US-amerikanischem Recht unterliege. Zudem gab es Appelle an alle Lateinamerikaner in Österreich, ihre Konten bei der BAWAG aufzulösen.

Debatte über Staatskonten
Auch wenn die negative Publicity für die BAWAG unangenehm ist - den Verlust von einigen Privatkunden dürfte die BAWAG leicht verschmerzen. Doch die Kuba-Krise, die nun die BAWAG ereilte, könnte auch dramatische Folgen haben. Denn plötzlich werden wieder Rufe nach einem Abzug der Staatskonten von der BAWAG P.S.K. laut.

Die BAWAG P.S.K. ist die Hausbank der Republik Österreich und wickelt alle ihre Zahlungen ab. Das ist ein höchst lukratives und fünf Milliarden Euro schweres Geschäft. Ein Verlust ihres wichtigsten Kunden mit bester Bonität würde die Bank schwer treffen - und mit ihr auch den US-Eigentümer.

"Neuausschreibung überprüfenswert"
"Auf Grund der aktuellen Ereignisse wäre eine Neuausschreibung der Staatskonten überprüfenswert", meint etwa der Wiener SPÖ-Landtagsabgeordnete und frühere Betriebsratsvorsitzende der von der BAWAG übernommenen P.S.K., Volkmar Harwanegg, im "WirtschaftsBlatt" (Montag-Ausgabe).

Ähnlich äußert sich dort auch ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll. "Eine Neuausschreibung könnte Sinn machen. Vielleicht zeigt sich, dass eine andere Bank billiger ist", wird Stummvoll zitiert.

"Im Moment kein Thema"
Im Finanzministerium selbst wiegelt man allerdings derzeit noch ab. "Eine Neuausschreibung des staatlichen Zahlungsverkehrs ist im Moment kein Thema", hieß es dort am Montag.

Konkurrenz in Startlöchern
Die anderen österreichischen Großbanken würden sich über eine Neuausschreibung naturgemäß freuen, ist die Republik Österreich mit einem geschätzten Geschäftsvolumen von fünf Mrd. Euro doch der wichtigste Kunde der BAWAG. Alle Finanzämter, Behörden und Ministerien haben nach der Übernahme der P.S.K. ihre Konten bei der früheren Gewerkschaftsbank.

Begehrtes Kuchenstück
"Wenn es zu einer Ausschreibung kommt, hätten wir absolutes Interesse daran", sagte am Montag ein Sprecher der Bank Austria Creditanstalt auf APA-Anfrage.

Auch die Erste Bank würde sich diesen Kuchen nicht entgehen lassen: "Wenn die Ausschreibungsunterlagen unser Interesse wecken, würden wir uns sicher daran beteiligen", so ein Sprecher der Erste. Im Übrigen heiße die Erste Bank kubanische BAWAG-Kunden herzlich willkommen: "Bien venidos en el Banco Primero".

Laut "WirtschaftsBlatt" hat RZB-Chef Walter Rothensteiner bereits nach dem Verkauf der BAWAG prophezeit, dass die Neuausschreibung des staatlichen Zahlungsverkehrs für 2007 ein Thema wird.

Kritik der Datenschützer
Bedenken gibt es nach der Übernahme der BAWAG durch den US-Fonds auch wegen des Datenschutzes. "Man muss sich bewusst sein, dass der neue Eigentümer Einblick in wichtige Daten des Staates hat", so Hans Zeger, Obmann der Arge Daten zum "WirtschaftsBlatt". Auch dass die BAWAG eine Rasterfahndung nach kubanischen Staatsbürgern durchgeführt hat, verstößt für Zeger gegen den Datenschutz.


Quelle: ORF-Online, 17. 04. 07
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Post by LOWA » 5. May 2007, 10:06

Rauswurf wird zurückgenommen

Cerberus konnte bei US-Behörden Gleichstellung erreichen.Nach heftiger Kritik und mehreren Klagen wird die BAWAG nun doch wieder Geschäftsbeziehungen mit kubanischen Staatsbürgern aufnehmen.

"Der Vorstand der BAWAG P.S.K. nimmt mit sofortiger Wirkung die Entscheidung zur Auflösung der Geschäftsbeziehungen mit kubanischen Staatsbürgern zurück", heißt es am Freitag in einer Presseaussendung der Bank. BAWAG-Chef Ewald Nowotny zeigte sich erleichtert.


Bank entschuldigt sich
Der BAWAG-Vorstand entschuldige sich bei seinen Kundinnen und Kunden für die "Probleme und Irritationen". "Sämtliche allfälligen entstandenen Kosten werden den betroffenen Kunden selbstverständlich ersetzt", hieß es in der Pressemitteilung.


"Österreichischen Gesetzen verpflichtet"
Die vielen kritischen Stimmen privater und öffentlicher Stellen in den vergangenen Wochen habe der Vorstand "sehr ernst genommen" und "als Unterstützung in den Entscheidungsprozessen empfunden". Die BAWAG P.S.K. sei "als österreichische Bank österreichischen Gesetzen verpflichtet", betonte nun auch die Bank.


Von politischer Seite hatte zuletzt Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) Druck gemacht und ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet. Plassnik hatte - so wie zuvor bereits die Opposition - betont, die BAWAG unterstehe als heimische Bank den österreichischen Gesetzen und nicht jenen der USA.


Wie reagieren die Kunden?
Abzuwarten bleibt nun, ob die betroffenen Kunden die Entschuldigung akzeptieren oder nicht trotzdem nach den Vorgängen der letzten Wochen die Bank wechseln.


Cerberus erreichte US-Regelung
Der künftige Mehrheitseigentümer Cerberus habe mit den US-Behörden eine Gleichstellung mit anderen US-Finanzinstituten in Bezug auf Geschäftsbeziehungen mit kubanischen Staatsbürgern erreichen können, so die BAWAG.


Die ursprüngliche Entscheidung des BAWAG-Vorstands zur Auflösung der Geschäftsbeziehungen mit kubanischen Staatsbürgern sei als "autonome Entscheidung des Vorstandes erfolgt, um einen plangemäßen Eigentumsübergang zu sichern", wurde erneut unterstrichen.


Closing ist fix
Der Eigentumsübergang (Closing) vom ÖGB an den neuen Eigentümer Cerberus werde "wie vorgesehen" erfolgen, teilte die Bank am Freitag in der Aussendung weiter mit. Das habe BAWAG-P.S.K.-Generaldirektor Ewald Nowotny nach seiner Rückkehr aus New York berichtet. Nach bisherigen Berichten soll die Bank Mitte Mai an den US-Fonds verkauft werden.


Quelle: ORF-Online, 05. Mai 2007
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Post by TWA/VIE » 5. May 2007, 12:55

Wer von den betroffenen Kunden wird denn bei der BAWAG bleiben wollen???
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Post by LOWA » 5. May 2007, 13:25

Also wäre ich betroffen, würd' ich bleiben - aus Prinzip um diesen ***** nicht den (vermutlichen) Gefallen zu tun, mich doch losgeworden zu sein ... ;)
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